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Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3
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geöffnet. Nichts durchsucht. Als ich zum zweitenmal durch den Wohnraum stiefelte, stieß mein linker Fuß gegen etwas. Ich bückte mich. Zwischen den Kanten zweier dicker Teppiche blitzte es metalr lisch. Es war ein handlanger, nagelneuer Schraubenzieher mit glattem Griff aus gelbem Horn.
    ***
    Im Kühlschrank fand ich eine Flasche Whisky. Sie war noch nicht angebrochen. In Ermangelung eines Frühstücks verdünnte ich den ersten Schluck mit einem halben Liter Wasser. Als ich das Glas an den Lippen hatte, ratterte die Klingel. Durch Erfahrung gewitzt, nahm ich auch diesmal die Pistole in die Hand, bevor ich die Tür öffnete.
    Es war Penny.
    Meine Nackenhaare sträubten sich. Penny war die letzte, die ich jetzt gebrauchen konnte. Seit zwei Wochen kannte ich sie. Wir waren uns auf einer Party begegnet und seitdem einige Male ausgegangen. Daß ich FBI-Agent bin -davon hatte Penny keine Ahnung.
    »Jerry!« Sie flog mir an die Brust und küßte mich auf die Wange. »Gratuliere zur neuen Wohnung! Hier!« Sie nahm alle Kraft zusammen und überreichte mir einen mächtigen Kübel, der eine erschreckend große Zimmerpalme enthielt. »Zur Einweihung!« Sie strahlte mich an.
    »Vielen Dank!« Ich war völlig durcheinander. »Komm rein!«
    Ich schleppte, die Palme ins Zimmer und stellte sie auf den Tisch. »Verrat mir mal, Penny, wie du hierherkommst. Bis jetzt weiß noch niemand, daß ich…«
    »Eben drum. Reiner Zufall!« Sie lachte. »Wenn mein Vater wüßte, daß ich einem Betrüger auf die Schliche gekommen bin…«
    »Wie bitte?« Ich glaubte, nicht richtig gehört zu haben. »Betrüger?«
    »Natürlich! Oder was hat das sonst zu bedeuten. Mir wirst du als Jerry Cotton vorgestellt. Zwei Wochen lang halte ich dich für einen Mann solchen Namens. Und jetzt! Jetzt erfahre ich vom Hausmeister dieser häßlichen Hütte, daß ein gewisser Robby Cain der Mieter ist. Na?«
    »Haha«, lachte ich. Es klang ungefähr so, als schüttelte man Glasmurmeln in einer Blechbüchse. »Das sieht nur so schlimm aus. Aber jetzt sag mal, wie du mich hier…«
    »Ich war einkaufen«, unterbrach mich das Girl. »Mit Daddys Wagen und natürlich auch mit Chauffeur. Ich komme gerade aus einem Laden und will einsteigen, da zuckelt Jerry Cotton in einem schwarzen Triumph an mir vorbei. Ich fahre hinterher und sehe dich in diesem Haus verschwinden. Vom Hausmeister erfahre ich etwas später, daß du Robby Cain heißt und der neue Mieter bist. Lieb wie ich bin, habe ich dann gleich die Palme gekauft.«
    »Sehr lieb!« Ich musterte die Läuse auf den Blättern. »Etwas so Schönes, Penny.«
    »Das bist du mir wert«, lachte sie und probierte dabei einen Sessel nach dem anderen aus.
    Penny Warden war groß, schmal und langbeinig, mit einer Flut schulterlangen, knisternd schwarzen Haares und einem etwas breiten Mund. Sie gehörte zu den rassigsten Frauen, die ich mir unter New Yorks bleifarbenem Himmel vorstellen kann. Leider trennen uns Welten. Denn sie hat ein paar Millionen auf ihrem Sparbuch und einen Vater, den man den »Sandwich-König« nennt. In seinen Fabriken wird der beste und meistgekaufte Brotaufstrich hergestellt, mit dem Mütter amerikanische Kinder zu Tode futtern.
    »Herrlich!« Sie federte aus einem schwarzlederbespannten Safaristuhl empor. »Diese Wohnung ist viel schöner. Du hast dich verbessert, Jerry. Pardon, Robby! Oder… Was ist denn nun richtig?«
    »Ich bekenne, Robby Cain zu sein.«
    »Dann war also Jerry Cotton eine Erfindung?«
    »Richtig. Ich habe mir den Namen zugelegt, um mich vor den vielen flirtsüchtigen Millionärstöchtern zu schützen.«
    »Pfui. So was wie dich sollte man ins Gefängnis stecken.« Sie sah sich um, öffnete alle Türen und krauste die Stirn. »Robby.«
    »Ich höre!«
    Sie klappte eine Tür zu und setzte sich auf den Teppich. »Ich nehme mein Urteil zurück.«
    »Welches?«
    »Das über die Wohnung. Deine erste war schöner.«
    »Finde ich ja auch.«
    »Warum, frage ich dich dann, bist du hierhergezogen?«
    »Denk mal nach!«
    »Eine Geschmacksverirrung.«
    »Das natürlich auch, Dollarprinzessin, doch außerdem habe ich einen triftigen Grund. Er hängt mit meinem Beruf zusammen.«
    »Ha«, sagte sie, »also doch ein Heiratsschwindler.«
    »Nicht ganz«, korrigierte ich sie. »Ich bin nämlich Detektiv. Privatdetektiv. Und erst vor kurzem aus Chicago gekommen.«
    Eine halbe Minute lang betrachtete sie mich zweifelnd. »Ist das auch wahr?« fragte sie schließlich.
    »Garantiert«, verkündete ich -
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