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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel
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einem Feuerlöscher entgegenkommen. Oh, Mr. Cotton, ich halte das nicht mehr aus. Diese Aufregungen! Es klang, als ob Mr. McPhersön selbst nicht daran glaubte, daß er es schaffen könnte…«
    »Beruhigen Sie sich, Karin«, brummte ich, und in mir stieg eine Wut auf, die mich um den Verstand zu bringen drohte. McPherson — das war der G-man Zeerokah aus New York, der Abkömmling echter Indianer, der nur diesen einen Namen hatte und mit dem wir schon so oft zusammengearbeitet hatten.
    Ich raste zurück zum Fahrstuhl, wo Steve auf mich wartete. Karin hatte uns, als sie mir die Karteikarten der drei Gangster aus ihrer Gästekartei herausgesucht hatte, erzählt, daß man mit dem Fahrstuhl hinab zu der diesseitigen Tankstelle gelangen konnte, so daß wir uns den längeren Weg außen um das Gebäude herum sparen wollten.
    Der Lift fuhr hinab und landete in der Reparaturwerkstatt, die in diesem Sockel des Hotels untergebracht war. Steve und ich machten überraschte Gesichter, als sich die Fahrstuhltüren vor uns auseinanderschoben. Denn vor uns stand ein Mexikaner und hinter ihm, leicht ramponiert, aber mit durchaus vergnügtem Gesicht, mein alter Freund Phil. Und er hielt ganz unübersehbar eine Pistole in der Hand.
    »Nanu«, sagte er. »Was wollt ihr denn hier?«
    Ich mußte an Zeerokah denken, der in diesem Augenblick vielleicht um sein Leben kämpfte. Es war keine Zeit zu Erklärungen.
    »Wo habt ihr Feuerlöscher?« rief ich.
    »In der Tankstelle. Rechts vom Eingang, im Wandschrank.«
    Wir ließen ihn und den Mexikaner einfach stehen. Außer dem Fahrstuhl gab es nur eine einzige Möglichkeit, aus der Halle hinauszukommen, und folglich mußte dort die richtige Tür für uns sein. Wir keuchten atemlos hinaus. Draußen sahen wir schon das Feuer. Auf der anderen Seite des Highway war der Teufel los.
    Steve und ich hetzten bis zu der Glaskabine. Ich schob die Tür auf und riß ein paar von den kleinen handlichen Auto-Feuerlöschern heraus. Steve nahm drei, ich ebenfalls. Quer über die Grünfläche trabten wir hinüber. Angesichts des Feuers floß der Verkehr auf beiden Seiten so langsam dahin, daß wir gefahrlos über die Fahrbahnen kamen.
    Das Feuer wurde bereits schwächer. Steve und ich kämpften uns mit den zischenden Feuerlöschern eine schmale Bahn durch die Flammen frei. Ich sah, wie Steve sich bückte. Die Hitze war mörderisch. Ich sprang zu ihm, warf den nutzlosen, weil leeren Feuerlöscher fort und drehte den nächsten auf.
    Zeerokah kniete, mit einer Gestalt über der Schulter. Ich ließ Schaum über sie fließen, bis auch der zweite Feuerlöscher leer war. Dann packten wir Zeerokah von beiden Seiten und zerrten ihn mit uns. Gestalten tauchten vor uns auf, griffen zu und halfen. Wir wurden es kaum gewahr. Jemand klopfte an'mir herum. Ich sah ihm verwundert zu, bis ich begriff, daß er die Flämmchen ausschlug, die an meiner Kleidung leckten.
    Ein paar Minuten lang war alles wie ein Alptraum. Dann kamen einem die fünf Sinne allmählich wieder. Ich drehte mich absichtlich nicht um, aber an dem schwächer werdenden Prasseln hörte ich, daß das Feuer in sich zusammensank, weil es keine Nahrung mehr fand, nachdem das ausgelaufene Benzin verbrannt war.
    Ich kniete neben Zeerokah im Grase nieder. Er war bei Bewußtsein, aber er sah fürchterlich aus. Blasen und offene Wunden entstellten ihn, wohin man auch sah. Er schien mich zu erkennen. Seine Lippen bewegten sich.
    »Ruhig, alter Junge«, sagte ich. »Nur ruhig. Du kommst jetzt mit einem Hubschrauber ins nächste Krankenhaus. Und alles, was du zu erzählen hast, kannst du demnächst einmal loswerden. Jetzt bleib schön ruhig liegen, Zeery. Brauchst du etwas?«
    »Wasser«, formten seine Lippen, ohne daß man es deutlich hätte verstehen können.
    Ich richtete mich mühsam auf. Eine Menge Leute standen um uns herum. Und irgendeiner sagte: »Ich habe eine Flasche Milch im Wagen!«
    Ich bin kein Mediziner, aber ich nahm an, daß Milch nicht schaden könnte. Also nickte ich und sagte:
    »Holen Sie sie, Mister. Und bitte schnell.«
    Es war ein junger Mann von vielleicht fünfundzwanzig Jahren. Er starrte mit großen Augen auf die beiden Halbverbrannten, die vor uns im Grase lagen. Dann nickte er, machte auf dem linken Absatz kehrt und lief zu einer Reihe von Autos, die halb auf dem Grünstreifen parkten. Gleich darauf kam er mit einer Flasche pasteurisierter Milch zurück. Wir hatten keinen Öffner für den Flaschenverschluß, aber ich bekam das Ding mit dem
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