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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst
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Stadtpolizisten drängten sich durch den Hauptgang. Die Beamten versuchten, die Ruhe wiederherzustellen. Es gelang ihnen nicht. Als sie sich einen der Hauptübeltäter schnappten, richtete sich der Volkszorn gegen sie.
    »Sieh dir das an«, murmelte Ruby Spiegel. »Ich kann es nicht verstehen, daß die Polizei nur mit den paar Cops anrückt. Wofür bezahlen wir unsere Steuern und…«
    »Schiebung!« brüllte Janek erbost.
    Spiegel kannte seinen Stammkunden Janek lange genug, um zu wissen, daß es nur ein Mittel gab, den enttäuschten Whitehead-Anhänger möglichst schnell aus der Sporthalle herauszubekommen.
    »He, Ignaz — auf diesen Schreck brauchen wir einen Whisky!« brüllte er. »Komm, ich lade dich ein!«
    »Schiebung!« brüllte Ignaz noch einmal. Dann drehte er sich zu Spiegel um. »Gute Idee, das mit dem Whisky!« lobte er.
    »Meine ich auch«, lächelte der Zigarettenhändler. Wie gut seine Idee wirklich war, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.
    ***
    »Stop!«
    Benny Roses Stimme klang völlig ruhig.
    Fatso Taylor schlug noch einmal mit dem Hammer auf den mit einem Tuch umwickelten Meißel. Dann legte er sein Werkzeug vorsichtig zur Seite und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Verdammt«, krächzte er, »dieser verfluchte Job sieht nach Arbeit aus!«
    »Shut up!« befahl Rose. »Licht aus! Tür zu! Ist Francis draußen?«
    »Ja«, murmelte John Mason. Der Verbrecher, der einen unentschuldbaren Fehler gemacht hatte, war zur Arbeitsgruppe strafversetzt worden. An seiner Stelle hatte Francis Ford den Wachdienst bei der gefesselten Greyton-Familie übernommen, bis seine Stunde kommen würde.
    Er schloß die Tür zum Flur. Im Wohnzimmer der überfallenen Greytons war es jetzt völlig finster, denn vor dem Fenster zur Straße hing eine undurchsichtige schwarze Plastikfolie.
    Benny Rose schob sie zur Seite. Einen Moment schaute er, hinter dem dunklen Fenster von der Straße aus nicht sichtbar, hinunter auf die leere Fahrbahn. Sein Blick glitt an den Reihen der beiderseits parkenden Fahrzeuge entlang.
    Der Gangsterboß holte tief Atem und atmete erleichtert auf.
    Er ließ die Plastikfolie wieder fallen. »Licht!« sagte er dann. »Tür auf!«
    Ein leises Klicken ging durch das Zimmer. Dann flammte die Deckenbeleuchtung wieder auf. Mason öffnete die Tür.
    Francis Ford, der Allround-Verbrecher, in dessen Hirn die Idee für diesen Fischzug herangereift war, kam mit eiligen Schritten an die Tür. »Ist was los?«
    »Dieser Dummkopf hat mehr Glück als Verstand«, murmelte Benny Rose. Er zeigte mit seinem fetten Daumen auf John Mason. »Von den Bullen ist weit und breit nichts zu sehen. Der lausige kleine Stinker hat sicher vergessen, die Adresse durchzugeben. Vielleicht hat er nicht mal seinen Namen genannt.«
    Ford verzog sein Gesicht zu einem hämischen Lächeln. »Fein, dann können die Bullen suchen, bis sie schwarz werden.«
    »Aufpassen müssen wir trotzdem«, entschied Benny Rose. »Irgend etwas werden sie unternehmen, und durch Zufall können sie doch in die Nähe kommen. Oder…«
    Rose sprach nicht weiter. Er sah Mason an, dessen Unzuverlässigkeit er seine Sorgen zu verdanken hatte. Mason hüstelte verlegen.
    »Sie wären schon da, wenn der Boy uns richtig verpfiffen hätte. Er ist noch jung und dumm, deshalb hat er nur etwas ins Telefon geredet, was die Bullen nicht verstanden haben«, brummte er.
    »Hoffentlich hast du recht«, sagte Rose. »Los, weitermachen!«
    »Ich?« fragte Fatso Taylor. Seine Stimme klang geradezu empört.
    »Du hast Pause«, entschied der Boß. »John soll jetzt auch mal was tun.«
    »Aber vorsichtig«, mahnte Francis Ford. »Er darf unter keinen Umständen auf den Stahlträger schlagen. Das dröhnt sonst so, daß man es bis auf die Straße hören kann.«
    »Du weißt also Bescheid«, bekräftigte Rose die Mahnung. »Los, fang endlich an!«
    John Mason kniete nieder. Er setzte den Meißel dort an, wo Taylor den letzten Schlag geführt hatte. Sorgfältig wickelte er das schalldämpfende Tuch um das Werkzeug. »Ich möchte überhaupt wissen, wie das funktionieren soll«, murmelte er.
    »Wenn du dich so dämlich anstellst wie vorhin, brauchst du dir weiter keine Gedanken zu machen«, lachte Francis Ford. »Dann wirst du mit der halben Decke unten im Laden landen, vermutlich mit ein paar Knochenbrüchen.« Erschrocken ließ Mason den Hammer wieder sinken. »Und dann?« fragte er.
    »Dann ist unser Unternehmen gescheitert, du bekommst von hier oben eine Kugel,
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