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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels
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es nicht. Es hat sich einiges geändert. Ich hatte einen festen Plan. Er war bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet. Ich verfügte über eine ganze Gang. Es waren Dummköpfe, wie ich sie brauchte. Leider waren sie noch dümmer, als ich dachte. Jetzt muss ich improvisieren.«
    Er lächelte versonnen. »Vielleicht wird Henry Fullborn noch länger leben bleiben müssen. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Die beiden Männer schwiegen. Leise tickte eine Uhr im Raum. Erbarmungslos zerhackte dieses Ticken die Zeit. Draußen war es dunkel. Nur eine einzige schwache Lampe beleuchtete das Zimmer. Der Mann mit der Brille war gegen grelles Kunstlicht empfindlich.
    Dass er auch empfindliche Nerven hatte, zeigte sich, als das Telefon auf dem Schreibtisch anschlug.
    Der Bebrillte schoss von seinem Stuhl hoch.
    Dem Konstrukteur Henry Fullborn stockte der Atem. Der Mann mit der Brille stand zitternd einen halben Schritt vom Schreibtisch entfernt. Seine Augen waren entsetzt geweitet. Die scharf geschnittenen Gläser verzerrten sie zu einem gespenstischen Bild. Auf der Stirn des unheimlichen Mannes zeigten sich Schweißtropfen.
    Die Telefonglocke läutete in entnervendem Rhythmus.
    »Angst?«, fragte Fullborn.
    Es war, als habe dieses eine Wort den Mann mit den unheimlichen Augen aus einer Trance gerissen. Vorsichtig hob er seine Hand. Unheimlich langsam näherte sie sich dem Apparat. Und end-52 lieh schlossen sich die langen, dünnen Finger um den Hörer und hoben ihn langsam ans Ohr.
    »Ja«, sagte der Mann mit der Brille rau.
    Dann hörte er nur noch zu. Es war nur eine kurze Nachricht, die ihm entgegensprudelte.
    Fullborn beobachtete, wie das hagere Gesicht des Mannes mit der Brille hart und entschlossen wurde.
    »Danke!«, sagte der Bebrillte knapp. Hart fiel der Hörer auf die Gabel zurück.
    Der Mann, der Henry Fullborn gefangen hielt, setzte sich langsam wieder auf seinen Stuhl. Mit einer nervösen Bewegung wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Er atmete tief ein und keuchend wieder aus.
    »Sie werden sich wundern«, sagte er leise und wieder wie in Trance. Er lachte hart auf. Seine knochige rechte Hand fiel hart auf die Tischplatte.
    »Sie werden sich wundern!«, wiederholte er.
    »Wer wird sich wundern?«, fragte Henry Fullborn gespannt.
    »Cotton und Decker vom FBI«, sagte der Mann mit der Brille leise. »Cotton und Decker - die werden sich wundern. Sie werden sterben, und ich werde dabei zusehen, und ich werde lachen…«
    Henry Fullborn spürte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    ***
    An diesem Abend gab es keinen Dienstschluss für uns im FBI-Districtgebäude an der 69. Straße. Es gab auch keinen Feierabend für die Beamten der City Police. Ein Befehl hielt sie in ihren Dienstzimmem und Bereitschaftsräumen fest. Auch die Cops, die ihren freien Tag hatten, die sich nach der Frühschicht ausruhen wollten, waren alarmiert worden.
    Das Telefon auf Mr. Highs Schreibtisch schlug an. Der Chef nahm ab und reichte nach einer kurzen Frage den Hörer an Captain Hywood weiter. Der nahm eine Meldung entgegen.
    »Die Sondereskorte«, meldete er uns mit seiner dröhnenden Stimme. »Der Geldtransporter, auf den der Überfall geplant war, hat seinen Bestimmungsort erreicht. Keine besonderen Vorkommnisse.«
    »Danke«, sagte Mr. High.
    Es war die erwartete Meldung. Wir hatten keinen Überfall auf den Transporter mehr befürchtet, die Sondereskorte war eine reine Routinemaßnahme gewesen - für den an sich unwahrscheinlichen Fall, dass noch eine zweite Gang ohne Wissen der Steinberg-Bande bereitgestanden hätte.
    Auch Bill Steinberg, der Jungboss, hatte sich inzwischen entschlossen, zu reden. Er hatte praktisch alles bestätigt, was seine Komplicen schon vor ihm ausgesagt hatten. Er hatte auch das erzählt, was seine Mitläufer nicht gewusst hatten. Dass nicht er den Plan ausgeknobelt hatte, sondern ein anderer. Ein ihm Unbekannter. Er hatte ihn angeblich nie richtig gesehen. Groß. Dürr. Brille. Normale Stimme. Sonst nichts. Eine genaue Beschreibung konnte er nicht geben.
    Er war mit dem Mann in einem fast dunklen Raum zusammengekommen. Ein Taxi hatte ihn zum Treffpunkt irgendwo drüben in Elmhurst gebracht. Später hatte der Mann seine Anweisungen immer telefonisch gegeben sowie 1000 Dollar Anzahlung an einer Stelle hinterlegt und schließlich eine 50:50-Beteiligung an einem Millionending versprochen.
    Der Unbekannte hatte auch die Ermordung des alten William Rond angeordnet, nachdem es feststand, dass der etwas
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