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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst
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ich sofort.
    »Jerry, ihr habt euch für heute etwas vorgenommen und…«
    Seine Stimme sagte mir alles.
    »Wir sind in zehn Minuten in der Centre Street!« sagte ich.
    ***
    Das Hauptquartier der City Police glich einem Bienenhaus.
    Im großen Hof warteten die Einsatzfahrzeuge. Die uniformierten Beamten der Einsatzeinheiten standen daneben. Sie waren alle mit Maschinenpistolen bewaffnet.
    »Gangstereinsatz«, stellte Phil sachverständig fest.
    »Mit allem Zubehör«, ergänzte Joe Brandenburg. Er mochte sich als Zivilist inmitten seiner ehemaligen Kollegen recht merkwürdig Vorkommen. Mit ein paar Handbewegungen begrüßte er seine alten Freunde.
    Ein Lieutenant lief uns über den Weg. »Gott sei Dank«, sagte er, »mit Hilfe des FBI kommen wir vielleicht in dieser Gleichung weiter, die nur aus Unbekannten besteht. Oben ist große Konferenz. Hywood und Captain Baker machen die Sache gemeinsam. Inzwischen ist auch der Commissioner dazugekommen, der aus irgendwelchen Gründen noch im Hause war.«
    Phil pfiff leise vor sich hin. »Der Polizeichef unserer schönen Kleinstadt persönlich! Und ich dachte, wir hätten einen gemütlichen Abend vor uns.«
    Daß daraus nichts werden konnte, merkten wir endgültig, als wir in Hywoods Dienstzimmer traten. Wir sahen es an den ernsten Gesichtern und daran, daß uns der Police Commissioner, stumm mit dem Kopf nickend, die Hand drückte und dann sagte: »Verteufelte Sache! Es wäre gut, wenn Sie uns helfen könnten!«
    »Tatbestand?« fragte ich kurz.
    »Bitte«, sagte unser Freund Hywood ebenso kurz. Seine Stimme klang direkt normal. Sonst brüllt er ja, daß die Wände wackeln, und selbst wenn er flüstert, übertrifft er noch die Lautstärke anderer Männer.
    Er drückte auf die Taste eines Tonbandgerätes.
    Die aufgeregte Kinderstimme keuchte… Ein Dutzend Männer kannten die Bandaufnahme schon. Trotzdem hörten diese Beamten ebenso atemlos zu wie Brandenburg, Phil und ich.
    Wir schwiegen, als das Band abgespult war.
    Bevor ich die entsprechende Frage stellen konnte, räusperte sich Captain Hywood. »Wir wissen nicht, woher der Anruf kam. Irgendwo aus Manhattan«, sagte er leise. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Vielleicht stimmt die Vermutung Manhattan nicht einmal.«
    »Wieso?« fragte Phil.
    »Der Anruf kam auf einer Notleitung an, die normalerweise von Manhattan aus benutzt wird. Die entsprechende Notrufnummer steht als erste im Telefonbuch für Manhattan«, erklärte der Captain der Kriminalabteilung der City Police. »Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß auch aus anderen Stadtteilen über diese Nummer angerufen wird.«
    »Kein Zweifel, daß der Anruf edit ist?« fragte Joe Brandenburg.
    Hywood hob seine breiten Schultern. »Das kann man natürlich nie wissen, obwohl es hier nicht so aussieht. Weil es eine aufgeregte Kinderstimme war.«
    »Kann ich den Schluß noch einmal hören?« bat Phil.
    Hywood ließ das Band ein Stück zurücklaufen und drückte erneut auf die Taste für Wiedergabe.
    »Schnell, schnell, schnell!« keuchte die Kinderstimme. »Sie haben es gemerkt und…«
    Ein dumpfer Schlag beendete das Gespräch.
    »Noch einmal«, bat Phil, »nur den Schluß!«
    Ganz kurz tippte Hywood die Rücklauftaste an. »Haben Sie etwas gemerkt, Phil?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, entgegnete mein Freund nachdenklich.
    Noch einmal lief der Schluß des dramatischen Gespräches ab, noch einmal klang der dumpfe Schlag durch den Raum.
    »Dieses merkwürdige Geräusch unmittelbar vor dem heftigen Dröhnen«, überlegte Phil laut.
    »Dieses leise Zischen?« meinte Baker. »Es ist kaum wahrzunehmen und mir jetzt erst aufgeiallen, nachdem ich es wieder zweimal hintereinander gehört habe.«
    Hywood ließ das Band abermals laufen.
    Jetzt, nachdem uns Phil darauf aufmerksam gemacht hatte, hörten wir es alle.
    »Pistole mit Schalldämpfer?« fragte ich Phil. Ich war mir nicht sicher, ob diese Vermutung stimmte. Das Geräusch war zu unbestimmt, zu leise und zu kurz.
    »Möglich«, sagte Phil. »Das würde auch den scheppernden, dröhnenden Knall am Schluß des Gespräches erklären. Man könnte annehmen, daß dem Jungen der Telefonhörer aus der Hand geschossen wurde.«
    Jeder wußte, was das zu bedeuten hatte, wenn Phil sich nicht irrte. Dann befand sich eine Familie irgendwo in New York in der Gewalt von Gangstern, die vor nichts zurückschreckten. Eine Familie, eine von Millionen.
    »Man könnte den Ton filtern lassen«, meinte unser neuer Kollege Joe
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