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Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens
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steuert es zu dem Strand. Er weiß, daß er Francis Nocar allein antreffen wird.«
    »Ich bin ganz sicher, daß Homes Gebbia nicht der letzte Besucher der unglücklichen Frau war. Ich weiß nicht, ob Paul Colon zu ihr ging oder irgendein anderer Mann, aber Gebbia war es nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Francis Nocar niemals mit einem Hausknecht einen Drink genommen hätte. Denk an die beiden noch halbgefüllten Gläser! Solche Leute wie die Nocar behandeln Untergebene meistens von oben herab. Ein Lord mag unter bestimmten Umständen seinen Butler zu einem gemeinsamen Drink einladen — eine reich gewordene Nachtklub-Tänzerin wird es niemals tun.«
    »Hört sich an, als müßten wir uns Paul Colon schnellstens noch einmal vornehmen.«
    »Ruf ihn an! Erzähl ihm, daß er einige Beweisstücke noch als Gebbias Eigentum identifizieren müsse!«
    Ich gab zwei Cops einen Wink. »Verwahrt diesen Mann für uns!« Ich machte eine Kopfbewegung in Parets Richtung. Die Cops schmückten ihm sofort die Gelenke mit Handschellen.
    Phil wählte Colons Nummer. Er las sie aus Francis Nocars Notizbuch ab. Er hielt den Hörer zwei Minuten lang am Ohr. »Meldet sich niemand«, sagte er und zuckte die Achseln.
    »Wo ist der Jaguar?«
    »Steht zweihundert Yard weiter in einer Nebenstraße!«
    »Komm! Ich fürchte, Paul Colon ist auf dem besten Wege, uns durch die Lappen zu gehen.«
    ***
    Zwei Schritte noch! Voller Entsetzen registrierte Diane die Veränderungen, die sich in Colons Gesicht abspielten. Seine Augen öffneten sich so weit, daß das Weiße rings um die Iris zu sehen war. Das Blut schoß ihm in die Wangen. Sein Gesicht wurde so rot, als stünde er kurz vor einem Schlaganfall.
    Diane Jagg sprang. Sie warf die Arme vor und griff nach dem Mantel. Der Mann, der noch vor Minuten sich nur langsam und steifbeinig bewegt hatte, war schneller. Er riß den Mantel unmittelbar vor Dianes Zugriff an sich. Gleichzeitig trat er wuchtig von seiner Seite her vor den Sessel. Das schwere Möbel fiel gegen Diane. Sie mußte zur Seite springen. Der Hund bellte wie wahnsinnig und zerrte an der Leine.
    »Was willst du mit dem Mantel, Mädchen?« Colons Stimme ähnelte mehr dem Fauchen eines Tieres als der Stimme eines Menschen, obwohl er verständliche Worte formte. »Ich lasse dich jetzt nicht gehen. Ich lasse dich niemals mehr fort.«
    Er schleuderte den Mantel hinter sich, zog den Kopf zwischen die Schultern. Geduckt, wie eine anschleichende Raubkatze, kam er auf das Mädchen zu.
    Diane kämpfte das Bewußtsein, einem Wahnsinnigen gegenüberzustehen, nieder. Sie hob die Arme und spannte die Sehnen ihrer Hände. Sie sprang über den umgestürzten Sessel.
    Colon zuckte zurück, als die Detektivin gegen ihn anging. Diane fintierte mit der rechten Hand, streckte den linken Arm aus und schwang herum. Die Hand traf Colon vor die Brust. Er taumelte rückwärts, stolperte. In diesem Augenblick begann das Telefon zu schrillen.
    Diane sprang auf den Mann zu. Sie achtete nicht auf den Hund und geriet in seine Reichweite. Kings Zähne bekamen ihr blaues Leinenkleid zu fassen. Sie Stürzte. Der Hund fiel über sie her. In Sekundenschnelle riß er drei, vier lange Bahnen aus dem Kleid.
    »Bravo, King!« schrie Colon. »Zerreiß sie! Geh ihr an die Kehle!« Seine Stimme überschlug sich.
    Noch immer schrillte das Telefon, und es läutete noch, als Diane sich um die eigene Achse aus der Reichweite des Hundes rollte. Die Leine riß das Tier zurück. Diane verwandelte die Rollbewegung in einen halben Rückwärtsalto, dann stand sie wieder auf den Füßen. Mit einem Fußtritt stieß Diane den Tisch mit dem Telefon um. Der Hörer glitt aus der Gabel. Wenn der Apparat durch den Sturz nicht beschädigt worden war, mußte der Anrufer sie hören.
    »Alarmieren Sie die Polizei!« schrie Diane. »Das Haus von Paul Colon!«
    Sie wußte nicht, ob sie gehört wurde. Sie schrie die beiden Sätze noch einmal, aber sie wagte nicht, sich nach dem Hörer zu bücken.
    Colon fletschte die Zähne. Er packte die Leine des tobenden Hundes. »Ah, du wirst mir helfen, mein Freund!« Er löste die Leine vom Bein des Sessels. Dann öffnete er den Verschluß am Halsband.
    ***
    Als Phil und ich den Jaguar erreichten, gingen unsere Lungen wie Blasebälge. Phil sprang hinter das Steuer, und ich überließ es ihm gern, weil mein rechter Arm noch immer nicht hundertprozentig funktionierte. »Warum rennen wir so?« keuchte er und startete. »Wenn Colon getürmt ist, machen ein paar Minuten
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