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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton
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hatten keine Ahnung, daß gerade in diesem Moment vom FBI Harrisburg die Meldung eintraf, daß der Mann aus Chicago außer Gefahr war.
    Phil und ich marschierten getrennt los. Ich bahnte mir den Weg durch das Gestrüpp, durch den Moder, durch fast brusthohes Gras. Ich stieg über Wurzeln und merkte, wie Dornen mein Gesicht zerkratzten. Mühsam kämpfte ich mich vorwärts.
    »Stopp!« hörte ich plötzlich wieder die mir allzu bekannte Stimme.
    Ich blieb stehen und lauschte dem Klang der Stimme nach, um herauszufinden, wo er sich befand. Es mußte ein dichtes Wurzelgestrüpp etwa zwölf Meter von mir sein.
    »Hallo!« rief ich und gab meiner Stimme einen fröhlichen Klang.
    »Du gibst wohl nie auf, Cotton?«
    »Nein, es ist mein Hobby, nie aufzugeben!«
    »Ein schönes Hobby«, höhnte er. »Schade, daß es jetzt aus ist damit. Zweimal bist du mir entkommen, aber jetzt…«
    »Jetzt hab’ ich dich!« sagte ich. »Dreimal befandest du dich in meinem Rücken, Mr. Unbekannt. Jetzt stehst du vor mir!«
    »Aber ich habe dich schon im Visier, Cotton. Ich bin wieder im Vorteil.«
    »Jetzt nicht mehr!« Mit einer blitzschnellen Bewegung riß ich meinen 38er heraus.
    Jetzt schoß er. Dröhnend krachte der Schuß durch den Wald — und im gleichen Moment lag ich flach in Deckung.
    »Das war dein größter Fehler, Mr. Unbekannt!« rief ich hinüber. »Mein Kollege aus dem Zug ist hinter dir. Jetzt hast du dich verraten. Dieser Schuß war dein Schlußakkord!«
    Er lachte höhnisch auf. Dann jagte er drei Schüsse zu mir herüber. Sie lagen viel zu hoch.
    »Cotton!« rief mein Gegner. Doch ich gab keine Antwort. Sollte er ruhig glauben, daß er mich getroffen hatte.
    Er lachte. »Siehst du, Cotton, ich habe es dir gesagt. Jetzt ist es vorbei für dich. Mein Weg ist frei. New York wird sich wundern.«
    Drüben raschelte es. Er stand auf. Sein borstiger Schädel erschien über dem dichten, lehmigen Wurzelgeflecht. Seine stechenden Augen schauten durch eine randlose Brille.
    Ich kannte ihn. Robinson Ferry. Finanzier. Ich sprang auf. »Aus, Mr. Ferry!« Seine rechte Hand flog hoch. Sein Gesicht drückte ungläubiges Staunen aus. Vielleicht war er deshalb etwas langsamer als vorher. Ich sah, wie sich sein Zeigefinger krümmte.
    In diesem Augenblick schoß ich aus der Hüfte heraus. Ferry wurde aus zehn Metern Entfernung an der rechten Schulter getroffen und von der furchtbaren Gewalt herumgeschleudert. Wie von einem Katapult geschossen flog seine Pistole davon.
    Ferry brach zusammen. Als ich bei ihm ankam, färbte sich sein grauer Anzug am rechten Schultergelenk dunkel.
    »Ferry«, sagte ich, »ich verhafte Sie wegen Mordes und versuchten Mordes, und alles, was Sie von jetzt an sagen, kann in der Verhandlung gegen Sie verwendet werden.«
    Er gab keine Antwort.
    Phil kam herangestürmt. »Jerry, hast du ihn?«
    »Gib mir mal dein Verbandspäckchen«, sagte ich, »und hole dann ein paar Männer, die ihn transportieren können! Er muß sofort in ein Hospital!«
    ***
    Kurz vor zwei Uhr mittags nahm unser Kollege Steve Dillaggio, maskiert als Gepäckträger, den polizeibekannten Gangster Cassius Chuck fest, als er auf der Pennsylvania Station einen 76 Pfund schweren Koffer, aufgegeben in Chicago, Grand Central Station, in Empfang nehmen wollte.
    »Mensch«, sagte Chuck erstaunt, »woher weiß denn das FBI, daß ich einen Gepäckschein gefunden habe?«
    »Frag mal Ferry!« grinste Steve.
    »So ’n Idiot!« brummte Chuck. »Das ist also sein großes Ding, über das ganz New York staunen sollte?«
    ENDE
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