Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff
Autoren:
Vom Netzwerk:
Kleine losspurten. Er muß ein schlechtes Gewisser haben.«
    Steve nickte nachdenklich.
    »Was ist los, Steve?«
    »Jimmy Woodhouse wurde erschossen. In seiner Küche. Ein Unbekanntei teilte es mir telefonisch mit.«
    Erregt sprang ich auf. »Was sagte dei Unbekannte?«
    »Nichts weiter, Jerry. Nur, daß Jimmys großes Maul gestopft sei und id dir einen schönen Gruß ausrichten möge.«
    Ich griff zum Telefon und rief unseren Zellentrakt an. »Bringt Moss Templeton in mein Office«, bat ich.
    »Er muß etwas wissen«, nickte Steve, »aber ich wollte ihn dir überlassen.«
    »Wer führt die Ermittlungen in der Kneipe?«
    Steve lächelte. »Phil kam von seinem Einsatz in der Bronx noch mal hier vorbei. Ich schickte ihn hin, weil ich dachte, daß es dir am liebsten ist.«
    ***
    »Das ist mir egal!« brüllte der Gangsterboß Johnny Jackson wütend ins Telefon. »Du wirst dafür bezahlt, daß du für mich und meine Leute da bist. Moss Templeton ist einer von meinen Leuten, und er sitzt jetzt beim FBI im Bunker. Also hast du ihn dort herauszuholen. Ein gewisser Cotton hat ihn eingebuchtet — rede mit ihm. Der Greifer kann Templeton nichts beweisen. Nichts. Und wenn Templeton nicht schleunigst wieder auf der Bildfläche erscheint, kannst du dir die Gänseblümchen von unten betrachten!«
    Krachend flog der Hörer auf die Gabel zurück.
    »So«, schnaufte Jackson, »jetzt wollen wir doch mal sehen, ob dieser verdammte Winkeladvokat nicht spurt!«
    »Spuren wird er schon«, grunzte Hank Gleason, einer der Mitglieder dieser Gang, »aber erreichen wird er nichts.«
    »Nichts?« bellte Jackson. »Wieso nichts?«
    »Weil dieser Cotton Beweise gegen Little Moss hat. Der Idiot hat den G-man tätlich angegriffen«, gab Gleason zu bedenken.
    »Na und?«
    »Wenn Cotton ihm wirklich nichts anderes nachweisen kann, wird Little Moss schnell vor dem Richter stehen, und der schickt ihn für mindestens zwei Jahre ins Loch. Das kann morgen scholl passieren. Wegen tätlichen Angriffs.«
    »Wohin kommt er dann?« fragte Jackson.
    »Zuerst vermutlich nach Rikers Island«, überlegte Gleason laut. »Später wird…«
    »Was später wird, ist uninteressant«, winkte der Boß ab. »Zuerst kommt er nach Rikers Island. Damit bin ich schon zufrieden!«
    »Versteh’ ich nicht«, gab Gleason zu. »Deshalb bist du ja auch nicht der Boß in diesem Laden. Ich bin der Boß, und ich verstehe es. Das ist der Unterschied. Also, hört her!«
    Die Aufforderung war völlig überflüssig, denn die sechs Gangster in Jacksons luxuriöser Wohnung waren ohnehin voll gespannter Aufmerksamkeit. Der Zwischenfall mit Little Moss hatte ihnen gezeigt, daß das seit langem geplante Unternehmen in ein akutes Stadium getreten war.
    »Jetzt bläst du wohl das Ding ab«, vermutete Hank Gleason und setzte dabei ein trauriges Gesicht auf. Die ihm garantierten hunderttausend Dollar schienen ihm verloren. »Mensch«, stöhnte er verzweifelt, »das FBI!«
    »Hör auf zu heulen, du Idiot«, winkte der Boß ab. »Ich kann mir denken, daß euch jetzt vor lauter Angst die Hemdzipfel flattern.«
    »Ist es ein Wunder?« fragte der vierschrötige Al Mario. »Ich kann mir nicht helfen, aber wenn die Bullen jetzt schon Bescheid wissen, dann sieht es verdammt finster aus!«
    »Ruhe!« brüllte Jackson. Er sprang aus seinem Schaukelstuhl auf und ging mit großen Schritten durch den fast saalartigen Raum. Mit gekonnter Pose lehnte er sich gegen eines der vier schrankgroßen Aquarien. Die Beleuchtung des Beckens tauchte ihn in farbiges Licht.
    »Die Bullen können nicht mehr wissen als wir. Wahrscheinlich wissen sie viel weniger, denn Moss Templeton war nur ein kleiner Mitarbeiter von uns. Vielleicht hat er etwas aufgeschnappt. Meinetwegen. Wir wissen, daß Little Moss sein Maul lange halten kann. Schließlich kennt er uns. Es ist also nicht anzunehmen, daß er heute abend oder heute nacht schon singen wird. Ist das klar?«
    Das Gemurmel ringsum klang zustimmend.
    »Okay«, quittierte Jackson diesen Erfolg seiner Meinungsforschung. »Garland, unser Anwalt, hat von mir seinen Auftrag. Little Moss muß aus dem FBI-Bunker ’raus.«
    Hank Gleason lachte plötzlich. »Du willst Little Moss umlegen lassen, ehe er singen kann! Stimmt doch, oder?«
    »Genau!« nickte Jackson. »Er wird entweder schon bei seiner Verhandlung wegen des tätlichen Angriffs oder aber bei der Überfahrt nach Rikers Island erledigt. Dabei schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe!«
    »Wieso?« wollte Gleason wissen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher