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Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens
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wie wild um sich, aber da Diane ihre Hände an seinem Hals hatte, bekam er sie nicht zu fassen.
    Colon sprang auf. Noch hielt er die Hundeleine in der rechten Hand. Er faßte das untere Ende mit der Linken und warf die Leine Diane über den Kopf. Brutal zog er sie zusammen. Diane fühlte den Druck der Leine mit dem scharfen Schmerz eines Schnittes. Sie rang nach Luft. Sie wollte den Hund, nicht loslassen und konnte doch, wenn sie ihre Hände nicht frei hatte, nahezu nichts zu ihrer Verteidigung tun. Sterne flimmerten vor ihren Äugen, und ein Gefühl von Übelkeit, als erstes Zeichen einer nahenden Ohnmacht, überschwemmte sie. Colons heißer Atem schlug ihr in den Nacken.
    Sie ließ sich nach vorn fallen, und im Fallen versuchte sie, sich auf den Rücken zu drehen. Sie wollte die Knie anziehen und dem Wahnsinnigen die Füße vor die Brust stoßen.
    Es gelang ihr nicht mehr. Sie fiel, und Colon stürzte sich über sie. Die Atemnot nahm Diane die Kraft. Das Gewicht des Mannes drückte sie zu Boden, und noch immer schnürte er dem Mädchen mit der Hundeleine die Luft ab. Plötzlich ließ Colon, die Leine los, warf den Oberkörper hoch und legte beide Hände um Dianes Hals.
    Der Hund umtanzte bellend und jaulend den Mörder und sein Opfer. Er griff nicht mehr an. Sein Herr siegte — so verstand es das Tier.
    ***
    Phil stemmte den Fuß auf die Bremse. Mit blockierten Rädern schlitterte der Jaguar quer über die Fahrbahn und kam doch genau vor dem Gittertor von Colons Bungalow zum Stehen. Ich sprang noch vor Phil aus dem Wagen, rüttelte an den Gitterstäben. Das Tor war verschlossen. Aus dem Bungalow drang das Bellen und Heulen eines Hundes.
    Es gab ein halbes Dutzend Quersprossen an dem mehr als mannshohen Tor. Ich sauste daran hoch, ließ mich auf der anderen Seite hinunterfallen und rannte in langen Sprüngen durch den Vorgarten. Aus dem Lauf heraus warf ich mich gegen die Tür. Sie krachte im Rahmen, aber das Holz hielt dem Anprall stand.
    »Zur Seite!« rief Phil hinter mir. Er hielt den 38er in der Hand und zog durch.' Das Holz splitterte unter den Einschlägen der Kugeln. Die dritte oder vierte Kugel sprengte die Schloßlasche. Ein Fußtritt und die Tür schwang auf.
    Ich rannte durch die Halle, riß die Tür auf, hinter der das Hundegebell zu hören war. Für einen Sekundenbruchteil lähmte der Anblick meine Nerven. Paul Colon kniete über Diane Jagg. Seine Fäuste lagen wie Klammern um den Hals des Mädchens.
    Nur ein Bruchteil einer Sekunde — dann tobte ich durch den Raum wie ein Hurrican. Irgend etwas geriet mir zwischen die Beine. Phil sagte später, es wäre der Hund gewesen, und ich hätte ihn einfach überrannt.
    Ich riß Colon von dem Mädchen herunter. Ich erinnere mich nicht mehr, wie und wo ich ihn packte, aber ich riß ihn hoch und feuerte ihn in den Raum hinein. Er hatte Glück und landete in einem Sessel. Der Sessel rutschte ein, zwei Yard weit, bevor er umstürzte. Paul Colon rollte über den Fußboden bis an den Schreibtisch.
    »Bleib liegen!« brüllte ich ihn an. »Hände ausgestreckt zur Seite und keine Bewegung!«
    Er gab noch nicht auf. Während Phil sich mit dem Hund herumschlug, zog Colon sich am Schreibtisch hoch. Ich ging auf ihn zu. Er schnellte hinter den Tisch und riß eine Schublade auf. Ich sprang mit einer Flanke über den Tisch. Meine Füße trafen seinen Brustkasten.
    Er stürzte nach hinten, überschlug sich, kam aber sofort wieder hoch.
    »Nimm die Arme hoch!« Ich hätte den 38er ziehen können, aber ich fürchtete, Colon befand sich in einem Zustand, in dem auch der Anblick einer Waffe ihn nicht zur Vernunft bringen konnte. Vielleicht konnte nichts mehr ihn zur Vernunft bringen. Der Wahnsinn verwandelte sein Gesicht in eine Grimasse. Ich war sicher, daß Paul Colon in einer Heilanstalt enden würde. Es widerstrebte mir, ihn zu schlagen, aber er griff mich an und ließ mir keine andere Wahl.
    Mein dritter oder vierter Haken traf fast genau auf den Punkt. Colon taumelte rückwärts gegen die Zimmerwand. Der Treffer rüttelte ihn durch. Plötzlich veränderte sich sein Blick. Ein Ausdruck von Erstaunen ging über sein Gesicht. »Warum schlagen Sie mich?«, murmelte er. Dann fiel er in sich zusammen.
    Phil kämpfte noch immer mit dem Hund, aber jetzt hatte er ihn richtig gefaßt und schleifte ihn aus dem Zimmer. Diane Jagg lag reglos auf dem Boden. Sie sah aus, als wäre sie in eine Hackmaschine geraten. Das Kleid hingj nur noch in Fetzen an ihrem Körper Ihre Arme zeigten
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