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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod
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’raus! Du, Anita, holst den Südamerikaner aus Abteil C 15 und gehst dann in unser Abteil. Ihr beide wartet draußen.«
    Während das Mädchen und die Gangster das Abteil verließen, setzte sich Fiebe auf die gegenüberliegende Polsterbank. »Sieht so aus, als hätte ich euch alle überspielt, nicht wahr, G-man?«
    »Das wird sich noch herausstellen.«
    Fiebe klopfte auf den Kofferdeckel. »Darin ist alles, was ich zusammengebracht habe. Die Leute, die es kaufen werden, befinden sich schön im Zug.«
    »Ich verstehe! Aber welche Rolle soll ich dabei übernehmen.«
    Er grinste listig. »Mir macht’s Spaß, daß ich einem von euch hochnäsigen Superpolizisten zeigen kann, daß der alte Joshua Fiebe der beste Kriminalist auf dem Kontinent ist. Man hat mich aus der Polizei gejagt, weil ich ein paar ungewöhnliche Methoden anwandte. Okay, G-man, jetzt werde ich der Polizei ein paar Nüsse zu knacken geben, an denen sie sich die Zähne ausbeißt.«
    »Ich soll also nur zuschauen, wie Sie Ihre große Nummer abziehen?«
    »Nicht nur, G-man. Deine Aufgabe ist es, mir die anderen vom Halse zu schaffen. Dazu brauche ich aber nur noch deine Leiche. Zwischen San Antonio und Laredö werden wir dich aus dem Zug befördern. Dann…« Er unterbrach sich. »O nein, diesen letzten Trick behalte ich lieber für mich.«
    Holgren öffnete die Tür einen Spalt. »Der Südamerikaner, Boß«, meldete er. »Laß ihn ’reinkommen!« sagte Fiebe. Ein braunhäutiger, übertrieben elegant angezogener Mann betrat das Abteil. Er warf mir einen nervösen Blick zu.
    »Hallo, Diaz!« sagte Fiebe, erhob sich und öffnete den Koffer, der mit Papieren vollgestopft war. Er entnahm ihm eine Aktentasche. »Ein kleiner Querschnitt durch das Material. Unsere Partner haben eine Stunde Zeit, es zu prüfen. Verschwinden Sie!«
    Der Südamerikaner nahm die Aktentasche und ging, ohne etwas zu antworten.
    Fiebe zog eine schwarze Zigarre aus der Brusttasche, biß die Spitze ab und zündete sie sich an. »Ich denke, wenn ich mit dieser Zigarre am Ende bin, ist der Film gelaufen.«
    Er irrte sich. Eine knappe Viertelstunde später tauchte Diaz wieder auf. »Alles okay«, stieß er atemlos hervor. »Sie sind einverstanden. Sie wollen sofort übernehmen.«
    »Sehr gut! Gehen Sie in Ihr Abteil zurück, Diaz!«
    »Meinen Anteil!«
    »Erhalten Sie noch vor der Grenze. Immer mit der Ruhe, mein Freund!« Mit einer Handbewegung scheuchte Fiebe den Mann aus dem Abteil. Er selbst stand auf und ergriff den Koffer. »Angenehme Höllenfahrt, G-man!« Er öffnete die Tür. »John! Raf! Kommt ’rein!« Er blickte auf die Armbanduhr. »In genau achtzig Minuten donnert der Expreß über den Viadukt von Laredo. Dann werft ihr den G-man über Bord!« Er verließ, den Krokodillederkoffer in der Hand, das Abteil, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Ich sog die Luft tief in die Lungen. Wenn Fiebe die Zeichnungen, Berechnungen und Dokumente Männern übergab, die die diplomatische Immunität genossen, konnten ihnen die Papiere nicht einmal mehr innerhalb der amerikanischen Grenzen abgenommen werden, ohne einen riesigen politischen Krach heraufzubeschwören. Passierten sie die Grenze, war ohnedies alles verloren. Mir blieben nur noch achtzig Minuten, und es fiel mir nicht schwer, die achtzig Minuten Leben aufs Spiel zu setzen. Schon zog ich die Knie an, um trotz der Handschellen zu starten, als Holgren die Abteiltür wieder öffnete und in den Gang hinausspähte.
    »Fiebe«, sagte er kopfschüttelnd. »Als Inspektor hat der Schuft mich gejagt, daß ich schließlich glaubte, ich wäre nur davongekommen, weil die Polizei ihn ’rauswarf. Dabei führte er mich die ganze Zeit an der Nase herum.« Er zog die Cower-Pistole und warf sie Dought zu. »Paß auf den G-man auf! Ich will sehen, was der Dicke unternimmt.«
    Holgren huschte aus dem Abteil. Dought blieb an der Tür stehen und richtete die Kanone auf mich.
    »Besser, du läßt das Ding fallen wie heißes Eisen«, sagte ich. »Du bringst dich damit an denselben Galgen, an den dein Bruder geraten wäre, wenn er nicht…«
    »Halt den Mund, G-man!« fauchte er.
    Ich wußte, daß ich es riskierte, kurzerhand zusammengeschossen zu werden, wenn ich ihn weiter reizte, aber ich hoffte, daß er den Kopf verlieren und mich auf andere Weise zum Schweigen bringen würde.
    »Dein elender Bruder!« lachte ich. »Du hättest ihn hören sollen, wie er wimmerte, bevor er…«
    »Shut up!« Jetzt schrie Raf Dought schon.
    »Ich sah nie einen elenderen
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