Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Titel: Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare
Autoren:
Vom Netzwerk:
Streifenwagen hörten wir, daß die Motorradfahrer sich immer wieder rechts hielten.
    »Da gibt’s irgendwo einen kleinen Park«, sagte Phil nachdenklich. »Hood Wright Park, glaube ich. Ungefähr bei der 175. Straße.«
    Ich bog in eine nach rechts schwenkende Ausfahrt ein. Als ich die Kurve ausgefahren hatte, sah ich die Schlußlichter der Motorräder vor mir. Und etwa ein halbes Dutzend Autos. Ein oder zwei davon konnten neutrale Streifenwagen sein.
    »Ruf Hywood«, sagte ich zu Phil. »Er soll dafür sorgen, daß genügend Streifenwagen in der Nähe des Parks bereitstehen. Wenn die Kerle wirklich dort eindringen, können Minuten über das Leben eines ahnungslosen Pärchens entscheiden.«
    Phil nahm das Mikrofon. Ich ließ zwei Autos zwischen uns und dem letzten Motorradfahrer. Manchmal hat man es im Gefühl, wenn sich eine Situation zuspitzt, wenn alles auf die längst fällige Entscheidung hindrängt. Das Gefühl hatte ich in diesen Minuten. Und es schien, als hätten es auch die Cops in Hywoods Streifenwagen. Ihre Meldungen klangen schärfer, dringender, trotz aller Sachlichkeit spürbar von einer beherrschten Erregung durchdrungen.
    Unter der gewaltigen Brücke schwenkten die Kerle in die Haven Avenue ein, die trotz ihres glanzvollen Namens für New Yorker Verhältnisse eine schmale Seitenstraße ist. Damit fuhren sie praktisch wieder in südliche Richtung.
    »Was ich dir gesagt habe«, murmelte Phil aufgeregt. »Sie schwenken zurück zum Hood Wright Park!«
    »Achtung, an alle!« drang es aus dem Lautsprecher. »Funkstille für alle, die nicht mit Objekt M befaßt sind! Dringliche Meldungen über Frequenz Q! Wagen 118, 146, 190, 227, 228, 398, und 441 sofort zum Hood Wright Park! Keine Sirene, kein Rotlicht!«
    Die Schlußlichter vor uns schwenkten nach links ab in die 176. Straße, die im Norden an dem kleinen Park entlangführt. Ich fuhr geradeaus weiter auf die Westseite der Grünanlage zu. Sobald ich aus dem Licht einer Straßenlaterne heraus war, hielt ich den Jaguar an. Aus dem Lautsprecher tönten pausenlos Einsatzkommandos. Hywood war ein alter Hase und verstand sein Handwerk. Ich sah vor meinem geistigen Auge, wie er jetzt vor der großen Karte in der Funkleitstelle stand, wie er die kleinen magnetischen Automodelle verschob, von denen jedes einen bestimmten Streifenwagen markierte, und wie er dadurch eine Schlinge lim das ganze Gelände legte, die er hermetisch würde zuziehen können.
    »Zwei Mann fahren in den Park, die übrigen halten mit laufenden Motoren in der 176. Straße!« meldete irgendeine Männerstimme.
    »Das müssen Sie sein,«, sagte Phil inbrünstig. »Die beiden sollen wahrscheinlich nachsehen, ob ein Pärchen im Park sitzt. Darauf möchte ich wetten!«
    »Die Wette gewinnst du«, sagte ich überzeugt und griff nach dem großen Stabscheinwerfer, den wir mitgebracht hatten. »Los, mein Alter! Es scheint soweit zu sein!«
    Wir schlugen uns durch das Gebüsch in den Park hinein. Keine dreißig Yard von uns entfernt strahlten die Scheinwerfer zweier Motorräder auf ein Pärchen, das auf einer Bank hockte und sich umschlungen hielt. Phil und ich krochen geduckt unter Bäumen her und an Sträuchern vorbei. Von einem der Motorräder klang ein heiseres Hupsignal auf. Entfernt hörten wir das Aufröhren von Motoren, und dann kamen die anderen mit ihren Motorrädern in den Park herein.
    Ich zog den Smith and Wesson aus der Schulterhalfter. Die letzten sechs Yard legten wir praktisch auf dem Bauch zurück. Wir krochen über den Rasen bis zu einer Buschgruppe, die nur noch fünf oder sechs Schritte von den Motorrädern entfernt war. Die Kerle wandten uns den Rücken zu. Einer stieg von seiner schweren Maschine, bockte sie hoch und trat auf die Bank zu.
    »Polizei«, sagte er.
    Ich hob meinen Revolver und legte den Lauf in den abgewinkelten linken Arm, um sicher zielen zu können. Der Kerl trat noch einen Schritt näher auf das Pärchen zu. Jetzt geriet er in den Lichtkegel der Motorradscheinwerfer. Er trug schlanke Stiefel, eine schwarzglänzende Kunstlederkombination und einen weißen Sturzhelm mit großer Motorradbrille. An seinen Händen saßen Stulpenhandschuhe. In seiner Rechten hielt er etwas Glitzerndes. Als er dicht vor dem Pärchen stand, das ihn erschrocken musterte, holte er plötzlich aus.
    Ich hatte auf diesen Augenblick gewartet. Mein Finger krümmte sich, hell peitschte der Schuß — und das Glitzernde flog in hohem Bogen durch die Luft. Ich sprang auf.
    »Stehenbleiben! Hände
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher