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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel
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Taschenmesser ab, nachdem ich ein paar Zacken aufgebrochen hatte. Behutsam hob ich Zeerys Kopf an und setzte ihm die Flasche an die unförmig verschwollenen Lippen.
    Als Zeery ein wenig getrunken hatte, wandte ich mich an Steve:
    »Such Hortensen! Er soll auf der Stelle einen zweiten Hubschrauber besorgen, wenn der erste schon wieder weg sein sollte. Oder der erste soll umkehren und die beiden mitnehmen.«
    »Klar, Jerry«, sagte Steve und verschwand.
    »Hör mal, Jerry«, krächzte Zeery so undeutlich, daß man seine Worte mehr raten mußte als verstehen konnte.
    Ich beugte mich tief zu ihm hinab.
    »Du solltest den Mund halten, alter Junge«, riet ich ihm.
    »Eine Blonde«, stieß er mühsam und gequält hervor. »Kam mit einem Galaxie. Wie drüben bei der anderen Tankstelle…«
    Damit war nun verdammt nichts anzufangen. Eine Blonde! Blonde Frauen gibt es in den Staaten wie Sand in der Wüste. Aber jetzt war nicht der Augenblick, Zeery eine bessere Beschreibung abzuverlangen.
    »Jerry…« quälte sich Zeery über die Lippen.
    »Ja?«
    »Kennzeichen des Galaxie…« brachte er mühsam hervor und nannte eine Folge von Buchstaben und Ziffern.
    Ich nickte automatisch, während mein Gedächtnis ganz automatisch die Nummernfolge registrierte.
    »Dann fünf Männer«, fuhr Zeery fort, und ich sah, wie sich sein verschwollenes, blutiges Gesicht vor Schmerzen verzog. »Fünf… graue Anzüge…«
    Zeery konnte nicht mehr. Wie jeder G-man war er bestimmt hart im Nehmen, aber jetzt wurde es einfach zuviel. Er bäumte sich auf und stieß einen wimmernden Laut aus. Es schnitt mir in die Seele.
    »Der Hotelarzt!« rief ich wütend. »Verdammt noch einmal, wo steckt denn der Kerl?« Ich sah mich suchend um. Fremde, neugierige, betroffene Gesichter rings um uns. Hinter mir war das Feuer fast erloschen. Ich sah schattenhafte Gestalten,' die mit den letzten Flammen kämpften. Irgendwo zischte scharf ein Wasserstrahl. Vota heißen Beton stieg Wasserdampf auf.
    »Jemand verletzt?« rief plötzlich eine resolute Stimme. »Lassen Sie mich durch. Ich bin Arzt!«
    Ein hemdsärmeliger Hüne schob sich zu uns vor. Er kam wie die Erlösung.
    »Ich sah das Feuer und hielt an«, erklärte er, zu niemandem im besonderen gewandt. »Was haben wir,… ach du großer Gott…«
    Er kniete nieder, klappte seine Tasche auf und machte sich an die Arbeit. Man glaubte kaum, wie behutsam diese Pranken sein konnten. Er schnitt verbrannten Stoff auf. Dabei sprach er vor sich hin und gab doch Anweisungen für die, die wir hinter ihm standen.
    »Sofort das nächste Hospital verständigen. Einen Krankenwagen mit Höchstgeschwindigkeit anfordern. Zwei Mann mit Verbrennungen dritten Grades. Jemand muß das jetzt übernehmen.«
    »Geschieht bereits, Doktor«, sagte ich. »Ein Hubschrauber vota Militärhospital ist vielleicht schon unterwegs.«
    »Hubschrauber ist natürlich am besten«, sagte der kniende hünenhafte Samariter und bedachte mich mit einem schnellen Blick. »Halten Sie mal!« Er hielt mir eine kleine Ampulle hin, von der er bereits das Ende abgeknipst hatte. Ich hielt sie, so daß er den Inhalt mit seiner Spritze aufsaugen konnte. Zeery mußte in einem Stadium schweben, das nicht ganz Bewußtlosigkeit war, denn die Schmerzen empfand er noch immer. Leise, wimmernde Laute drangen aus seinem Mund.
    »So«, sagte der Arzt ein paar Sekunden später. »Das ist alles, was ich hier machen kann.«
    Er richtete sich auf und betrachtete mich.
    »Sie haben ja auch etwas abgekriegt«, meinte er.
    »Nicht der Rede wert«, sagte ich hart und sah hinab auf Zeery, der jetzt still dalag und flacher atmete, seit die Spritze in ihm zu wirken begann. »Gar nichts gegen das da, Doc.«
    »Natürlich nicht«, brummte er. »Aber immerhin. Nehmen Sie das. Es hilft Ihnen über die ersten Schmerzen hinweg.«
    Auf der flachen Hand hielt er mir eine Tablette hin. Ich sah das kleine, weiße Ding an und schüttelte den Kopf.
    »Nein, Doc. Den schwachen Vorgeschmack von dem, was die beiden da durchgemacht haben, will ich vorläufig behalten.«
    Der Hüne runzelte die Stirn. Er verstand mich nicht. Er konnte ja nicht wissen, was hier gespielt worden war. Welches brutale, unmenschliche Spiel ein paar Bestien inszeniert hatten, um ihre schmutzigen Millionengeschäfte machen zu können.
    »Was ist denn überhaupt passiert?« erkundigte sich der Arzt. »Hat jemand an der Tankstelle mit Feuer gespielt?« Ich schüttelte den Kopf. Ich war nicht dabeigewesen, aber nach allem, was hier in
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