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Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3
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wohl wissend, daß ich meine kleine Freundin spätestens bei der Berichtigung dieser neuen Lüge verlieren würde. Denn Penny war nicht der Typ, dem man mehr als einen Bären aufbindet.
    »Du willst also tatsächlich hier wohnen, Hobby, schlafen, essen, trinken und gelegentlich auch arbeiten.«
    »Will ich. Und wenn du noch zehn Minuten bleibst, kannst du dich nützlich machen. Gleich kommen meine bescheidenen Habseligkeiten. Dann hole ich Teddy ab. Meinen neuen Freund. Robby Cains Wachhund, treuer Kamerad und einziger Begleiter. Er wird zur Zeit von einer netten alten Dame gefüttert und getränkt.«
    »Alte Dame? Wie alt?«
    »Neunzehn.«
    Das Sofakissen schoß so schnell heran, daß ich nicht mehr ausweichen konnte und voll getroffen wurde.
    ***
    Am Nachmittag zog ich Erkundigungen ein. Drei Telefongespräche - und ich wußte Bescheid.
    Howard Ragan, 42, New Yorker von Kindesbeinen an, war Chef und Alleininhaber eines Warenhauses in der 80. Straße, nicht vorbestraft und unbescholten. Ein harter Geschäftsmann… und Spezialist für das Heiratsgeschäft.
    Das heißt: Mit lauteren und sicherlich auch mit fragwürdigen Tricks, unter Einsatz einer vielköpfigen Mannschaft sogenannter Heiratsspione, verschaffte sich Ragan die Adressen Heiratslustiger im Großraum New York. Dann setzte seine Maschinerie ein. Die künftigen Flitterwöchner wurden bombardiert mit Katalogen für Wohnungseinrichtungen, Wäsche, Geschirr, Gartengeräte, Versicherungen, Kinderausstattungen und alles, was junge Paare in einem Hausstand gebrauchen können. Machte dies den Bombardierten noch nicht kaufwillig, so ging der Beschuß telefonisch weiter. Schmeichelnde Zwitscherstimmen aus Ragans Girlteam verhießen dem Bräutigam ein Hochzeitsgeschenk. Meistens einen Kleiderbügel, den man nur bekam, wenn außerdem ein ganzes Schlafzimmer gekauft wurde.
    Das war der offizielle Ragan. Vom inoffiziellen konnte ich nicht viel erfahren. Nur, daß er ein jetzt dreißigjähriges Blondinchen namens Mabel vor vier Jahren geheiratet und inzwischen eine auf Esther getaufte Tochter hatte, die nur drei Tage jünger als die Ehe war. Tochter Susanne zählte erst acht Monate.
    Die Ragans wohnten im nördlichen Queens. Northern Boulevard, kurz vor der New Yorker Stadtgrenze.
    .Nachdem ich meinen braunen Spaniel mit frischem Tatar versorgt hatte, verließ ich die Wohnung. Es war zwei Uhr mittags.
    Mein Triumph TR 4 A, ein schwarzer Roadster mit silbrigen Speichenrädern, rotem Leder und roter Spritzdecke, war für mich nur ein kärglicher Ersatz für meinen Jaguar, der zur Zeit im Stall bleiben mußte.
    Der Verkehrsstrom war zähflüssig… wie immer um diese Zeit. Ich fuhr über den East River, klammerte mit den Lippen eine Zigarette fest und dachte nach. Mein anonymer Auftraggeber hatte nichts Genaues verlauten lassen.
    Ging ich zunächst mal davon aus, daß es sich um einen echten detektivischen Auftrag handelte, so ergaben sich einige Fragen: Wen hatte Ragan umgebracht? Warum hatte der Schreiber der Zeilen bislang nichts unternommen? Hing er selbst mit drin? Hatte er jetzt erst von dem Verbrechen erfahren? War er in Ragans näherer Umgebung zu suchen? Was für ein Motiv hatte er? Rache? Neid? Eifersucht? Bosheit? Gerechtigkeitsempfinden? Verleumdung? Rufmord eines Konkurrenten?' Alles war möglich. Überhaupt: Hatte Ragan wirklich jemanden umgebracht, oder war die Nachricht erfunden, um ihm einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen?
    Als ich den fraglichen Abschnitt des Northern Boulevard erreichte, glühte der Nachmittag wie im Fieber. Mein mokkafarbenes Leinenhemd war betupft vom Schweiß.
    Die Gegend wurde immer vornehmer. In der Mitte das graue Asphaltband der sechsspurigen Straße. Rechts und links große Grundstücke mit Bäumen, seltenen Ziersträuchern, kurzgetrimmten Rasen, wettkampfgeeigneten Schwimmbecken und architektonischen Traumwerken.
    Ich äugte nach den vergoldeten Hausnummern. Es war höchste Zeit, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Drei Häuser weiter, dort links, da war’s.
    Ein riesiger Bungalow aus weißen und blauen Klinkern. Zum Teil versteckt hinter großen, flamingorot blühenden Büschen. Rund um das ganze Terrain zog sich eine weiße mannshohe Mauer. Ungehinderte Sicht ließ nur die Einfahrt zu. Das Tor stand offen. Eine’ Teerdecke führte zur weiß-blau geklinkerten Doppelgarage.
    Ich fuhr eine Viertelmeile weiter, stieg aus und ging zurück. Da ich niemanden sah, ging ich durch die Einfahrt bis zur Garage, in der ein grauer
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