Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod
Autoren:
Vom Netzwerk:
Fairbanks. »Ihr habt nach unseren Abmachungen nur noch eine Sache für mich zu erledigen: Ihr müßt das Problem Eagle lösen. Er hat zu viel von uns gesehen und gehört, als daß wir ihn laufenlassen könnten. Werft ihn in den Hudson oder in den East River oder sonstwohin, nur sorgt dafür, daß er seinen Mund nie wieder aufmachen kann. Danach verschwindet ihr. Wir haben uns nie gesehen, und wir werden uns nie Wiedersehen. So war es besprochen.«
    »Das mit Eagle ist doch kein Problem«, grunzte einer der übrigen. »Das Würstchen kann doch jeder Anfänger mit der linken Hand zerquetschen.«
    »Dann tu’s doch! Dann ist auch das erledigt, und wir können mit unseren Anteilen verschwinden.«
    Jemand lachte roh. »Soll ich euch die Arbeit umsonst abnehmen?« fragte er polternd. »Entweder machen wir es zusammen — oder ich kriege von jedem einen Tausender.«
    »Von mir aus kannst du einen haben. Ich habe keine Lust, mich an einem Eierkopf zu vergreifen.«
    Die anderen stimmten ebenfalls zu. Bei der Höhe der Beute, die für jeden abfiel, konnte es für sie kein schwerer Entschluß sein, auf einen Tausender zu verzichten und dafür der Beteiligung an einem Mord aus dem Wege zu gehen.
    »Her mit dem Kies!« verlangte der Roheste unter ihnen. Ich hörte Papier rascheln. Meine Gedanken jagten sich. Es blieb keine Zeit, irgendwo Verstärkung zu besorgen. Bis die eintreffen konnte, wäre Eagle längst ein toter Mann gewesen. Andererseits war ich allein hier unten, und sie waren zu viert. Wenn ich nicht mit ihnen fertig wurde, waren Eagles und mein eigenes Schicksal besiegelt.
    »Also dann erledige ich diesen Laborhengst jetzt«, sagte die rohe Stimme. Und schon kamen seine Schritte auf die Flurtür zu, neben der ich stand.
    Phil wollte aufstehen, aber seine Beine gehorchten ihm nicht. Er war schon halb in die Höhe gekommen, da sackten ihm die Knie wieder weg, und er schlug mit der Stirn gegen die Kante des Schaltertisches. Ein Laut des Schmerzes entfuhr ihm, während er wieder zu Boden ging. Eine Weile lag er schwer atmend da und sammelte Kräfte. Die Umwelt war noch verschwommen, aber mit jedem tiefen Atemzug gewann sie ein wenig an festeren Umrissen. Phil spürte, wie es auch in seinem Kopf allmählich klarer wurde. Er zwang sich dazu, zwanzigmal tief und regelmäßig zu atmen, bevor er sich wieder auf die Arme stützte und sich schließlich am Schaltertisch hochzog. Ein paar Sekunden blieb er mit dem Oberkörper auf der Tischplatte liegen, erst einmal darauf bedacht, nicht wieder wegzurutschen und erneut auf den Boden zu fallen. Das bloße Aufstehen war schon eine höllische Anstrengung gewesen.
    Die Bankangestellten hingen bewußtlos in ihren Drehstühlen. Einige waren vornübergesunken und lagen mit Kopf und Oberkörper auf ihren Schreibtischen. Da und dort regten sich die ersten Anzeichen von Leben. Eine Frau ließ einen schwachen Seufzer hören. Ein Mann warf plötzlich unmotiviert den linken Arm hoch, verlor dadurch das Gleichgewicht und rutschte von seinem Stuhl auf den Boden. Ein dritter grunzte etwas Unartikuliertes.
    Phil schob sich am Schaltertisch entlang. Es gab eine Stelle, wo eine Platte im Schaltertisch hochgeschoben werden konnte, so daß ein Durchgang entstand. Phil mußte alle seine Kräfte zusammennehmen, um das Verbindungsstück hochzubekommen. Bis zum nächsten Schreibtisch waren es nur wenige Schritte, aber ohne Stütze kam Phil nur taumelnd hin und hätte keine drei Schritte weit gehen können, ohne nicht erneut das Gleichgewicht zu verlieren. Erschöpft ließ er sich auf einen freien Stuhl fallen.
    Der Telefonhörer blieb stumm. Phil klatschte mit fahrigen Bewegungen ein paarmal gegen den Hörer, aber es rührte sich nichts. Als ihm endlich aufging, daß der Apparat ein weißes Knöpfchen hatte, traf er zweimal daneben, bevor es ihm endlich gelang, den kleinen Knopf zu treffen und niederzudrücken. Sekunden später plärrte eine schrille weibliche Stimme vorwurfsvoll aus dem Hörer: »Na endlich! Was ist denn bloß los bei euch? Seit einer Viertelstunde versuche ich vergeblich, die eingehenden Anrufe bei euch loszuwerden! Aber kein Mensch hat es nötig, mal einen Telefonhörer in die Hand zu nehmen! Das ist die vierte Bank, wo ich als Telefonistin arbeite, aber so etwas ist mir noch nicht vorgekommen! Seid ihr alle eingeschlafen?«
    »So kann man es nennen«, brummte Phil mit schwerer Zunge. »Ich bin der erste, der gerade wieder auf gewacht ist.«
    »Das habe ich gern!« kreischte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher