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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton
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Augenbrauen, viertes Abteil gleich hinter dem Büfettwagen. Der Mann macht einen unruhigen Eindruck.
    Phil ging weiter und schaute sich noch einmal suchend um, wobei er den Eindruck erwecken wollte, als habe ein Girl, das gerade aufstand und einen Koffer aus dem Gepäcknetz holte, seine Aufmerksamkeit erregt.
    Als Phil den Wagen mit dem verdächtigen Mann verlassen hatte, beschleunigte er seine Schritte. Er hastete durch den Büfettwagen, drückte sich schnell an einem Schaffner vorbei, warf unterwegs die Zigarette in einen Aschenbecher und eilte weiter.
    Ein Pfiff der Lokomotive zerriß das monotone Geräusch des über die Schienen donnernden Zuges. Die Lichter flammten auf.
    Sekunden später verschwand mit einem Schlag das Sonnenlicht. Im Zug brannte nur die Notbeleuchtung. Er raste durch einen Tunnel.
    Phil wurde plötzlich von einer unwiderstehlichen Gewalt erfaßt und durch den Seitengang geschleudert. Er konnte sich an einem Türgriff halten und mußte sich mit aller Gewalt dagegenstemmen, um nicht doch noch zu Boden zu gehen.
    Das gleichmäßige Donnern der Räder auf dem Schienenstrang war verstummt. Dafür bildete ein höllisches Pfeifen und Kreischen eine alles übertönende Geräuschsymphonie.
    Phil wußte, daß es die Notbremse war.
    Sekunde um Sekunde verging. Endlich stand der Zug. Aufgeregte Stimmen wurden laut. Die Reisenden kamen aus den Abteilen, rissen die Fenster und Türen auf und kletterten auf die Trittbretter.
    In das Stimmengewirr und die aufgeregten Rufe schrillte der spitze, hohe Schrei einer Frauenstimme.
    Es konnte nicht weit entfernt sein. Phil bahnte sich einen Weg durch die aufgeregten Passagiere. Zuletzt war die Menge der Neugierigen so dicht, daß er nicht mehr vorwärts kommen konnte. Entschlossen riß er ein Fenster auf, schwang sich hinaus und landete auf dem Schotterdamm. Mit einigen hastigen Schritten erreichte er eine offenstehende Tür. Er sah die Beine eines Mannes heraushängen.
    »Jerry!« brüllte Phil.
    Ein Bahnbeamter wollte sich ihm in den Weg stellen. »Zurück — bleiben Sie zurück! Hier darf nichts angefaßt werden — zurück!«
    Phil ließ seine Dienstmarke aufblitzen. »FBI — gehen Sie bitte zurück! Sorgen Sie dafür, daß die Passagiere die Plattform verlassen!«
    Endlich konnte Phil sehen, was passiert war.
    Der Mann, dessen Beine aus der Tür hingen, war tot: Kopfschuß-, Im Fallen hatte sich der rechte Arm des Mannes in einer Haltestange verfangen. Anderenfalls wäre er zweifellos aus dem Zug gestürzt. So hing er noch halb auf der Plattform.
    Der Mann war Phil unbekannt.
    »Wer hat etwas bemerkt?« fragte Phil laut in die Runde.
    Ein Mann, der wie ein Handelsvertreter aussah, hob die Hand. »Es waren zwei Männer. Dieser hier stand nicht weit von mir entfernt und schaute aus dem Fenster. Ein anderer drückte sich an ihm vorbei. Ich bemerkte, wie dieser Mann hier dem anderen etwas zurief und dann plötzlich losging. In diesem Moment setzte die Wirkung der Notbremse ein. Und dann hörte ich einen Knall. Ich glaube, daß es ein Schuß war. Bestimmt, es war ein Schuß! Ich konnte nicht auf springen, weil mich die Bremswirkung in die Polster drückte. Erst nach ein paar Sekunden — ja, und dann sah ich das hier!«
    »Kennt jemand den Mann?« fragte Phil.
    ***
    »Ja, ich!« rief ich über die Menschen hinweg Phil zu.
    Ich hatte ihn auf den ersten Blick erkannt. Es war Roger Head, der Mann, der aus dem Gefängnis gekommen und auf dem Weg in ein neues Leben gewesen war.
    Meine Antwort schaffte mir eine Gasse, ohne daß ich meine Dienstmarke zeigen mußte. Ich blickte dem toten Head ins Gesicht. Es war mir unbegreiflich, wie das passieren konnte.
    »Wir haben einen Zeugen, Jerry«, sagte Phil, der mich nur mit einem Blick streifte und mir ansah, daß etwas passiert sein mußte. In diesem Moment stellte er keine Fragen. »Ein zweiter Mann war im Spiel«, sagte er mir.
    »Kennen Sie jemand von den Männern?« fragte ich den Mann, der wie ein Handelsvertreter aussah.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Können Sie mir den zweiten Mann beschreiben?«
    Er überlegte. »Es ist schwer zu sagen. Typ Bankangestellter. Mittelgroß. Drahtig und schlank. Bürstenhaarschnitt. Grauer Anzug. Sonst? Ich habe ihn nur ganz kurz gesehen. Er ist mir überhaupt nur deshalb aufgefallen, weil er es offensichtlich eilig hatte. Wer hat es im Zug schon eilig, dachte ich mir und…«
    »Danke«, nickte ich, »halten Sie sich bitte später noch einmal für uns zur Verfügung! Wir sind vom
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