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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels
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auf einmal, und bogen in den Gang zu den Direktionsräumen ein.
    Ich knallte gegen die Tür zum Vorzimmer. »Abgeschlossen.«
    Der Generalschlüssel passte jedoch auch hier. Ich drehte ihn um und stieß die Tür auf. Der Raum war dunkel. Phil tastete zum Lichtschalter. Die Leuchtstoffröhre zuckte ein paar Mal, ehe sie ihr gleißendes Licht verbreitete. Das Vorzimmer war leer. Ich lief weiter bis in Drymans Zimmer. Auch hier ließ ich das Licht aufflammen.
    Auf dem Schreibtisch lag eine Zeitung. Am Telefon lehnte ein Taschenspiegel. Davor stand ein Lippenstift, rechts daneben eine halb ausgetrunkene Kaffeetasse.
    Und vor dem gefüllten Aschenbecher lag eine Zigarettenpackung.
    Phil und ich schauten uns verblüfft an. Wir dachten sofort an den Aschenbecher in Fullborns Wagen, den wir am Weltausstellungsgelände verlassen hatten.
    »Die gleiche Zigarettenmarke, sieh mal an…«, knurrte Phil.
    ***
    »Ruhig«, sagte der Mann mit der dicken Brille. Ethel Frigerator nickte. Nervös zog sie immer wieder ihre Unterlippe zwischen die Zähne und kaute nervös darauf herum. Sie hatte nichts zu rauchen bei sich. Die Zigaretten lagen oben im Chefbüro.
    Sie wusste zwar, dass knapp zehn Schritte hinter ihr große Mengen Zigaretten lagen, aber sie waren für sie unerreichbar. Sie lagen in einem Glasschrank der SCC-Kantine. Doch zu diesem Glasschrank hatte Ethel Erigerator keinen Schlüssel. Die Kopie des Generalschlüssels, den sich die Sekretärin beschafft hatte, passte dort nicht.
    »Ruhig«, sagte der Mann mit den unheimlichen Augen hinter der dicken Brille noch einmal. Dann öffnete er unhörbar die Holztür und lauschte hinaus in das Treppenhaus. Er hörte die Schritte im nächsten Stockwerk.
    »Jetzt gehen sie hinüber«, flüsterte er. Sein Mund verzerrte sich zu einem teuflischen Grinsen.
    Er wartete noch eine halbe Minute. Schließlich holte er tief Luft und gab der Frau ein Zeichen.
    Ethel Erigerator nickte.
    Lautlos schwang die Tür zum Kasino ganz auf. Der Mann mit der dicken Brille trat in das Treppenhaus hinaus. Lautlos stieg er auf Gummisohlen die Treppe zum ersten Stock empor.
    Ethel Erigerator blickte ihm nach. Dann huschte sie zur Portiersloge hinunter. Sie schloss einen Moment die Augen. Dann griff sie energisch an die Schalttafel.
    ***
    »Sechsundachtzig«, sagte Phil.
    Ich stellte die letzte Zahl ein.
    Das Kombinationsschloss klickte.
    Das große Sperrrad ließ sich mit der Leichtigkeit eines Windrades drehen.
    »So einen kaufe ich mir mal«, lobte Phil das SCC Ergebnis.
    Die schwere Stahltür schwang auf. Im Tresorraum standen links die Geldtransporttaschen, von denen Dryman erzählt hatte. Eine davon sollten wir mit dem Spielgeld aus dem Tresor füllen.
    »Los, Jerry - hole dir die Beute! Diese Gelegenheit, einen Tresor auszuräumen gibt es nur einmal«, flachste Phil mich an.
    »Ich lasse dir gern den Vortritt, Heber Freund!«, erwiderte ich.
    In diesem Moment ging das Licht aus. Ich fuhr herum, und obwohl wir urplötzlich in der Finsternis standen erkannte ich im trüben Lichtschein, der vom Hof durch ein Fenster fiel, die blitzschnelle Bewegung zehn Schritte hinter uns. Ich riss Phil vom Tresor weg und stieß ihn zur Fensterwand. Mit dem gleichen Schwung hechtete ich hinterher.
    Die Flasche krachte genau in den Tresor hinein, und gleichzeitig mit dem Bersten des Glases fauchte eine Stichflamme heraus.
    Vor uns loderte eine Feuerwand hoch, die sich wie ein Vorhang quer durch den Raum zog. Ich roch den stechenden Gestank des Phosphors und spürte die furchtbare Hitze des brennenden Benzins.
    Wie hingezaubert lag mein 38er in meiner Hand, und wie ein Roboter krümmte ich den Zeigefinger. Zweimal, dreimal, viermal.
    Klirrend zersprang der gläserne Türflügel, aber ich hörte auch einen lauten Schrei.
    »Komm, Phil!«, brüllte ich in das fauchende Inferno der Flammen.
    »Hast du ihn erwischt?«, brüllte er zurück.
    »Weiß ich nicht - komm!« Es war gewagt, aber es blieb uns keine andere Möglichkeit. Wenn wir hier liegen blieben, würden wir geröstet werden.
    Wir sprangen durch die Flammen und landeten in einem Scherbenhaufen. Blitzschnell waren wir wieder auf den Beinen.
    Das Treppenhaus lag im gespenstischen Licht des lodernden Feuers. Es war leer, aber es war mir, als hörte ich das hämmernde Stakkato von Pfennigabsätzen. Mit einem Sprung war ich auf dem Treppenabsatz unter mir. Phil folgte mir unmittelbar.
    Direkt vor mir an der Wand befand sich ein Feuermelder. Ich schlug mit dem Kolben meines
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