Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder
Autoren:
Vom Netzwerk:
an die Baracke vorgerückt«, antwortete Hywood. »Jetzt warten sie auf den Angriffsbefehl.«
    Noch einmal tauschten Phil und ich einen Blick. Dann öffnete ich die Wagentür auf meiner Seite, ehe ich Hywood meine neue Anweisung gab. »Captain, Ihre Leute bekommen keinen Angriffsbefehl. Sagen Sie ihnen nur, sie sollen Phil und mir Feuerschutz geben. Dies ist…?«
    »… ein Befehl?« .klang Hywoods Stimme leicht verwundert.
    »Nein«, sagte ich, »kein Befehl. Ich wollte sagen, dies ist jetzt eine FBI-Sache.«
    »Jerry, Sie…«
    Ich wußte, daß der Einsatzleiter der City Police mich jetzt zurückhalten wollte. Deshalb kämpfte ich gegen seine dröhnende Stimme an: »Verstanden. Ende!« Das Knacken des Gerätschalters klang fast wie ein Schuß.
    Auch Phil öffnete jetzt die Tür auf seiner Seite.
    Bevor ich ausstieg, nahm ich noch eine kleine Korrektur an meinem Äußeren vor. Es war kein besonders schönes Gefühl, als ich mir mit einem Ruck den von unserem Maskenbildner so liebevoll festgeklebten Bart von der Oberlippe riß.
    »Au!« sagte Phil überflüssigerweise.
    Ich konnte im Moment nichts erwidern. Es ist bekanntlich unfein, wenn man mit vollem Munde spricht. Ich hatte die Finger im Mund, um die Wangeneinlagen herauszunehmen.
    »Endlich wieder ein vertrauter Anblick!« meinte Phil mit einem Grinsen.
    Wir zwinkerten uns zu. Dann marschierten wir los. Wir kletterten durch Waggons und sprangen über Schienenschwellen, um den Weg abzukürzen. Wir flankten über Prellböcke und mußten einer zischenden Lokomotive ausweichen, deren Führer ein unerschütterliches Gemüt haben mußte.
    Als wir den Polizeikordon erreichten, fuhr ein Cop hoch, als hätte ihn ein elektrischer Schlag getroffen. »He, das ist doch…«
    »Der echte!« beruhigte ich ihn.
    Ein Lieutenant kam uns entgegen. »Sir, Captain Hywood möchte Sie sprechen!« Er hielt uns sein Walkie-Talkie entgegen.
    »Etwas Neues, Captain?« fragte ich.
    »Jerry, täusche ich mich, oder wollen Sie tatsächlich allein zur Baracke gehen?« In dieser Sekunde zeigte es sich, daß Hywood manchmal eine ganz normale Stimme haben kann. Er brüllte nicht wie üblich, sondern sprach fast leise und beschwörend.
    »Ja, Hywood«, antwortete ich kurz. »Phil und ich gehen allein.«
    »Warum, Jerry?«
    »Hywood, hören Sie noch etwas? Ich meine, hören Sie noch Schüsse?«
    »Nein«, gab er zu.
    »Sehen Sie, Captain, darin sehe ich meine Chance. Ende, Hywood!« Ich gab dem Lieutenant das handliche Funksprechgerät zurück.
    Nach einem Blickwechsel zogen Phil und ich zu gleicher Zeit den Revolver. Wir kannten unser Ziel.
    ***
    »Verdammt, was sollen wir machen?« keuchte Newman. Ihm war als erstem Mitglied der Zagano-Gang klargeworden, daß es keinen Ausweg mehr gab.
    »Abwarten!« sagte Zagano äußerlich ruhig.
    »Abwarten, abwarten!« wiederholte Newman. »Draußen stehen 100 oder 200 Cops, hier in dieser verdammten Bude liegt ein halbtoter G-man, und du redest von abwarten! Ich will nicht mehr.«
    »Bye!« sagte Zagano spöttisch. »Ich halte dich nicht, wenn du gehen willst. Dort ist die Tür!«
    Unversehens wirbelte der Gangsterboß herum. Wütend starrte er die anderen Gangster an, die mit betretenen Gesichtern umherstanden. »Will noch jemand gehen? Will noch einer draußen in das Feuer dieser verdammten Bullen rennen? Will sich noch jemand von euch draußen in ein Sieb verwandeln lassen?«
    Er bekam keine Antwort. Nur der schwerverletzte Killer Irvin Rüssel stöhnte leise auf.
    Wieder fuhr der Gangsterboß herum. Mit beiden Händen packte er seinen Stellvertreter an den Jackenaufschlägen. »Du hirnverbrannter Pavian«, zischte er, »siehst du nicht ein, daß es für uns nur eine Chance gibt? Eine einzige? Wir müssen hierbleiben! Sie werden uns nicht angreifen, weil wir diesen Kerl noch hier haben!«
    »Der geht doch jeden Augenblick kaputt!« krächzte Newman.
    »Geh doch ’raus und sage das den Bullen!« zischte Zagano. »Wenn du es nicht tust, du Idiot, dann wissen sie es nicht! Und ich werde es ihnen wahrhaftig nicht erzählen. Im Gegenteil! Das ist unsere Chance! Laß sie kommen!«
    »Der Boß hat recht!« brummte Ronny und schnitt damit Newman das Wort ab. Ronny lag neben der Tür auf dem schmutzigen Boden der abbruchreifen Baracke. Er starrte wieder angestrengt nach draußen, beobachtete den Damm, der genau auf die Baracke zuführte, und ließ seinen Blick über die Waggons auf beiden Seiten des Dammes wandern.
    Plötzlich erkannte er die Beine eines
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher