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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst
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herum.
    Die Hand mit dem Schläger sauste in die Höhe.
    Aber der Gangster war schneller. Der Schläger fiel Henry aus der Hand.
    »Okay«, sagte Mason ruhig. »Ihr wißt jetzt Bescheid. Hier werden keine weiteren Dummheiten gemacht. Ihr seid eine so nette Familie. Es wäre doch schade, wenn…«
    Ein vielsagender Blick auf die Pistole vollendete den Satz.
    »Bitte, Mister, sagen Sie, was Sie wollen«, flehte Gloria Greyton.
    Henry wimmerte leise.
    Richard Greyton sagte nichts. Er schüttelte nur den Kopf, als könne er nicht glauben, was sich vor seinen Augen abspielte.
    »Abwarten!« sagte Mason barsch »Wann kommt Mary?«
    Gloria Greyton zuckte zusammen. »Was wollen Sie von Mary? Sie ist ein Kind von dreizehn Jahren. Was… was wollen Sie von ihr?«
    Mason lächelte spöttisch. »Wir wollen nur, daß sie zu Hause ist«, sagte er wegwerfend.
    »Wir?« raffte Richard Greyton sich zu einer Frage auf.
    »Wann kommt sie?« fragte Mason erneut.
    »Sie kommt heute nicht«, stieß Mrs. Greyton entschlossen hervor. »Sie schläft heute bei einer Freundin, weil sie…«
    Richard Greyton fuhr herum. »Was sagst du da? Warum weiß ich nichts davon? Ich bitte mir aus…«
    »Reg dich nicht auf, Daddy«, sagte Mason gemütlich. »Deine Frau hat versucht, mir ein Märchen zu erzählen. Heute ist Dienstag. Mary kommt genau um neun Minuten vor acht. Habe ich recht?«
    ***
    Joe Brandenburg kam eilig über die freie Fläche auf uns zu. Unterwegs klappte er den Mantelkragen hoch. Der eiskalte Wind, der über den Platz fegte, schien auch ihm nicht sonderlich zu behagen.
    Ich gab Phil einen leichten Stoß.
    Nebeneinander gingen wir Joe entgegen.
    Joe Brandenburg lachte über das ganze Gesicht. Er hob die Hände und stürmte auf uns zu. Jetzt kam erst die dienstliche Hälfte unserer Aufgabe.
    »Joe«, sägte ich, »Distriktdirektor John D. High und das FBI New York freuen sich…«
    »Quatsch«, sagte Phil. »Mach’s nicht so feierlich. Sage ihm einfach, daß wir uns verdammt freuen, daß wir jetzt einen so feinen Kollegen haben und daß wir uns erst recht freuen, daß er endlich alle Folterkammern der FBI-Academy hinter sich hat. Ende! Außerdem ist es hier kalt.«
    Phil trat noch einen Schritt vorwärts und knallte Joe Brandenburg seine Rechte auf die Schulter, daß der Riese beinahe in die Knie ging. »Verdammt froh, daß du endlich da bist.«
    Mir blieb nichts anderes übrig, als Joe auch einen freundschaftlichen Schlag zu versetzen. Zum Ausgleich wählte ich die linke Schulter.
    »Wieviel Männer sind wir in der 69th Street?« fragte Brandenburg.
    Phil grinste, »Etwa 300, wenn ich nicht irre. Auf jede Schulter 150. Ich empfehle dir, morgen kräftig zu frühstücken!«
    Zu dritt eilten wir über das Rollfeld auf das Empfangsgebäude zu.
    »Freust du dich, endlich wieder in deinem eigenen Bett und nicht auf einem der kargen FBI-Feldbetten schlafen zu können?« fragte Phil.
    »Morgen«, erwiderte Joe Brandenburg, »für heute habe ich mir ein Hotelzimmer bestellt.«
    »Du scheinst etwas vorzuhaben«, vermutete Phil.
    Brandenburg lachte. »Lieber Phil, du weißt, wie gemütlich eine Wohnung ist, die monatelang unbewohnt war. Was haltet ihr übrigens von einem schönen Abendessen und einem Plauderstündchen in einer gemütlichen Bar?« fragte Brandenburg.
    Phil war von dieser Idee so begeistert, daß er den Kampf gegen den pfeifenden Wind aufnahm und sogar den Song »Yellow Submarine«, flötete.
    ***
    Die Klingel schlug dreimal kurz an.
    Gewohnheitsgemäß schaute Richard Greyton auf die Uhr. Es war genau neun Minuten vor acht Uhr abends.
    »Mary?« fragte Mason.
    Die Antwort fiel anders aus, als er erwartet hatte.
    Mrs. Greyton sah sich einen Moment gehetzt um. Dann schrie sie los. »Mary, Mary, Ma…!«
    Mit einem Sprung hechtete der Verbrecher auf die Frau zu und traf sie mit der unbewaffneten Hand. Die Frau taumelte rückwärts gegen die Wand. Sie fiel auf den Boden und schluchzte leise, wobei sie schützend die Hand über den Kopf hielt.
    Richard Greyton sprang im gleichen Moment von seinem Stuhl auf.
    Fast gemächlich drehte sich Mason um und hob seine Pistole. »Wenn ihr es nicht anders wollt«, sagte er gefährlieh drohend, »dann kann es auch ein paar Tote geben.«
    »Was wollen Sie?« fragte Greyton verzweifelt.
    Wieder kam das dreimalige Klingelzeichen.
    »Aufmachen!« befahl Mason. »Keine Dummheiten!«
    Blitzschnell schwenkte er die Waffe herum und richtete sie auf die am Boden kauernde Frau.
    »Ich mache auf!«
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