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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels
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fragte er zurück.
    Dean Dryman hörte die Frage über den Lautsprecher mit. »Höchstens zehn Minuten«, sagte er.
    Ich gab die Auskunft an Mr. High weiter.
    »Gut - wir werden dafür sorgen, dass keine Maus aus dem Werk heraus- oder hineinkommt. Außer euch beiden natürlich.«
    »Verstanden - Ende, wir müssen weg.«
    »Cotton.« Das war Dean Diyman.
    »Ihre Million wird er nicht bekommen«, versprach ich ihm.
    »Unsinn.« Er winkte ab. »Das ist es doch. Ich habe keine Million im Werk herumliegen. Wofür halten Sie mich?«
    »Aber was hat Fullborn denn gesagt? Ist das eine Finte?«, fragte Phil. Direktor Dryman schüttelte energisch den Kopf. »Es ist ein Vorführungsmodell von jener Ausführung, die wir am meisten verkaufen. Damit sich Interessenten ein Bild machen können, wie der Tresor aussieht und was man alles damit anfangen kann, haben wir einen davon im Werk stehen. Unser Werbeboss kam auf die Idee, das Ding müsse attraktiv aussehen. Deshalb ließ er Geld hineinlegen.«
    »Also doch«, schoss es Phil heraus.
    »Unsinn. Das ist Spielgeld, wertloses Papier mit einem Werbeaufdruck. Selbst ein Blinder kann diese Dinger von echten Scheinen unterscheiden.«
    »Fullborn weiß das doch sicher?«
    »Natürlich weiß er es.«
    »Gute Arbeit«, lobte Phil. »Er hat seine Chance erkannt.«
    »Er rechnet sicher damit, dass der Erpresser auf den Trick hereinfällt und nur die Aktentasche voller Geld sieht - und dass wir ihn dann schnappen können«, bekräftigte ich.
    »Das passt zu Henry«, nickte Direktor Dryman.
    »Es ist aber ein sehr gewagtes Spiel. Wenn der Verbrecher erkennt, was gespielt wird, dann…«, überlegte ich.
    »Sie und Mr. Decker sind ja dort«, gab Dean Dryman seiner Zuversicht Ausdruck.
    »Jerry ich hab’s: Das Geld soll in Mr. Drymans Office gebracht werden. Dort steht ein Telefon. Ich nehme an, dass der große Unbekannte oder Fullborn uns dort wieder anruft.«
    »Das wäre möglich.«
    Ich rief unsere Techniker an und befahr ihnen, schnellstens eine Kontrollschaltung auf den Anschluss in Drymans Office zu legen.
    Dann fuhren wir ab.
    »Es ist zu komisch«, sagte Phil. »Wundert es dich nicht, dass der Erpresser nicht verlangte, dass keine Polizei, kein Werkschutz und weiß sonst was in der Nähe sein soll?«
    »Doch, Phil - es wundert mich.«
    ***
    Unser bewährter Kollege Steve Dillaggio trat aus dem Schatten heraus. »Ich habe hier das Kommando«, meldete er. »Mr. High hat mir alles durchgegeben, was notwendig war. Was geschieht jetzt?«
    Ich hatte es unterwegs mit Phil besprochen. »Steve, wir haben uns überlegt, dass es eine Falle oder eine Finte sein kann. Möglicherweise hat der Täter, von dem wir nichts wissen, etwas ganz anderes vor. Wir gehen also allein in das Werk. Ihr bleibt hier auf euren Posten. Der Werkschutz ebenfalls. Niemand außer uns darf hinein oder heraus. Niemand.«
    Steve rümpfte die Nase. Es schien ihm nicht zu passen.
    »Wir müssen es riskieren, Steve«, beruhigte ich ihn. »Möglicherweise startet unser Gegner jetzt den dritten Mordanschlag auf mich. Aber Phil ist bei mir. Wir dürfen nicht mehr Leute gefährden, als unbedingt notwendig ist.«
    »Okay, Jerry. Wir sind in der Nähe.«
    Er klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter: Phil tippte grüßend an den Hut.
    Wir fuhren durch das Werkstor. Die Straßen im Werksgelände lagen verlassen. Ein paar Lampen leuchteten trübe in die Nacht.
    Vor dem Verwaltungsgebäude stiegen wir aus dem Jaguar, den ich für alle Fälle offen ließ. Dann schritten wir die repräsentative Freitreppe zum Eingang empor. Ich nahm den Schlüsselbund in die Hand, den uns Dryman mitgegeben hatte. Mit dem Generalschlüssel öffnete ich die breite Glastür.
    Dryman hatte mir gesagt, dass in dem Glaskasten des Portiers im Verwaltungsgebäude eine Schalttafel mit Lichtschaltern sei. Von dieser zentralen Stelle aus konnten sämtliche Lichter in den Fluren, Treppenhäusern und Repräsentationsräumen ein- und ausgeschaltet werden. Nur die Büros verfügten jeweils über eigene Schalter.
    Ich schaltete Lampen ein.
    »Mensch, Jerry. Waren alle Lichter aus?«
    Ich sah Phil verdutzt an.
    »Ja, warum fragst du?«
    »Jerry, dass wir nicht mehr daran gedacht haben - der Kühlschrank. Miss Frigerator. Die sollte doch in Drymans Büro am Telefon bleiben.«
    »Komm.« Zusammen liefen wir durch die Halle. Unterwegs fiel mir ein, dass wir vergessen hatten, den Hauptschalter für den Lift zu betätigen. Wir sprangen die Treppe hoch, immer drei Stufen
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