Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod
Autoren:
Vom Netzwerk:
Feigling, eine miesere Type als deinen…«
    Ich hatte ihn soweit. Er stieß sich von der Tür ab, riß die Hand mit der Cower hoch und sprang auf mich zu. Ich schnellte von der Sitzbank, zog den Kopf zwischen die Schultern. Doughts niedersausende Faust verfehlte meinen Kopf und krachte fast wirkungslos auf meine Schulter. Gleichzeitig traf ihn der Rammstoß meines Kopfes zwischen Kinn und Brust und warf ihn zurück. Ich richtete mich auf. Ich faltete die Hände ineinander und ließ sie niedersausen wie einen Schmiedehammer. Nicht nur die Fäuste, auch die Handschellen trafen den Jungen voll. Er fiel auf die Bank. Die Cower entglitt ihm. Blitzschnell hob ich die Kanone auf. Schwer angeschlagen versuchte Dought sich aufzurichten. Der Lauf der Waffe krachte gegen seinen Kopf. Ohnmächtig brach er zusammen.
    Die Cower in der linken Hand, stieß ich die Tür auf. Der Gang war leer. Ich lief in Fahrtrichtung, erreichte den nächsten Wagen und sah Holgren am Ende des Ganges. »Holgren!« brüllte ich. Er drehte sich um, und ich ging auf ihn zu und schrie: »Hände hoch!«
    Der Gangster griff statt dessen in den Ausschnitt seiner Jacke und zwang mich damit durchzuziehen. Ich zielte auf seine Schulter, und obwohl ich die Cower nicht kannte, traf ich genau. Holgren fiel gegen die Seitenwände und brach zusammen.
    Ich hatte keine Zeit, mich um ihn zu kümmern. Ich sprang über den gestürzten Mann hinweg, rannte durch den Gang des folgenden Waggons. Ein Negerschaffner kam mir entgegen und brach beim Anblick der Cower in meiner Hand zitternd in die Knie. Zwei, drei Leute, die im Gang standen, schrien auf, als ich an ihnen vorbeisauste. Noch einmal sprang ich über die Verbindungsplattform zwischen zwei Waggons, und jetzt sah ich Joshua Fiebe ungefähr in der Mitte des Ganges.
    Er trug den Koffer in der linken Hand. Er mußte gespürt haben, daß hinter ihm irgend etwas nicht planmäßig abrollte, denn er blickte mir entgegen, und als er mich sah, versenkte er die Hand in die Tasche seiner weiten Jacke.
    Ich schoß nicht. Unmittelbar über mir sah ich den Handgriff einer Notbremse. Ich warf die Arme hoch. Die Finger meiner freien rechten Hand umklammerten den Griff. Ich hängte mein ganzes Körpergewicht daran. Der Griff durchbrach den Sperriegel. Fauchend schlugen die Bremsen an. Die Räder des Zuges kreischten grell. Die Waggons schlingerten.
    Ich wurde nach vorne gerissen, aber ich hielt mich eisern am Griff der Bremse fest. Ich sah Fiebe durch den Gang wirbeln wie ein Ahornblatt im Herbststurm. Mit der vollen Wucht der achtzig oder neunzig Meilen Geschwindigkeit, mit der der Expreß im Augenblick der Bremsung gefahren war, krachte Fiebe am Ende des Ganges gegen die WC-Tür. Die Tür ging unter dem Anprall in Trümmern.
    Drei Sekunden später war alles vorüber. Der Expreß stand fast. Ich raste durch den Gang, stieß die Pistole aus Fiebes Reichweite, aber das war überflüssig. Joshua Fiebe, Ex-Detektiv-Inspektor, geheimnisvoller großer Boß, lag ohnmächtig auf dem Boden in den Trümmern der WC-Tür, die Beine ragten in den Gang, und vor Fiebes Füßen lag der Krokodillederkoffer.
    Ich setzte einen Fuß darauf und drehte mich um. Wenige Schritte hinter mir standen zwei Männer in dunkelblauen Anzügen. Beide waren untersetzte, kräftige Gestalten. Ihr Gesichter zeigten die hochstehenden Backenknochen und engen Augen der Leute aus Europas Osten. Die Blicke des Größeren lagen auf dem Koffer, aber in seinem Gesicht zuckte kein Muskel.
    Überall wurden jetzt die Abteiltüren aufgerissen. Die Leute schrien durcheinander, strömten in die Gänge.
    »Falls Sie helfen wollen, heben Sie den Mann auf«, sagte ich, »aber nicht den Koffer.«
    »Natürlich nicht!« sagte der Größere mit hartem Akzent. Sie drehten sich um und gingen wortlos in ihr Abteil zurück.
    ***
    Ich saß Stanley gegenüber, um mich von ihm zu verabschieden. »Ich hoffe, Sie werden sich vom CIA das Geld für den Minisender zurückgeben lassen.«
    »Es lag nicht am Sender, Cotton! Wir müssen die Organisation verbessern. Der Peilruf kam genau an, aber wir brauchten zuviel Zeit, um die richtige Stelle zu finden. Danach dauerte es noch vier Stunden, bis sich der Besitzer des Rasthauses entschloß, die Zähne auseinanderzunehmen. Auch dann konnte er nur den Wagen beschreiben, und unsere Leute entdeckten den Schlitten vor dem Bahnhof in Greenville so spät, daß sie zum Schlußakt zu spät kamen.«
    »Hat Fiebe inzwischen gestanden, was am Viadukt geschehen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher