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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton
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FBI.«
    Phil hatte inzwischen den Zugführer beauftragt, über das Zug- oder Streckentelefon die zuständige Mordkommission zu verständigen. Alles andere — Streckensicherung und so weiter — war Sache der Männer von der Bahn.
    »Was ist mit dir?« fragte Phil, als wir aus dem Zug in den Tunnel sprangen.
    »Er versuchte mich aus dem Zug zu werfen. Von der letzten Plattform. Wie es mir gelang, mich doch noch festzuklammern und an der Außenseite des dahinrasenden Zuges hängenzubleiben, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.«
    Mehr Zeit hatten wir nicht, uns über den Fall zu unterhalten. Der Mann mit dem Bürstenhaarschnitt hatte einen Vorsprung von fast einer Minute. Es war nicht anzunehmen, daß er vom vorletzten Waggon aus, auf dessen Plattform er Roger Head erschossen hatte, am Zug entlang nach vorn geflüchtet war. Er mußte nach hinten gelaufen sein. Gewissermaßen an mir vorbei, allerdings auf der anderen Seite des Zuges. Es war der einzig logische Fluchtweg, denn in dieser Richtung konnte es bis zum Tunnelende nicht mehr allzuweit sein. Die Notbremse war noch während der Einfahrt des Zuges in den dunklen Schlund betätigt worden. Das Tunnelende war allerdings nicht zu sehen.
    »Die Strecke verläuft hier in einer leichten Kurve«, stellte Phil fest.
    Nebeneinander hasteten wir durch das Dunkel.
    »Heute sind wir darauf abonniert«, sagte ich. »Jagd im Tunnel, Laufschritt über Schwellen und Schotter…«
    »Hoffentlich sind wir abonniert«, meinte Phil. »Wenn ja, dann müssen wir dem Mann gleich begegnen — so wie heute nacht im Untergrundschacht.«
    Zuerst sahen wir einen schmalen Lichtstreif. Er wurde breiter. Dann lag die Tunnelöffnung vor uns. Zwischen uns und der Tunnelöffnung war niemand zu sehen.
    »Er hat seine Chance genutzt«, sagte ich entmutigt.
    ***
    Robinson Ferry drehte sich noch einmal um. Über ihm lag der Bahndamm, leer. Ferry atmete erleichtert auf. Aber er gönnte sich keine Ruhe. Er wußte, daß sein Vorsprung knapp war. Nur Minuten konnte es dauern, bis die Jagd auf ihn begann.
    Der Mord an dem Mann, der seine Absicht erkannt hatte, war längst entdeckt, dessen war sich Ferry sicher.
    Dieser Cotton, dachte er, dieser Cotton wird es nicht überlebt haben! Er konnte sich zwar einen Moment festhalten, aber die Gewalt der Notbremsung wird ihn gegen die Tunnelwand geschleudert haben. Den bin ich los. Aber der zweite G-man war noch im Zug. Und der würde die Polizei alarmieren. Bald würden sie kommen.
    Erneut schaute er sich um. Ferry hatte keine Ahnung, in welcher Gegend er sich befand. Er sah die schmale Straße neben der Bahnstrecke. Ungefähr in Höhe der Tunneleinfahrt führte die Straße in einen Wald. Der weitere Verlauf war wegen eines Felsrückens nicht einzusehen. Doch auf der anderen Seite dehnten sich weite Felder und Wiesen.
    Ferry schrak zusammen. Hinter einer Buschgruppe sah er etwas blinken. Er ging ein paar Schritte weiter. Dann erkannte er einen abgestellten Wagen. Er mußte einem Farmer gehören, der sicher in der Nähe arbeitete.
    Ferry beeilte sich. Er kam dem Wagen hinter den Büschen immer näher. Als er knapp davor war, sah er auch den Mann, dem das Fahrzeug gehören mußte. Es war ein kleiderschrankbreiter Mann mit einem großen Hut Er stand mit dem Rücken zu Ferry und arbeitete an einem Traktor, der mitten auf dem Feld stand.
    Ferry grunzte zufrieden. Die Situation war günstig.
    Wieselflink bahnte er sich seinen Weg durch das Gebüsch. Er erreichte den Wagen und blickte hinein. Die Schlüssel steckten. Ferry öffnete die Tür. Der Farmer merkte nichts davon.
    Die Entfernung zwischen dem Wagen und dem Farmer betrug etwa 120 Meter.
    Er setzte sich in den Wagen und ließ den Motor an. Der Farmer hörte immer noch nichts. Er war zu sehr mit seinem Traktor beschäftigt.
    Der Verbrecher ließ den Wagen langsam vorwärts rollen. Er war schon mindestens 50 Meter vom ursprünglichen Standplatz entfernt, als der Mann mit dem breiten Hut merkte, was hinter seinem Rücken geschehen war.
    Wütend warf er etwas weg, gestikulierte mit beiden Händen und rannte los, um seinen Wagen zu verfolgen.
    »Idiot!« lachte Ferry belustigt und gab Gas. Mit einem Sprung jagte der Wagen vorwärts und brauste mit großer Geschwindigkeit über den nicht befestigten Weg. Eine riesige Staubwolke wirbelte auf und legte sich wie ein Nebelvorhang über die Szene.
    Ferry sah es im Rückspiegel. Er wußte, daß er seinen knappen Vorsprung so ausgebaut hatte, daß er eine Entkommenschance
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