Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod
Autoren:
Vom Netzwerk:
Ich will nicht, daß das Zeug in seinen Händen bleibt, und ich glaube nicht, daß wir Ethern noch einmal beschäftigen werden. Bei ihm wird das Risiko, daß sich irgend jemand zufällig sein Gesicht gemerkt hat, allmählich zu groß. Schick jemand zu ihm, der die Pistole und die Zange abholt. Es ist Unsinn, daß die Dinge bei Ethern bleiben. Er hat eine Menge Sachen auf dem Kerbholz, die nichts mit uns zu tun haben, und es ist immer möglich, daß er in einem Fall verhaftet wird, der nicht mit uns zusammenhängt. Es ergäbe nur Schwierigkeiten für ihn und uns, wenn die Schnüffler dabei auf unsere Spezialgeräte stießen.«
    »Wen soll ich schicken?«
    »Schick einen von den Dought-Brüdern! Wer von ihnen hat Ethern Pistole und Zange gebracht?«
    »Damals ging Al.«
    »Gut, er weiß dann schon Bescheid, und Ethern kennt ihn.«
    »Auf welche Weise wollen Sie die Sachen übernehmen?«
    »Nicht notwendig, daß sie in meine Hände gelangen, John. Sie sind bei dir gut aufgehoben. Gute Nacht, John.«
    »Einen Augenblick noch, Boß. Ich möchte Ihnen eine Frage stellen. Die Polizei fand damals, als ich Anguroo in die Hölle geschickt hatte, nicht heraus, daß ich ihm die Fahrkarte verkauft hatte, obwohl er eine Art Testament bei einem Rechtsanwalt deponiert hatte, in dem er mich als seinen Mörder für den Fall bezeichnete, daß er eines unnatürlichen Todes sterben sollte. Ich hatte-Fehler dutzendweise begangen. Anguroos Büro wimmelte von meinen Fingerabdrücken, und ich ließ Schuldscheine, die meine Unterschrift trugen, zurück. Warum fand die Polizei alle diese Beweise nicht, Boß? Wieso gerieten sie in Ihre Hände?«
    Der Mann im Dunkel lachte. »Eine sehr einfache Frage und eine einfache Antwort, John. Die Polizei fand nichts, weil ich alles gefunden hatte. Noch einmal gute Nacht, John!«
    Holgren hörte, wie die Schritte sich entfernten. Ihm fiel ein, daß er dem Boß nichts davon gesagt hatte, daß Carmie Gill ein Rendezvous mit Ethern verabredet hatte, aber es schien ihm nicht wichtig.
    Er kehrte in den Nightclub zurück. In einer Ecke sah er Natty Bloom, den jungen Neger, und winkte ihn heran. »Hast du Al Dought gesehen?«
    »Al hat ’ne neue Freundin. Er sitzt mit ihr in irgendeiner Ecke und bringt ihr bei, wie man Marihuana raucht.«
    »Hol ihn und bring ihn zur Bar!« Während Natty Bloom sich durch das Menschengewühl, das in der letzten Stunde noch dichter geworden war, kämpfte, ließ Holgren sich ein Glas nach seiner Gewohnheit bis an den Rand füllen, und er hatte es schon bis zur Hälfte geleert, als Bloom mit dem Gesuchten kam. Wie gewöhnlich war Al nicht allein. In seinem Kielwasser folgte sein jüngerer Bruder Raf.
    Die Dought-Brüder sahen einander nicht besonders ähnlich. Der ältere Allan war achtundzwanzig Jahre alt, dunkelblond, schwer gebaut, mit einem teigigen, vom Laster gezeichneten Gesicht. Sein Bruder Raffael, fünf Jahre jünger, war ein dunkler, nervöser Typ mit einem häßlichen mageren Gesicht. Er bewunderte Allan sehr und hielt ihn für einen großen Gangster, obwohl Al nichts anderes war als ein schäbiger Rauschgiftschieber, der längst der Verlockung der eigenen Ware erlegen war. Holgren benutzte beide Brüder für Handlangerdienste.
    »Vor einem Monat hast du einem Mann in der Callan Street 98 ein Paket gebracht, Al. Geh hin und hol ein paar Sachen ab. Sag dem Mann, er solle dir zurückgeben, was du ihm ausgehändigt hast. Das genügt.«
    Al Dought hielt die Hand offen. »Fahrgeld, John!« Holgren gab ihm eine Zwanzigdollarnote.
    »Ich gehe mit«, erklärte Raf.
    Holgren warf ihm einen zornigen Blick zu. »Los, nehmt noch eure Girls mit und veranstaltet ’ne Party hin und zurück. Du gehst allein, Al!«
    »Raf geht nicht mit ’rauf, John«, sagte der ältere Dought-Bruder. »Ist es dann okay, wenn er mitkommt?« Holgren zuckte die Achseln. Er winkte Bloom heran. »Geh ins Büro und hol eine von den Geldaktentaschen!«
    Natty verschwand. Nach einigen Minuten kam er zurück und brachte eine Aktentasche mit einem Schnappschloß, das sich nur mit dem Schlüssel öffnen ließ. Holgren öffnete die Tasche und zog den Schlüssel ab. »Sagt dem Mann, er solle die Sachen in die Tasche legen und sie schließen. Überflüssig, daß ihr wißt, was ihr holt.«
    Allan Dought hob abwehrend beide Hände. »Ich bin nicht neugierig, John, und Raf ist es auch nur beim Inhalt einer Mädchenbluse.«
    ***
    Das Telefon läutete. Ich nahm den Hörer ab. »Ja«, knurrte ich.
    »Haben Sie Relling
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher