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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff
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lag in seinem Sichtfeld.
    »Jetzt gebe ich die Meldung durch«, sagte ich.
    Im gleichen Moment rutschte Phil nach links zur Seite, und ich duckte mich nach rechts. Mit einem Ruck riß ich den 38er aus der Halfter und fuhr im gleichen Moment herum.
    Erschrocken riß der Mann auf dem Rücksitz schützend die Hände vors Gesicht.
    »Nein, nein«, stammelte er.
    Phil bremste den Wagen an der rechten Straßenseite. Ich knipste die Innenbeleuchtung an.
    Der Mann im Fond war der Fremde aus der Kneipe, der sich mit uns verabredet hatte. Zitternd kauerte er sich in die Polster und starrte entsetzt auf die Mündung meines Revolvers. »Nicht schießen, G-man, nicht schießen. Ich habe doch nur — ich wollte…«
    »Billig ein feines Auto kaufen, was?« fragte Phil dazwischen.
    »Nein, bestimmt nicht«, beteuerte er. »Ich bin doch nicht verrückt und werde einen Dienstwagen vom FBI klauen.«
    »Die Geschichte wird jetzt langweilig«, fiel ich ihm ins Wort. »Ich möchte gern etwas Neues hören.«
    Der Fremde atmete tief ein. »Es ist so, G-men. Ich weiß, wer Jimmy Woodhouse umgelegt hat.«
    »Wer?« fragte ich scharf.
    Er wand sich wie ein getretener Regenwurm. »Ich meine, meistens ist es doch so… Ist schon ’ne Belohnung ausgesetzt?«
    »Er will mit uns handeln«, stellte Phil erheitert fest. »Fahren wir zum Distriktgebäude!«
    Der Fremde protestierte: »Nein, ihr könnt mich nicht einsperren! Ich bin freiwillig gekommen!«
    Ich setzte mich nach hinten zu dem Fremden. »Nach Hause, Phil!«
    Mein Freund ließ den Dienstwagen wieder losrollen. Geschlagen ließ sich der Fremde in die Polster zurückfallen. Wahrscheinlich hatte er inzwischen eingesehen, daß mit uns nicht zu spaßen war.
    »Name?« fragte ich kurz.
    »Conroy«, sagte er. »Benny Conroy.«
    »Beruf?«
    Ohne auf meine Frage einzugehen, fauchte er plötzlich: »Verdammt, wollt ihr euch Gordon Fisher jetzt holen oder nicht?«
    »Gordon Fisher?« fragte ich verdutzt. »Das ist ein Killer«, schnaubte er. »Zuletzt hatte er seinen Bau in einem kleinen Hotel in der 164. Straße, neben der Garage. Er fährt einen grünen Buick mit einer Michigan-Nummer. Wie er sich dort nennt, weiß ich nicht, bestimmt nicht…«
    Phil verlor keine Sekunde mehr, schon bei den ersten Worten, die uns über Fisher Aufschluß gegeben hatten, schaltete er das Rotlicht ein. Phil fuhr mit einer Hand, mit der anderen hatte er das Mikrofon aufgenommen und gab seine Meldung durch: »Wir kommen gleich in die 69. Straße. Schickt zwei Männer ’runter, wir haben einen Passagier an Bord, der sich in Lebensgefahr befindet, wenn er jetzt allein spazierengeht. Wir müssen gleich weiter!«
    ***
    »Rechts!« sagte Phil. »Hinter dem Lieferwagen!«
    Dort stand ein grasgrüner Buick. Ich erkannte die Michigan-Nummer. Der Wagen war vor der Einfahrt zur Garage geparkt. In der Einfahrt standen ein paar finster aussehende Halbwüchsige, die meinen Dienstwagen sofort erkannten. Die Funkantenne ist eben nicht zu übersehen. Der Zusatzscheinwerfer mit dem Rotlicht auch nicht. »Es wird besser sein, wenn wir ihnen nicht begegnen«, sagte ich nachdenklich. Ich nahm das Mikrofon aus der Halterung und rief unsere Zentrale.
    »Wir fahren zum Broadway zwischen der 164. und 165. Straße. Die City Police soll auf den Wagen aufpassen. Wir gehen in die 164. Straße, in Butts Hotel. Nebenan in der Garageneinfahrt steht eine Gruppe Jugendlicher, die uns Schwierigkeiten machen könnte.«
    »Okay, Jerry«, sagte der Kollege in der Zentrale. »Wir sagen der City Police Bescheid.«
    Gemütlich wie' zwei Männer, die von einem fröhlichen Abend heimkehren, schlenderten wir in die 164. Straße zurück, unterhielten uns aber nicht. Von den Halbwüchsigen sahen und hörten wir jetzt nichts. Die Straße lag wie ausgestorben. Langsam gingen wir weiter auf das Hotel zu.
    Als wir den Hoteleingang erreicht hatten, hörten wir amüsiertes Gelächter aus der Garageneinfahrt, konnten aber keinen der Halbwüchsigen sehen.
    Phil stieß mit einem Finger gegen die Eingangstür des Hotels. Sie öffnete sich lautlos. Die Halle dieser finsteren Harlem-Herberge bestand aus einem langen schmalen Raum. In der Mitte der Halle stand ein Tisch, der nur noch dreieinhalb Beine hatte, daneben zwei Rohrsessel, die auch schon altersschwach waren.
    Die Krönung des Idylls bildete eine riesige Pflanze, die eine Palme sein mußte.
    Auf einem Pult lag ein Telefonbuch. Neben dem Wälzer stand eine Tischglocke, und zwischen beiden lag ein Kopf. Er gehörte
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