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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder
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Mannes. Unheimlich langsam kamen sie näher.
    »Aufpassen!« sagte der Lauernde. Vor Aufregung merkte er nicht, daß er so leise sprach, daß seine Warnung in der erregten Auseinandersetzung zwischen Zagano und Newman unterging.
    Ronny erblickte nun auch die Beine eines zweiten Mannes. Beide Männer kamen hinter einem Waggon herangeschlichen.
    »Da, da — steht doch…«, flüsterte Ronny erregt. Die unheimliche Spannung dieser Sekunden raubte ihm fast den Atem.
    Der Gangster biß die Zähne aufeinander. Er spürte den Schweiß auf seiner Stirn, und er merkte, daß er zitterte. Doch er riß sich zusammen. Langsam, wie auf einem Schießstand, hob er die Pistole. Jetzt wußte er genau, wo die beiden Männer zum Vorschein kommen würden.
    Noch drei Schritte, überlegte er.
    Noch zwei.
    Und jetzt…
    Ronny sah, daß der erste der beiden Männer sich mit dem Rücken an die Querwand eines Güterwagens legte und seinen Oberkörper langsam nach links beugte. Immer weiter.
    Der Gangster visierte den Mann an. Für den Bruchteil einer Sekunde wurde das Gesicht des fremden Mannes sichtbar.
    Der Sekundenbruchteil aber hatte ausgereicht, um Ronny den Mann hinter dem Waggon erkennen zu lassen. Dieses Erkennen war für den Gangster an der Barackentür wie ein Schlag in die Magengrube.
    Er gab einen dumpfen Laut von sich. Kraftlos ließ er die Pistole sinken. In seinen Augen spiegelte sich nackte Angst.
    »Nein!« brüllte er plötzlich los. »Nein! Das ist er…«
    ***
    Aus der Tür der Baracke starrte mir ein auf dem Boden liegender Mann entgegen. Ich zuckte zurück und preßte gleichzeitig Phil gegen die Waggonwand neben mir.
    Jeden Augenblick mußte der Schuß kommen. Doch er kam nicht.
    Dafür begann drüben ein Mann zu schreien. Mit erstickter Stimme, in der das Entsetzen mitschwang.
    »Nein!« brüllte der Mann. Es hörte sich an, als stünde er zwei Schritte neben mir. »Nein! Das ist er…«
    »Was soll das bedeuten?« fragte Phil erstaunt.
    Ich zuckte die Schultern. Und dann traf es mich wie der Blitz.
    »Das ist er!« schrie der Mann mit gellender Stimme. »Es gibt ihn noch einmal, nein, nein!«
    Jetzt wußte ich, was geschehen war. Ich wußte, daß alles das stimmte, was uns zeitweise so unwahrscheinlich erschienen war. Der Mann, der so aussah wie ich, mußte sich drüben in der Baracke befinden. Vielleicht tot.
    Und der Gangster, der an der Tür gelegen hatte, glaubte jetzt, in mir ein Gespenst gesehen zu haben. Wie ein Wahnsinniger schrie er unaufhörlich weiter. Andere Stimmen mischten sich ein.
    Phil wollte mich noch zurückhalten. Doch ich machte einen Sprung nach vorn.
    »Stop!« brüllte ich zur Baracke hinüber. »Hände hoch! FBI!«
    Zwei, drei Männer kamen heraus und hoben wie willenlose Puppen die Hände. Die Gangster starrten mich an, als wäre ich ein Gespenst.
    Ich raste zum Barackeneingang. Drei Männer wälzten sich auf dem Boden herum. Sie hatten mich noch nicht bemerkt. Nur der Boß war ganz ruhig. Ich sah, wie sich Adam Zaganos Augen zu dünnen Schlitzen zusammenzogen, wie er langsam die rechte Hand mit der Waffe hob, wie ein verächtliches Lächeln in sein Gesicht trat.
    Er mußte sehen, daß ich meinen 38er im Anschlag hatte. Er mußte wissen, daß er nicht die Spur einer Chance gegen mich hatte. »Lassen Sie das, Zagano!« rief ich deshalb. »Sie haben das gleiche schon einmal versucht und sich dabei in den Finger geschnitten!«
    Er grinste. »Du bist nur ein Gespenst, Cotton!« rief er zurück. »Dein dreckiger Wanst liegt hinter mir. Ich habe keine Angst mehr vor dir! Du kannst nicht mehr schießen, Cotton!«
    Langsam hob er seine Waffe höher. Wie ein Rausch kam es über ihn. Sein Grinsen verzerrte sich zu einer teuflischen Fratze, und ich glaubte, seine Augen aufleuchten zu sehen.
    Ich hatte keine andere Wahl. Mein Zeigefinger krümmte sich. Bläulich zuckte das Mündungsfeuer aus dem Lauf.
    Zaganos rechte Hand flog hoch. Seine Waffe wirbelte durch die Luft. Der Gangster riß die getroffene Hand an seinen Körper, krümmte sich zusammen, ließ sich fallen. Jetzt erst merkten die drei Männer auf dem Boden der Baracke, daß etwas geschehen sein mußte. Sie federten auseinander, versuchten aufzuspringen. Doch Phil stand schon neben mir, und im gleichen Moment schwirrten die Cops heran.
    Die Gangster taumelten aus der Baracke, reckten die Hände zum Himmel. Handschellen klickten, Flüche wurden laut.
    Ich stieß die Gangster zur Seite. Phil war einen Schritt hinter mir.
    »Da, in der Ecke«, sagte
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