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Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Titel: Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke
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Alte begann zu protestieren. Der junge Polizist bekam einen roten Kopf.
    »Halten Sie den Mund!« fuhr er den Alten an und wandte sich wieder an die Frau. »Ich muß in Ihre Tasche sehen! Da! Ihre Tasche!«
    Er nahm sie einfach, klappte sie geschickt mit einer Hand auf und hielt sie schräg, während er hineinblickte.
    »Okay, Muttchen«, sagte er und drückte ihr die Tasche wieder in die Hand. Ein letztes Mal streifte sein Blick durch die hintere Ecke des Abteils. Es gab kein Gepäckstück mehr, in dem jemand soviel Geld hätte verstecken können, wie aus dem Tresor geraubt worden war. Der Cop ergriff die Reisetasche und schob den Alten vor sich her.
    Lindsay war es, als ob Zentnerlasten von seinen Schultern genommen würden. Er atmete tief, während er beinahe dankbar dem Alten nachblickte. Aber dann fuhr er zusammen. Da vorn, keine zehn Schritt entfernt, stand Tob Harris in der Uniform eines Sergeants der City Police. Er sah blaß aus. Lindsay hörte deutlich, wie der U-Bahn-Cop zu ihm sagte: »Wir haben hier schon abgegrast, Sarge.«
    »So«, brummte Harris und räusperte sich. »So. Ja. Ich will mich trotzdem mal umsehen.«
    »Natürlich«, meinte der U-Bahn-Cop. »Vielleicht entdecken Sie ein bekanntes Gesicht, Sarge. Einen Bankspezialisten. Wenn Sie Hilfe brauchen, pfeifen Sie einfach. Oder soll ich bei Ihnen bleiben?«
    »Nein, nein«, erwiderte Harris rasch. »Das ist nicht nötig. Danke.«
    Der Cop nickte und verließ den Wagen mit dem alten Mann, der seine Ladung Marihuana-Zigaretten wohl nicht so bald vergessen dürfte. Lindsay senkte den Kopf und hätte sonstwas dafür gegeben, wenn er jetzt eine Zeitung gehabt hätte, hinter der er sich hätte verstecken können. Aber es war sowieso schon zu spät. Harris schob sich zu ihm hin, ließ sich neben ihm auf den Sitz fallen und knurrte: »Welch eine Überraschung. Wie bist du bloß so schnell die Haare losgeworden?«
    ***
    Auch Phil und ich hatten die Schüsse gehört. Zu dem Zeitpunkt befanden wir uns in dem Drugstore, ‘tranken unseren Morgenkaffee und rauchten die erste Zigarette dabei. Da sich in dem unterirdischen Gewölbe der Schall an allen Enden brach und wieder zurückrollte, täuschten wir uns in der Richtung. Wir liefen hinaus auf den Bahnsteig und hasteten auf die Haupttreppe zu. Von dort kamen Leute die Rolltreppe herab. Sie sahen sich zwar nach allen Seiten um, aber wir wußten sowenig wie sie, wo die Schüsse gefallen waren.
    Am Fuß der nach oben führenden Rolltreppe blieb Phil stehen und zupfte mich am Ärmel. »Das hat keinen Zweck, Jerry. Wenn da oben geschossen worden ist, können wir nichts ausrichten. Außerdem sind da genug uniformierte Kollegen. Laß uns erst einmal Alster suchen. Der wird wissen, was überhaupt los ist. Er ist der wachhabende Polizeioffizier in dieser Station, und er wird doch am ehesten erfahren, was passiert ist.«
    Ich starrte die Rolltreppe hinauf. Auf der linken Bahnsteigseite war ein Zug eingefahren, und die ausgestiegenen Leute drängten jetzt auf uns zu, um mit der Rolltreppe hinaufzufahren. Oben dagegen schien alles normal zu laufen. Ich sah keine Aufregung, nichts Auffälliges — als ob der Lärm der Schüsse gar nicht von dort gekommen sei.
    »Okay«, entschied ich. »Suchen wir den Lieutenant.«
    Wir machten kehrt und wollten den ganzen langen Bahnsteig zurückgehen bis zum anderen Ende, wo Alster sein Office hatte. Aber auf halbem Wege kam uns Steve Dillaggio entgegen.
    »Holla, Steve«, sagte ich. »Ich denke, du bist für den Grand Central eingeteilt? Was machst du hier?«
    »Ich bin mit einem Streifenwagen herübergebraust. Am Grand Central sprang eine Horde junger Leute im letzten Augenblick in den abfahrenden Zug. Ich sah sie zu spät und kam nicht mehr mit. Da bin ich mit einem Streifenwagen herübergejagt. Die Kerle haben wieder einmal einen Wagen demoliert, und eine Menge Leute scheinen sie auch verletzt zu haben. Die hintere Rolltreppe ist schon besetzt. Ich nehme mir diese vor. Könnt ihr euch um die Niedergänge zu den Waschräumen kümmern? Laßt auch den Raum für die Ladys nicht aus! Die Kerle schrecken nicht davor zurück, sich in den Damentoiletten zu verstecken.«
    »Gemacht«, sagte ich. »Besorge weibliche Cops, die die Damentoiletten durchsuchen können. Wir bleiben draußen und passen auf, daß niemand entwischen kann.«
    »Klar!« rief Steve und jagte schon die Rolltreppe hinauf.
    Wir trabten den Bahnsteig entlang bis zu der breiten Steintreppe, die abwärts zu den Durchführungen
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