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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod
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Bankangestellten und sprachen nur leise miteinander. Draußen lief das Leben weiter wie jeden Tag.
    Aber irgendwo in diesem Millionengewimmel mußten jetzt ein paar Männer sein, die triumphierend ihre Beute teilten oder zählten oder erst einmal versteckten. Männer, die kaltblütig einen Bankboten erschossen und einen Bankbeamten durch ihr Gas getötet hatten. Also Mörder. Und am Hudson stand der Wagen der Wäscherei, mit dem man Eagle heute in aller Herrgottsfrühe gekidnappt hatte. Ein Wagen, den man angeblich von Hopkins mit der Zusicherung ausgeliehen hatte, daß der Wagen früh genug wieder bei seiner Wäscherei sein würde, damit nichts auffallen konnte.
    Warum hatten die Kerle den Wagen eigentlich nicht zurückgebracht? Herrenlos irgendwo abgestellt, mußte er die Aufmerksamkeit der Polizei eigentlich früher erregen, als wenn er mit den normalen Fahrern der Wäscherei auf seiner normalen Tour gewesen wäre. Warum war der Wagen nicht zurückgebracht worden?
    Ich ging quer durch die Halle und verließ die Bank. Ich mußte eine Zigarette rauchen, und das konnte ich draußen auf der Straße tun. Nachdem ich sie mir angesteckt hatte, durchdachte ich noch einmal die Geschichte mit dem Wagen. Es konnte einen Grund geben, warum man den Wagen nicht zurückgebracht hatte. Einen einleuchtenden Grund, der dennoch für die Gangster zugleich ein Fehler war. Die Chancen standen so schlecht, wie sie bei Vermutungen in der kriminalistischen Arbeit eben immer stehen. Aber Vermutungen sollte man prüfen, bevor man sie beiseite schiebt. Und genau das beschloß ich zu tun.
    Wenn die Gangster nicht nur durch den Wagen, sondern sowieso etwas mit der Wäscherei zu tun hatten, mochte es sein, daß sie den Wagen absichtlich nicht zurückgebracht hatten, damit die Polizei den Wagen nicht auf dem Gelände der Wäscherei finden und dadurch zwangsläufig mißtrauisch werden konnte. In diesem Falle hätte Hopkins nur nicht erwähnen dürfen oder vielleicht lügen dürfen, daß man ihm die Rückkehr des Wagens zugesichert hätte. Denn diese seine Aussage mußte einen zwangsläufig wieder auf die Frage bringen, warum sie das Fahrzeug nicht zurückgebracht hatten. Und darauf, wie gesagt, gab es eine mögliche Antwort…
    Ich fuhr mit dem Jaguar zur Fairbanks-Wäscherei. Ich ließ ihn einen Block entfernt stehen und näherte mich dem Betrieb zu Fuß. In einem Drugstore kehrte ich ein und ließ mir einen Becher Kaffee geben.
    »Besteht eigentlich der ganze Block aus dieser Wäscherei?« fragte ich.
    »So ziemlich. Der Fairbanks hat in vier Jahren aus einer winzigen Klitsche einen Riesenbetrieb gemacht. Jedenfalls für eine Wäscherei.«
    »Hm«, sagte ich. »Stramme Leistung.«
    Ich trank meinen Kaffee aus und ging. Nach hundert Schritten etwa kam ich an eins der offenstehenden Tore, die auf den Hof der Wäscherei führten. Ein Lieferwagen rollte gerade heraus. Ich blieb stehen.
    Auf dem Hof gab es zwei Dutzend übereinander gestapelte Kisten, die die Aufschrift einer Waschmittelfabrik trugen. Weiter hinten, an einer Rampe, wurden vier blaue Lieferwagen beladen. Ein paar Männer mit Papieren in den Händen überquerten den Hof. Es roch nach Seife und Wäschelauge. Hinter zwei großen Fenstern sah ich Frauen in ärmellosen Kitteln und mit blauen Kopftüchern vor großen Bottichen hantieren. Der Betrieb, den man in einer Wäscherei erwartet.
    Ich betrat den Hof und ging auf den Kistenstapel zu. Niemand kümmerte sich um mich. Durch das zweite Tor rollte ein anderer Lieferwagen herein und rangierte rückwärts an die Rampe. Ich stellte mich hinter die Kisten und suchte mir eine Stelle, von der aus ich den Hof noch gut im Auge behalten konnte, während ich gleichzeitig weitgehend gegen Sicht verborgen war.
    Der Betrieb verlief ohne besondere Vorkommnisse. Lieferwagen wurden beladen und fuhren durch eines der beiden Tore hinaus, während leere von ihren Touren zurückkamen, rückwärts an die Rampe rangierten und erneut beladen wurden. Ich steckte mir eine Zigarette an und beschloß, mir den Betrieb eine Stunde lang anzusehen. Sollte sich bis dahin nichts getan haben, wollte ich zu der Bank zurückkehren.
    Ich brauchte nicht einmal eine halbe Stunde zu warten. Durch dasselbe Tor, durch das auch ich den Hof betreten hatte, rollte ein schwarzer Dodge herein. Ich ging hinter den Kisten in Deckung, bis er an dem Streifen vorbeigerollt war, der eine freie Sicht hinter den Kistenstapel erlaubte. Vorsichtig lugte ich gleich darauf um die Ecke.
    Der
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