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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff
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ich Sie tätlich angegriffen habe!«
    ***
    Wer den Gangsterboß Johnny Jackson kannte, sah genau, daß die telefonische Mitteilung ihm nicht besonders angenehm war. Er saß in seinem Sessel, hielt den Hörer ans Ohr gepreßt und lauschte gespannt. Auf seiner niedrigen Stirn stand eine steile Falte. Sein Mund war zu einem geraden Strich zusammengekniffen.
    »Gut«, sagte er nach einer Weile. »Du wirst dabeisein, und du wirst ihn herausholen! Unter allen Umständen!« Offensichtlich machte sein Gesprächspartner einen Einwand. Jacksons Faust sauste krachend auf die Platte des kleinen Tisches, auf dem das Telefon stand. »Verdammt, ich habe etwas gesagt! Verstanden? Tu, was du kannst!«
    Auf eine weitere Diskussion ließ er sich nicht mehr ein. Er legte den Hörer auf die Gabel, steckte sich eine Zigarette an und zog nervös daran.
    »Ist was, Boß?« erkundigte sich der vierschrötige Ric Shilver, der Butler und Leibwächter bei Jackson war.
    »Hol Hank her!« befahl Jackson. »Sofort, Boß«, brummte Shilver und marschierte los. Eine Minute später kam er zurück. Ihm folgte Hank Gleason. Er war ungekämmt, hatte gerötete Augen und gähnte.
    »Wen hast du ausgesucht?« fragte Jackson in gefährlichem Ton.
    Gleason war noch nicht ganz wach, schaltete aber doch sofort.
    »Al, Jimmy und Clark. Sie wollen übrigens wissen, was sie für diesen Job extra bekommen.«
    »Jeder einen Hunderter, wenn alles gutgeht. Wenn es schief geht, liegt es nicht bei mir, sondern bei den Geschworenen«, sagte der Gangsterboß kalt. »Du wirst die drei jetzt sofort fit machen. Es geht gleich los.«
    »Jetzt?« fragte Gleason erstaunt. »Wieso denn…«
    »Der Anwalt hat mit Little Moss gesprochen«, berichtete Jackson kurz. »Der Kleine hat gemerkt, was los ist. Er scheint zwar noch nicht gepfiffen zu haben, aber er will sich wegen des tätlichen Angriffs auf den G-man schuldig bekennen. Das heißt«, fuhr Jackson fort, »die Bullen haben ihn auf Nummer Sicher, sie werden ihn festhalten, und sogar mit einer Kaution ist nichts zu machen. Little Moss will nicht einmal den Anwalt haben.«
    »Wir können ihn nicht zwingen.«
    »Ihn nicht«, nickte Jackson. »Aber den Anwalt. Ich habe ihm den Auftrag gegeben, an dem Kleinen dranzubleiben.«
    »Ob das was nützt?« gab Gleason zu bedenken.
    »Uns auf jeden Fall«, entschied der Boß. »Du mit deinen drei Leuten wirst ab sofort den Bau vom FBI unter Kontrolle halten. Irgendwann in den nächsten sechs bis acht Stunden werden die Bullen mit dem Kleinen aus dem Haus kommen. Vielleicht ist es auch nur ein G-man, der ihn begleitet. Auf jeden Fall wird dieser Cotton dabeisein. Pete Garland, der Anwalt, wird sich in der Nähe aufhalten. Ihr müßt sie alle drei erwischen. Möglichst nicht in der Nähe vom FBI, weil sunst der Teufel los ist und ihr keine Chance mehr habt. Ich weiß natürlich nicht, wie es mit dem Kleinen weitergehen soll. Vielleicht wird ein Schnellverfahren beantragt. Dann fahren sie zum Gericht. Oder er kommt erst in Untersuchungshaft. Dann fahren sie zum Boot, das ihn nach Rikers Island bringen soll. Es ist deine Sache, das herauszufinden. Wie gesagt, möglichst alle drei. Auf jeden Fall aber den Kleinen und den G-man Cotton. Den Anwalt können wir uns später noch vornehmen.«
    »Warum eigentlich?« fragte Gleason.
    »Idiot«, knurrte Jackson unwillig. »Ist doch klar. Wenn der G-man und Little Moss erst mal ins Gras gebissen haben, wird sich das FBI doch dafür interessieren, von wem der Anwalt den Auftrag hatte, sich um Little Moss zu kümmern.«
    »Das ist ja ’ne ganz heiße Sache!« knurrte Gleason.
    ***
    Ich rutschte neben Phil auf einen Barhocker. In Jimmy Woodhouses Kneipe herrschte noch immer Betrieb. Allerdings unterschied er sich etwas von dem normalen Kneipenbetrieb. Die Gäste saßen trocken und machten finstere Gesichter. Nicht nur wegen des akuten Mangels an Bier und Whisky, sondern sicher auch wegen der zahlreich anwesenden Cops und der Beamten der Mordkommission.
    Die Zivilisten von der Mordabteilung saßen in einer Ecke des Lokals, die Gäste in der anderen. Hin und wieder winkte ein Cop einen Gast an den Tisch der Kriminalbeamten, während ein anderer Gast das Lokal verlassen durfte.
    »Ich habe die Kollegen gebeten, die Personalien festzustellen«, sagte Phil. »Für alle Fälle, obwohl ich nicht glaube, daß wir mit diesem Adreßbuch etwas anfangen können.«
    »Schaden kann es nichts«, gab ich zu. »Und sonst?«
    Er machte eine Handbewegung, die seine Antwort
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