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Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens
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Vorsprung mehr oder weniger auch nichts aus.«
    »Fahr wie der Teufel!« schrie ich durch das Aufdonnern des Motors. »Ich weiß nicht warum, aber fahr, als hinge das Leben eines Menschen von deiner Schnelligkeit ab.«
    Für diesen Einsatz waren Rotlicht und Sirene des Jaguar abmontiert worden. Phil blendete die Scheinwerfer auf. Er wechselte die Gänge blitzschnell. Sein Fuß wechselte zwischen Gas und Bremse, denn noch befanden wir uns in den engen Straßen des Hafenbezirks. Phil riß den Jaguar um die Kurven, daß die Reifen kreischten wie ein Chor von Katzen, denen die Schwänze versengt werden. Er vermied den Zusammenstoß mit einem schweren Truck um ein Haar, und er jagte meinen Schlitten zwischen zwei parkenden Wagen durch, daß die eingepreßte Luft einen Heulton wie von einer Sirene erzeugte.
    Ich sah Phils Profil, wieder und wieder beleuchtet vom Schlaglicht der Straßenlaternen, an denen wir vorbeizischten. Er lächelte ein wenig, und er saß fast lässig hinter dem .Steuer, aber an seinen Händen, die das Steuer hielten, sprangen die Fingerknöchel weiß vor.
    Fünf Minuten später erreichten wir die Küstenstraße. In wenigen Sekunden beschleunigte Phil den Wagen auf eine Geschwindigkeit, die zwischen hundert und hundertzehn Meilen lag, und er nahm kaum den Fuß vom Gas, wenn erden Wagen in eine der allerdings sanften Kurven dieser Straße steuerte. Es gab hier keine Beleuchtung. Die Scheinwerfer rissen ein paar hundert Yard der Fahrbahn aus der Finsternis, und es sah aus, als schlinge der Jaguar die Straße in sich hinein.
    ***
    Der Hund schnellte auf Diane zu. Er griff stumm an, aber er hatte die Lefzen hochgezogen. Seine Zähne blitzten.
    Diane hatte gelernt, sich gegen Menschen zu verteidigen, aber niemand hatte ihr jemals irgendwelche Tricks gezeigt, die sie vor den Zähnen eines Hundes bewahren konnten. Sie handelte instinktiv. In letzter Sekunde bückte sie sich, packte ein Bein des kleinen Tisches, auf dem das Telefon gestanden hatte, riß das Tischchen hoch und wehrte damit Kings Ansprung ab. Der Hund wurde zurückgeschleudert, überschlug sich, heulte auf und griff sofort wieder an. Die Tischplatte war ein wirksamer Schild; mit dem sich jeder Vorstoß abfangen ließ.
    »Faß sie, King!« schrie Colon mit überkippender Stimme. Der Hund umkreiste Diane, und er zwang sie sich mitzudrehen. Sie mußte Colon den Rücken zuwenden. Der Mann hielt die Hundeleine in den Händen. Er schlug mit der schweren geflochtenen Lederschnur zu. Er traf Dianes Beine, ihren Rücken. Sie erkannte, daß sie den Mann oder den Hund ausschalten mußte, wenn sie davonkommen wollte. Sie stieß den schrillen Kampfschrei aus, den sie von ihrem koreanischen Karate-Lehrer gelernt hatte, schwang den Tisch von links nach rechts und machte einen Ausfall gegen den Hund. Überrascht und erschreckt wich King zurück. Diane wirbelte herum, riß den Tisch über dem Kopf hoch und führte einen wuchtigen Schlag gegen Colon.
    Sie hatte kein Glück. Ein schneller Sprung zur Seite rettete den Mann. Das Tischchen krachte auf den Boden und zerbarst. In der gleichen Sekunde sprang der Hund Diane in den Rücken. Die Schere seines Gebisses klappte zu.
    Die Detektivin blieb auf den Füßen. Mit einer heftigen Drehung schleuderte sie das Tier von sich. Noch hatten Kings Hände nichts anderes zu fassen bekommen als Kleiderstoff. Für zwei, drei Sekunden begnügte sich King damit, sich (len großen blauen Fetzen um die Ohren zu schlagen.
    Colon drang auf Diane ein. Die Hundeleine zischte durch die Luft. Auf Dianes zum Schutz gekreuzten und erhobenen Armen zeichneten sich Striemen ab. Sie ließ Paul Colon herankommen. Dann unterlief sie ihn. Ihr Kleid hinderte sie etwas. Es war zerfetzt und irgendwelche Verschlüsse schienen sich gelöst zu haben.
    Der Mann ließ sich nach vorne fallen, um Diane unter seinem Gewicht zu Boden zu drücken. Sie rammte ihm beide Ellbogen in die Magengrube, stemmte dann die Hände unter sein Kinn und schob den rechten Fuß hinter sein Standbein. Als sie ihren Fuß nach vorn zog, verlor Colon den Halt und stürzte krachend auf den Rücken.
    Der Hund fiel Diane erneut an, und dieses Mal erwischte er nicht nur Stoff. Sein Angriff verhinderte, daß es Diane gelang, Colon mit einem Fußtritt unter das Kinn auszuknocken. Irgendwie bekam sie Kings Halsband zu fassen. Sie riß den Hund daran zurück und warf ihn auf den Rücken. Es war eines jener Würgehalsbänder, die sich zuziehen, je mehr das Tier daran zerrt. King schnappte
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