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Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3
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Wuschelkopf begehrlich fixierte, betrat ich die riesige Halle.
    Jane verhandelte im Hintergrund mit einem großen Mann, der ihr einen Corvair de Luxe vermieten wollte. Ich hielt mich so, daß immer eine Reihe parkender Fahrzeuge zwischen mir und der Frau war.
    Ein hübsches Girl in einem blütenweißen Overall bediente mich. Um 94 Dollar und 95 Cent wurde meine Brieftasche dünner. Das war die Wochenrate für einen Chevrolet Impala, der schnell genug aussah, um für eine Verfolgung zu taugen. Elf Cent sollten für eine Meile berechnet werden. Ich dankte, setzte mich hinters Steuer und ließ den graphitgrauen Schlitten aus der Halle rollen. In einem kleinen Büro wurden meine Führerscheinnummer und Personalien registriert, dann konnte ich Penny auf den Nebensitz bitten.
    Wir parkten am Straßenrand und warteten. Es dauerte noch einige Minuten, bis Jane in ihrem Corvair auftauchte.
    Ich riß Penny in meine Arme, und wir mimten ein Liebespaar, während die Frau an uns vorbeirauschte, ohne uns zu bemerken.
    »Gedenkst du dich immer auf diese Weise zu tarnen?« fragte Penny, ihr Haar ordnend.
    »Sei nicht böse. Für mich ist es genauso schrecklich. Ich werde es nur dann wieder tun, wenn sich keine andere Möglichkeit bietet.«
    »Scheusal!« Sie hieb mir ihren spitzen Ellbogen auf die kurzen Rippen, daß ich zischend die Luft durch die Zähne stieß.
    Langsam folgte ich dem Corvair. Er fuhr nach Norden und bog auf die gleiche Küstenstraße, auf der Claar vermutlich von Bowl und dessen Leuten abgefangen worden war. Rechter Hand dehnte sich die endlose, von sanften Brisen gekräuselte Wasserfläche des Atlantiks, links staffelten sich bis tief ins Land hinein große, von weißen Mauern umfriedete Grundstücke mit Luxusbungalows.
    Der Corvair vor uns stoppte an einer Tanksäule vor einem Motel. Noch ehe ein Mann im blauen Overall heran war, trat ein hochgewachsener Bursche aus dem Hintergrund. Schnell ließ er sich neben der Frau auf dem Beifahrersitz nieder. Sofort stob der Wagen davon. Alles hatte nur Sekunden gedauert.
    »Hast du das gesehen?« fragte Penny überflüssigerweise: Sie drückte damit ihre Verblüffung aus. Auch ich war erstaunt. Wir kannten den Mann. Er hatte am Nebentisch im Hotelrestaurant gesessen. Wir erinnerten uns jetzt, daß er Penny unverschämt angestarrt hatte und mit vielen Brillantringen und einem flamingoroten Dinnerjackett geschmückt war.
    »Von jetzt an glaube ich an keinen Zufall mehr«, sagte Penny.
    »Recht so!«
    Ich öffnete die linke Seitenscheibe, denn die Hitze im Wagen war unerträglich. Der Corvair bog plötzlich nach links ab, ohne die Richtung vorher anzuzeigen. Es war eine schmale Straße, die in Richtung Sunshine State Parkway führte. Natürlich folgte ich. Gradlinig entfernten wir uns vom Meer. Die Gegend wurde immer einsamer.
    »Wohin fahren wir eigentlich?« fragte ich Penny, die die Autokarte stirnrunzelnd studierte.
    »Wir nähern uns immer mehr den Everglades. Hier gibt es keine Ortschaft mehr. Völlig unbewohnte Gegend.«
    »Wahrscheinlich«, sagte ich, »haben sie uns inzwischen bemerkt, wollen uns in eine einsame Gegend locken und dort verschwinden lassen.«
    »Du meinst für immer?«
    »Natürlich. Diese Zeitgenossen verstehen keinen Spaß.«
    »Oh, Jerry, bist du wenigstens bewaffnet?«
    »Wie sollte ich?«
    Mit der Linken zupfte ich an den Knöpfen meines hauchdünnen Sommerhemdes. »Darunter läßt sich nicht mal ’ne Nagelfeile verstecken. Hätte ich doch meinen Anzug anbehalten. Aber du hast ja darauf bestanden, mich in einen Urlauber zu verwandeln.«
    Penny ließ den Mut und die Arme sinken. Nervös strichen ihre Hände über die nackten Knie.
    »Müssen wir denn weiterfahren, Jerry?«
    »Wir müssen, denn es ist nicht ausgeschlossen, daß uns die beiden, freiwillig oder versehentlich, zu Claars Versteck führen.«
    »Falls er noch hier ist!«
    »Ist er bestimmt noch. Aber spätestens in der kommenden Nacht werden sie versuchen, ihn an Bord eines Schiffes zu bringen.«
    Vor uns lag eine mit Sonnenglut bedeckte Ebene, auf der hohes Gras und vereinzelt Büsche wie ein Meer wogten. Sumpfvögel segelten in Scharen über das Land. Das satte Schmatzen des Sumpfes wurde übertönt vom metallischen Sirren unzähliger Insekten. Längst hatten wir die belebten Straßen hinter uns gelassen. Der Weg, über den wir rollten, wurde immer schlechter. Ich wußte: Ein Stück noch, dann hieß es entweder umkehren oder überwechseln in ein Motorboot. Den Corvair hatte ich das
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