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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod
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die Gangster lange genug hinzuhalten. Aber machen Sie meinen Kollegen klar, daß sie sich beeilen sollen. Kapiert?«
    Er nickte und krächzte heiser: »Aber wollen Sie denn ganz allein hier…«
    »Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe!« zischte ich und zersäbelte den letzten Strick an seinem linken Fußgelenk. »Los, Mann, schwirren Sie ab!« Ich schob ihn hinaus in den Flur und zeigte ihm die Richtung. Er huschte auf unsicheren Beinen davon, aber ich sah, daß er sich Mühe gab, schnell zu sein. Mit drei Schritten war ich wieder bei dem bewußtlosen Gangster. Ich fand gleich zwei Schußwaffen bei ihm: eine automatische Pistole und einen Revolver. Einen Augenblick überlegte ich, ob ich ihn fesseln sollte. Da war plötzlich eine Männerstimme in meinem Rücken.
    »Hast du es mit dem Messer gemacht?«
    »Hm«, brummte ich.
    Ich stand gebückt über dem bewußtlosen Gangster, so daß der hinter mir stehende Bursche den Körper des Bewußtlosen wohl für den von Eagle halten konnte. Zwischen meinen gespreizten Beinen hindurch sah ich ihn näher kommen. Schon vor dem Durchschneiden von Eagles Fesseln hatte ich meinen Revolver zurück in die Schulterhalfter geschoben, um beide Hände frei zu haben. Jetzt ballte ich beide Fäuste, holte tief Luft und warf mich herum. Aus der Drehung heraus schlug ich mit der ganzen Wucht meines Körpers zu.
    Mein Schlag traf ihn nur seitlich am Unterkiefer, aber er hatte genug Wucht, um den Gangster zurück gegen die Kellerwand zu werfen, wo er einen Augenblick mit halb gespreizten Armen wie angeklebt wirkte. Ich sprang nach und setzte ihm den entscheidenden Hieb genau auf den Punkt. Seine Augen verdrehten sich und wurden glasig. Ich fing ihn auf und ließ ihn zu Boden gleiten. Mit ein paar schnellen Griffen hatte ich mir auch sein Waffenarsenal angeeignet.
    Der Keller hier hatte kein Fenster. Die Metalltür ließ sich nur von außen öffnen. Ein geradezu ideales provisorisches Gefängnis. Ich huschte hinaus und legte leise den Riegel vor. Zwei Gangster waren nun schon auf Nummer sicher.
    Auf leisen Sohlen tappte ich den Gang hinab zu dem hintersten Gewölbe. Als ich ihre offenstehende Tür fast erreicht hatte, hörte ich eine Stimme: »Spielen Sie Schach mit Eagle, oder was, zum Teufel, treiben die so lange?«
    Ich nahm meinen eigenen Revolver in die linke, einen der erbeuteten in die rechte Hand, stieß mit dem Fuß die Tür noch weiter auf und stellte mich breitbeinig in den Türrahmen.
    »Stick’em up!« rief ich ihnen zu. Mit dieser bewährten Formel hatten sich schon in den zwanziger Jahren Polizisten und Gangster gegenseitig aufgefordert, die Hände hochzurecken.
    Sie starrten mich aus nicht gerade geistreichen Gesichtern an.
    »FBI«, sagte ich noch. »Wer es ausschießen will, kann es versuchen.«
    Meine Stimme muß nicht sehr einladend geklungen haben, denn keiner wollte es wirklich versuchen. Sie streckten die Arme hoch. Ich ließ sie einzeln vor die nächste Wand treten, die Handflächen dagegenstemmen und weit genug zurücktreten, daß sie schließlich die Hände nicht mehr hätten wegziehen können, ohne mit dem Kopf gegen die Wand zu fallen.
    Als Fairbanks anfangen wollte zu reden, verbot ich es ihm. Zu meiner Überraschung gehorchte er sogar. So warteten wir stumm. Nach drei oder vier Minuten, die mir endlos lange vorgekommen waren, tauchte Eagle mit der Be-Satzung eines ersten Streifenwagens auf. Kurz darauf kam ein zweiter, und in ein paar weiteren Minuten erschienen die ersten G-men.
    Ich überließ die Gangster den Kollegen und fragte nach Phil.
    »Der hatte den richtigen Riecher«, meinte Steve Dillaggio. »Und er mußte ihn sogar kräftig gebrauchen. Nämlich um das Gas einzuatmen. Die schwarze Lola hatte ihm richtig vorausgesagt, wo die Burschen als nächstes auftauchen würden. Er wollte die Bank alarmieren, aber er kam nicht mehr dazu. Sie überraschten ihn wie die Angestellten mit ihrem Gas. Im Augenblick wird er von unserem Arzt auf Herz und Nieren untersucht, ob er keinen Schaden davongetragen hat. Drei Bankbeamte ringen mit dem Tode. Alles ältere Leute. Für die scheint das Gas gefährlicher zu sein.«
    Fairbanks hatte Handschellen verpaßt bekommen wie alle anderen. Sie führten ihn gerade an mir vorbei. Er knurrte wütend.
    »Aber, aber«, sagte ich. »Ich habe ja nichts gegen unternehmerische Initiative, Fairbanks. Aber daß es mit der Gangstertour nicht geht, das wissen wir doch schon seit Al Capone. Mittlerweile sollte sich das wirklich herumgesprochen
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