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Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3
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Lieutenant. Aber sie haben die Frau mit Glacehandschuhen angefaßt.«
    »Und…«
    »Ich hab’ jedes Wort mitgekriegt. Die Tür zum Nebenzimmer ist immer geschlossen. Davor steht ein Schrank. Ich hab’ die Tür von der anderen Seite einen Spalt geöffnet. Das hat niemand gemerkt.«
    »Was trinken Sie?« fragte ich.
    »Cola mit Rum.« Er grinste wieder. »Sehr liebenswürdig. Geht doch auf Ihre Rechnung - oder?«
    »Natürlich. Erzählen Sie weiter!«
    »Die Frau hat folgendes ausgesagt: Gestern mittag war sie im Garten und hat sich gesonnt. Sie sei eingeschlafen und durch ein Geräusch geweckt worden. Sie sei hineingegangen und habe einen zerlumpten Burschen entdeckt, der gerade das Baby mit einer Schnur erdrosselt hätte. Bei dem Anblick habe sie - die Frau - das Bewußtsein verloren. Als sie wieder zu sich gekommen sei, wäre der Kerl verschwunden gewesen.«
    »Hat sie ihn beschrieben?«
    »Haargenau. Ich würde sagen, es muß ein etwas verblödeter Penner gewesen sein.«
    »Weiter!«
    »Sie sagte, sie könne sich an alles Weitere nur noch nebelhaft erinnern. Sie habe vor Entsetzen wie unter einem Zwang gestanden. Die ältere Tochter sei nach Hause gekommen - von einer Spielkameradin aus der Nachbarschaft. Der Entschluß, sagte die Frau, sei ihr gar nicht bewußt geworden. Aber dann habe sie wohl die Schlaftabletten genommen und sich und das Mädchen…«
    »Wie hat der Lieutenant reagiert?«
    »Gesagt hat er nichts; was er für ein Gesicht machte, konnte ich nicht sehen.«
    »Kein Wort zu der Frau?«
    »Doch, natürlich. Er und seine Leute waren in der Wohnung, hat er ihr erklärt. Dort wird offenbar nichts vermißt. Er nimmt an, daß es ein Verrückter war. Ich glaube es auch. Was meinen Sie?«
    Ich zuckte mit keiner Wimper. »Möglich ist alles«, sagte ich mit steinernem Gesicht. Auf einen Wink hin trottete der Barkeeper heran. Ich bezahlte.
    »Halten Sie Augen und Ohren weiterhin offen«, sagte ich zu Counter. »Mich interessiert alles, was mit den Ragans zusammenhängt. Ich melde mich wieder.«
    Ich stand auf und ging hinaus, während er seine Zwanzigdollarnote streichelte.
    ***
    Wie eine Henne brütete die Hitze über dem Land. Die Luft war fast zu schwer zum Atmen. Ich fand eine Telefonzelle, stellte den Triumph davor ab, ging hinein, hielt die Tür mit dem Fuß auf, um nicht zu ersticken, und wählte die Nummer des FBI. Ein paar Atemzüge später hatte ich Phil an der Strippe.
    »Nimm die Füße vom Tisch«, sagte ich, »und komm in den Battery Park.«
    »Typisch«, knurrte er. »Da überläßt man dir mal einen Fall allein, und schon schreist du nach Hilfe.«
    »Nur weil mich der Gedanke daran, daß du in einem kühlen Büro sitzt und Arbeit vortäuschst, umbringt. In einer halben Stunde?«
    »Okay.«
    Ich kurvte hinüber nach Manhattan, schlängelte mich an den gigantischen Zementklötzen der City vorbei und war kurz vor meinem Freund in der Battery.
    Phil schlenderte wenig später heran und setzte sich neben mich. Sein Hemd war blütenweiß, der Kragen taufrisch. Ein prüfender Blick traf mein Gesicht.
    Ich nahm eine von seinen Zigaretten und rauchte langsam.
    »Phil, die Sache wächst sich aus. Und ich habe noch immer keinen blassen Schimmer, ob die Ragans etwas mit den Agenten zu tun haben oder nicht. Habt ihr irgendeine neue Nachricht?«
    »Nichts, was OM betrifft.«
    »Mein Schlitzohr im Krankenhaus hat eben den neuesten Stand durchgegeben.« Ich erzählte Phil das Wesentlichste und fuhr fort: »Fassen wir noch mal zusammen: Mabel Ragan versucht Selbstmord an sich und den Kindern. Einziger logischer Grund: Sie muß erfahren haben, daß ihr Mann ein Verbrecher ist. Sie liebt ihn und will vor Scham und Enttäuschung lieber aus dem Leben scheiden, als ihren Mann ins Zuchthaus zu bringen. Sie und Esther bleiben am Leben. Bald wird die Polizei auftauchen und nach dem Motiv forschen. Ragan weiß das. Offenbar ahnt er, daß seine Frau den Schmutzfleck in seiner Vergangenheit kennt. Um die Schuld der Kindestötung von seiner Frau zu nehmen, baut er - vermutlich zusammen mit Lester Bowl - ein Lügengebäude. Ein unbekannter Mörder habe Suzy umgebracht, heißt es jetzt. Mabels Mordversuch an sich und Esther wird dem Zustand momentaner Unzurechnungsfähigkeit zugeschoben.«
    Phil nickte. »Jetzt«, sagte er, »kommt es darauf an, ob sich Ragan und Bowl damit begnügen, einem unbekannten -obschon von der Frau beschriebenen -Mörder den Mord an dem Baby anzuhängen.«
    »Oder wollen sie ganze Arbeit leisten?
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