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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst
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kritisch. »Was darf ein G-man nie tun?«
    »Niemals im Laufen schießen!« antwortete Joe Brandenburg ungerührt. »Das war übrigens vorgestern meine erste Prüfungsfrage.«
    Phil nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas.
    »Auch außerhalb der Dienststunden ist der übermäßige Alkoholgenuß verpönt«, zitierte Joe Brandenburg lächelnd, »da der Agent jeden Augenblick damit rechnen muß, abkommandiert zu werden.«
    »Jerry, was können wir mit diesem Menschen machen?« fragte Phil mit gespielter Verzweiflung.
    »Nichts«, antwortete Joe an meiner Stelle. »Eine der wichtigsten Vorschriften für einen FBI-Beamten lautet bekanntlich: Es ist den Agenten verboten, Personen, die Gegenstand einer Untersuchung sind, brutal zu behandeln oder unter Druck zu setzen.«
    »Stimmt genau«, pflichtete ich Joe bei.
    »Uns scheint ja heute einiges bevorzustehen«, seufzte Phil.
    Womit er durchaus recht hatte.
    ***
    Die kleine Mary Greyton wimmerte.
    John Mason schaute sie aus kalten Augen an. »Heul nicht so wegen einer kleinen Ohrfeige«, sagte er. »Falls du noch einmal schreist, bekommst du einen Knebel in deinen vorwitzigen Mund. Und wenn du daran erstickst, hast du dir das selber zuzuschreiben. Das gilt für euch alle!«
    »Ich werde dafür sorgen, daß Mary still bleibt«, versprach Richard Greyton.
    Henry Greyton hatte schon längst erkannt, daß es gegen diese vier Gangster im Moment keine Chance gab. Er lag stumm auf seinem Bett und hatte nur den einen Vorsatz, sich bei passender Gelegenheit zu befreien.
    Im Flur wurden harte Schritte laut.
    Die vierschrötige Gestalt des Gangsterbosses schob sich durch die Schlafzimmertür. »Wer hat hier eben gebrüllt?« fragte er mit seiner schnarrenden Stimme.
    »Die Kleine«, gab Mason bekannt. »Ich habe ihr schon auf ihr freches Maul gehauen.«
    »Gut!« schnarrte Rose. Dann wandte er sich an den gefesselten Greyton. »Ich will euch was sagen. Die Sache, die wir hier jetzt machen, hat schon verdammt viel Arbeit gekostet. Ich habe ein weiches Herz, sonst hätte ich euch fertigmachen lassen, bevor wir hier überhaupt angefangen haben. Ich will aber verdammt sein, wenn ich mich von euch stören lasse. Wir fangen jetzt an. Hier ist Ruhe, sonst…-«
    Ohne seinen Satz zu vollenden, ging Rose wieder aus dem Zimmer.
    »Ihr habt es gehört!« bellte Mason. Er nestelte an seiner Jackentasche herum und zog eine Zigarettenpackung heraus. Nach einem letzten Blick auf die hilflosen Opfer steckte er seine Pistole in die Innentasche. Dann förderte er sein Feuerzeug zutage und steckte die Zigarette an.
    »Bitte, Mister«, sagte Gloria Greyton leise.
    »Was ist?« fragte Mason barsch.
    »Bitte, Mister, nicht im Schlafzimmer rauchen.«
    Mason lachte spöttisch. Er schüttelte ob solcher bürgerlicher Prinzipien den Kopf. Trotzdem ging er langsam zur Tür und verschwand schließlich auf dem Flur.
    Im Wohnzimmer polterte ein schwerer Gegenstand zu Boden. Gleich darauf splitterte Holz.
    Gloria Greyton hörte es deutlich. Obwohl sie nichts sehen konnte, ahnte sie, daß im Wohnzimmer alles in Trümmer ging.
    »Ruhig, Mam!« flüsterte Henry ihr ins Ohr.
    Der jugendliche Baseballspieler konnte von seinem Platz aus in den Flur schauen und sah, daß John Mason lässig an der Tür zum Wohnzimmer lehnte und von dort aus die Arbeit seiner Komplicen beobachtete.
    Leise wälzte Henry sich auf die andere Seite.
    »Daddy«, flüsterte er.
    »Ruhig«, gab Richard Greyton zurück. »Du weißt, was…«
    »Daddy, meine Handfesseln sind locker. Ich habe einen alten Trick angewandt. Du mußt mir helfen, die Fesseln ganz abzumadien.«
    »Du bist verrückt«, wisperte der Vater erschrocken.
    ***
    »Das noch!« befahl der durch einen Zufall seiner gerechten Strafe entgangene Mörder Francis Ford. Er zeigte dabei auf ein Bodenbrett, das noch im Weg war.
    Fatso Taylor, der Riese mit den buschigen Augenbrauen und der knolligen Nase, stampfte durch den Schutt der freigelegten Decke. In der Hand hielt er ein großes Brecheisen. Er schob es unter das Brett, stützte sich mit seinem Gewicht auf den Hebel, lockerte das Holz und wuchtete das Eisen hoch. Krachend flog das Brett zur Seite.
    »Das müßte reichen«, meinte der kleine Francis Ford. Er schaute auf seinen Plan, den er auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Benny Rose blickte ihm über die Schulter.
    Der Plan war eine einfache Skizze. Aber sie war von einem Fachmann gemacht. Der hieß Francis Ford. Wochenlang hatte er daran gezeichnet. Immer wieder hatte der
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