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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel
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Winterwolken.
    »Augenblick mal!« rief Phil und machte sich über die Scheine her.
    Ich sah ihm schweigend zu. Endlich hatte er gefunden, was er suchte. Er hielt triumphierend eine abgenutzte Zehn-Dollar-Note hoch. Mit dem Finger zeigte er auf eine Ecke.
    »Hier steht eine winzige römische Eins«, verkündete er zufrieden. »Seit einer Woche zeichnen wir jeden Zehner in unserer Kasse damit. Drüben auf der anderen Seite hat Zeery jeden Fünfer mit einer kleinen römischen Zwei gezeichnet. Das genügt als Beweismaterial.«
    In der Tür erschienen zwei Kollegen aus Chicago. Wir ließen uns die Handschellen von ihnen geben, die ich angefordert hatte. Dann zeigte ich über die Schulter zurück zu der Blonden und dem Mann, der wimmernd auf dem Teppich hockte.
    »Nehmt sie mit. Sie sind verantwortlich für die Ereignisse an den Tankstellen, aber wir haben die offiziellen Verse gegen sie noch nicht aufgesagt. Holt es also nach, damit alles einwandfrei zugeht.«
    Wir gingen hinaus. Im Flur kreuzte Steve Dillaggio ein wenig atemlos auf.
    »Am Empfang sagten sie mir, daß ihr hier wärt«, keuchte er. »Was war denn da drin?«
    Phil erzählte es ihm mit wenigen Worten, während ich mir den Zettel mit den Notizen heraussuchte und die Ziffern las, die mir Karin Hale aufgeschrieben hatte. Ein paar Minuten später standen wir vor der nächsten Tür.
    Hier klingelte ich. Es war der Riese selbst, der mir öffnete.
    »Verstärkung geholt?« grunzte er mit einem spöttischen Blick auf Steve und Phil.
    »Ich bin von der Geschäftsleitung beauftragt worden, mir das Zimmer anzusehen«, sagte ich kalt. »Es besteht der Verdacht, daß Sie Sprengkörper, Schußwaffen und Munition in das Hotel eingeschmuggelt haben. Solche Dinge sind vom Übernachtungs- und Zimmermietvertrag, der allen Hotelgästen stillschweigend als Geschäftsvertrag unterlegt wird, ausgeschlossen.«
    »Nimm das Maul nicht so voll«, sagte er.
    »Wollen Sie mir den Zutritt verweigern?« fragte ich.
    Unsere Blicke fraßen sich ineinander. Plötzlich grinste er.
    »Na klar«, sagte er fröhlich. »Du brauchst die nächste Tour. Deine Hänflinge da werden mich nicht daran hindern können. Kommt nur herein, Jungens. Hier drin ist es doch viel gemütlicher.«
    Wir kamen. Er hatte ein Doppelzimmer zusammen mit Schiefmaul. Und der saß grinsend auf dem Bettrand und bastelte gerade an einem Päckchen herum, aus dem zwei Kupferdrähte herausragten.
    »Sieh mal an«, grunzte er. »Unser Zeitungsschreiberlein!«
    »Es hat sich ausgeschrieben«, erwiderte ich. »Ich bin G-man Jerry Cotton, FBI New York, District. Als Mitglied der Bundespolizei bin ich in allen fünfzig Bundesstaaten der USA zu Amtshandlungen berechtigt.«
    Ich riß die Tür des Kleiderschrankes auf. Sie fühlten sich sträflich sicher. Unten rechts in der Ecke lag ein zusammengeknülltes Hemd. Ich holte es hervor und breitete’ es auf dem Bett aus. Es war ein durchzuknöpfendes Hemd, aber es hatte ein annähernd faustgroßes Loch in der Mitte der Knopfseite.
    Ich strich den Streifen blutbefleckten Stoffes auseinander, den ich von Hortensen hätte. Er paßte genau in die Rißstelle.
    »Sie sind verhaftet«, sagte ich zu dem Goliath. »Wegen Mordes. Sie haben einen Menschen zum Fenster hinausgestoßen. Der Beweis liegt da.«
    Die beiden Halunken arbeiteten für das Syndikat und waren mittlerweile größenwahnsinnig geworden. Mit dem gewaltigen Schutz einer der größten Gangsterorganisationen im Rücken fühlten sie sich schon unantastbar. Auf meine Worte zeigten sie beide die gleiche Reaktion: Sie lachten brüllend.
    Ich händigte Phil meinen Dienstrevolver aus, als der Goliath zu lachen aufhörte und auf mich zukam. Phils Gesicht verzog sich kein bißchen. Er zeigte dem Schiefmäuligen die Mündung und sah ihn nur vielsagend an.
    »Feiger Drecksack«, grunzte der Goliath.
    »Die Waffe gilt nicht für Sie«, erwiderte ich trocken. Und ich dachte daran, wie ich vor ein paar Stunden mit allmählich schwindendem Bewußtsein noch gerade bis vierzehn hatte zählen können.
    Der Riese fegte plötzlich auf mich los wie ein Wirbelsturm. Ich war genau um die entscheidende Zehntelsekunde schneller. Im Vorbeibrausen, unfähig, die Wucht seines Angriffs zu stoppen, stolperte er über meinen Fuß. Er krachte mit einiger Gewalt zu Boden.
    Ich wartete. Er wälzte sich herum.
    »Mätzchen!« knurrte er wütend.
    Ich sagte nichts. Er tänzelte heran. Ich wich zurück. Er täuschte mit der Linken. Als die Rechte kam, war mein Kopf
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