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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst
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Was meinst du, was passiert, wenn ich das Eisen der Gasflasche schmelzen lasse?«
    »Es wird heiß«, reizte ich ihn.
    »Verdammter Schnüffler«, verließ ihn jetzt die Ruhe. »Damit du es weißt, wir werden beide in die Luft fliegen! Und das ganze Haus mit! Verstanden?«
    »Nein«, sagte ich, »ich kann nicht verstehen, warum Sie sich nodi diese Arbeit madien wollen, Ford.«
    »Um dich zu vernichten!« brüllte er mich an.
    Unheimlich laut zischte die Schweißflamme aus dem Brenner. Mir war durchaus nidit so gemütlich zumute, wie ich nach außen hin zeigte. Was er vorhatte, war eine verteufelt brenzlige Angelegenheit.
    Plötzlich warf er sich nieder und zog die Gasflasche zu sich heran. Die Funken stoben, als er den Schweißbrenner auf das Metall aufsetzte.
    »Ford, sind Sie wahnsinnig?«
    Wie besessen bereitete er unseren gemeinsamen Tod vor.
    Meine Waffe hatte man mir weggenommen. Mir blieben nur die nackten Hände. Oder die Einrichtungsgegenstände aus dem vornehmen Geschäft. Ich packte mir einen Stuhl, der zwar nicht sonderlich stabil aussah, auf jeden Fall aber besser war als gar nichts.
    Ich sprang -auf ihn zu.
    Er fuhr hoch. Den Schweißbrenner hielt er dabei wie eine Pistole im Anschlag.
    »Bleib zurück, Cotton«, rief er mir zu. »Ich verbrenne dich so, daß nicht mal deine Asche übrigbleibt.«
    Trotzdem griff ich ihn an.
    Er machte ernst.
    Eine feurige Lohe erfaßte meine rechte Hand. Ich riß sie zurück. Im gleichen Augenblick sah ich die Flamme aufzüngeln. Der Stuhl war in Brand geraten. Ich warf ihn z.ur Seite.
    Breitbeinig, den Oberkörper geduckt, stand Ford mir gegenüber. In seiner rechten Hand zischte die Flamme, deren weißlich-blauer Kern mich blendete.
    Wieder sprang ich, und wieder erwischte mich die heiße Zunge der Flamme. Es war ein kurzer böser Schmerz. Ich hielt ihn aus, obwohl ich die Zähne zusammenbeißen mußte. Aber ich spürte, daß ich seinen rechten Arm erfaßt hatte.
    Dieser schmächtige, fast unscheinbare Verbrecher verfügte über viel Kraft. Er wehrte sich verzweifelt. Es gelang ihm sogar, sich eine Sekunde Luft zu verschaffen.
    Er bog seinen Arm. Dann heulte er auf.
    Ich spürte den Geruch von verbranntem Haar. Noch ehe ich erkannte, was geschehen war, fiel der zischende Schweißbrenner auf den Boden.
    Mit einem neuen Sprung federte ich herum. Ford, betäubt vom Schmerz der Verbrennung und überrascht von meiner Reaktion, stand frei vor mir. Mit der linken Hand zog ich ihn heran, und mit der rechten Faust schlug ich ihm einen Haken genau auf den Punkt.
    Er verdrehte die Augen und gab einen röchelnden Ton von sich. Dann sank er zusammen wie ein Wetterballon, der in einen Stacheldrahtzaun geraten ist.
    »Aus«, sagte ich erleichtert. Doch der Kampf war noch nicht vorbei. Oben befand sich noch ein Gegner. Vielleicht hatte er sogar gehört, was hier unten vor sich gegangen war. Möglicherweise stand er bereit, um mir einen heißen Empfang zu bereiten.
    Ich mußte mir wenigstens den Rücken frei halten. Ford war ein harter Kämpfer, und ich wußte nicht, wie lange er nach diesem Schlag schlummern würde.
    Erst jetzt fiel mir auf, daß der Schweißbrenner noch immer zischte. Die Flamme war zwar erloschen, doch das Gas strömte mit hohem Druck aus. Ich drehte den Regler zu. Schnell blickte ich mich suchend nach irgendeinem geeigneten Strick um, mit dem ich Francis Ford fesseln konnte. Es war nichts da.
    Aber Ford hatte seine Werkzeug- und Materialtaschen bei sich. Ich öffnete die erste.
    Francis Ford war ein ordnungsliebender Mensch. In der Tasche lagen — neben einigen zweckdienlichen Werkzeugen — alle die Dinge, ohne die ein G-man höchstens noch ein halber Mensch ist.
    Mein Stern, mein Dienstausweis, meine 38er Special.
    Und meine Handschellen.
    Zuerst ließ ich sie um Fords Handgelenke einschnappen, nachdem ich ihm die Arme auf den Rücken gelegt hatte. Dann nahm ich meine Sachen an mich.
    Über mir gähnte das Loch in der Decke.
    Vom Eisenträger baumelte das dicke Seil herab.
    In diesem Moment hatte ich zwar wenig Lust zu sportlichen Leistungen, doch die Kletterpartie blieb mir nicht erspart. Es führte kein anderer Weg nach oben.
    Ich faßte das Seil und kam mir vor wie bei einem Wettkampf in der Schule. Nur ein wenig anstrengender war es heute, zumal meine rechte Hand bestialisch brannte. Ich konnte mir jetzt schon das Gesicht des Doktors vorstellen. Und seine Wünsche. Vier Wochen Schonung. Bettruhe. Pflege.
    Ich war fast oben.
    Vorsichtig schaute ich über den
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