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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche
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Betrieb richtig los, ich kann dir sagen, mir tat die Hand weh. Manchmal fragt man sich, wo eigentlich die vielen Autos alle herkommen. So viel Einwohner kann New York doch gar nicht haben.«
    Der Fahrstuhl kam, und sie zwängten sich in die schon überfüllte Kabine. Jean war zwei Köpfe kleiner als Tim und als sie in der Enge gegen seine Brust gedrückt wurde, dachte sie: Warum ist er nicht ein paar Jahre älter? Er wäre ein Mann zum Heiraten, aber ich bin dreiundzwanzig, und er ist ein Jahr jünger. Das mag ja jetzt vielleicht nichts ausmachen. Aber später?
    Mit einem federnden Stoß setzte der Fahrstuhl in der Halle des Bürogebäudes auf. Jean wurde im allgemeinen Gedränge von ihrem Begleiter getrennt. Mitten in der Halle blieb sie stehen, um auf Tim zu warten, der gerade einer jungen Mutter den Kinderwagen die vier Stufen vor dem Fahrstuhlabsatz herabtrug.
    Vom Haupteingang lösten sich in diesem Augenblick zwei Männer, die dort offenbar gewartet hatten, und gingen auf Jean zu. Aber noch bevor sie sie erreicht hatten, war Tim bei ihr angekommen, schob seine breite Hand unter ihren Arm und sagte:
    »Gehen wir, sonst falle ich noch um vor Hunger.«
    Die beiden Männer blieben stehen, streiften das Paar mit einem verwunderten Blick und wandten sich ab. Im letzten Augenblick bemerkte Jean sie. Sie stutzte.
    »Was ist?« fragte Tim O’Sullivan. »Kennst du die beiden? Sie sehen nicht gerade vertrauenerweckend aus.«
    »Ich glaube, ich habe sie schon einmal gesehen«, erwiderte Jean. »Aber ich kann mich nicht Erinnern, wo es war. Jedenfalls kann es keine wichtige Gelegenheit gewesen sein. Sonst hätte ich sie bestimmt nicht vergessen.«
    Zusammen gingen sie hinaus. Daß die beiden Männer ihnen folgten, bemerkten sie beide nicht.
    ***
    Einer der Männer vom Spurensicherungsdienst legte ein kurzes Lineal neben den Schuhsohlenabdruck in der Öl-pfütze. Der Fotograf baute sein Stativ auf und knipste den Abdruck fast ein dutzendmal aus verschiedenen Perspektiven.
    »Na schön«, sagte der Leiter der Mordkommission, Detective Lieutenant Harry Easton. »Hoffen wir, daß wir einmal den Schuh finden, der diesen Abdruck hinterlassen hat. Und hoffen wir, daß es der Schuh eines Mannes ist, der nicht hier wohnt.«
    Easton drehte sich um. In Polizeikreisen hatte der junge Lieutenant den Spitznamen »Cleary«, weil er noch keinen ungeklärten Fall zurückgelassen hatte, seit er die Leitung der vierten Mordkommission der Mordabteilung Manhattan Ost erhalten hatte. Easton gehörte zur neuen Generation bei der Polizei. Die älteren hatten von der Pike auf sich mühsam emporgeschuftet, und viele von ihnen hatten vor vierzig Jahren eine Polizeigrundausbildung erhalten, mit der man heutzutage nicht einmal einen Nachtwächter einstellen würde. Easton dagegen besaß ein abgeschlossenes Hochschulstudium und hatte einen Kursus auf der FBI-Akademie in Quantico absolviert. Er betrieb Mordaufklärung mit der Gründlichkeit eines Naturwissenschaftlers. Als er sich Phil und mir zuwandte, wußte ich schon, was kommen würde.
    »Also ihr habt das Auto nicht erkannt«, sagte er. »Und ihr habt auch das Kennzeichen nicht behalten?«
    Ich gab meinem Hut mit der Spitze des Zeigefingers einen Stups, so daß er ins Genick rutschte.
    »Okay, Easton«, sagte ich, »sprechen Sie es ruhig aus. Wenn ich einen Anfänger vor mir hätte, der in einer solchen Situation weder den Wagentyp noch das Kennzeichen erkannt hat, würde ich ihn fragen, was er überhaupt bei der Polizei will. Aber so ist es nun einmal. Es ging so verdammt schnell, und wir hatten genug damit zu tun, unsere Haut in Sicherheit zu bringen, daß wir nichts gesehen haben. Es war eine dunkle Limousine, bestimmt nicht älter als zwei Jahre und gewiß kein Cadillac. Aber damit hört es auch schon auf.«
    Easton grinste.
    »Eine lange Verteidigungsrede«, sagte er. »Dabei habe ich niemandem einen Vorwurf gemacht. Erzählt mir erst einmal, was ihr überhaupt von dem jungen Kerl wolltet, der jetzt vorn auf dem Gehsteig liegt.«
    »Das ist Brian MacGarry«, erklärte Phil. »Er ist bereits zweimal vorbestraft wegen Rauschgifthandels. Heute fi'üh kam eine Frau zu uns, kaum daß der Dienst angefangen hatte. Sie erstattete Anzeige gegen MacGarry.«
    »Was für eine Anzeige?«
    »Wieder Rauschgifthandel. Sie hat in den letzten acht Wochen wenigstens zehnmal Morphium von MacGarry gekauft.«
    »Die Frau selbst? Und dann erstattet sie Anzeige und stopft damit die Quelle zu, von der sie versorgt
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