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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche
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aus der Einfahrt heraus mußten, damit wir sie abfangen könnten, wenn sie mit dem Jungen aus dem Hause kamen.«
    »Warum das?«
    »Warum was?«
    »Warum wolltet ihr sie überhaupt abfangen? Warum seid ihr nicht einfach verschwunden?«
    Jetzt machten alle drei entgeisterte Gesichter.
    »Aber«, stotterte der Schwarzhaarige, »aber der Junge hätte uns doch bestimmt verpfiffen!«
    »Hätte er das? Was hätte er denn verpfeifen können? Daß er euch drei kannte. Vom Sehen. Er kennt ja nicht (‘inmal'eure Namen. Außerdem hätte er den Mund gehalten. Solange er den Mund hielt, durfte er sicher sein, daß wir ihm einen Anwalt schicken würden. Der hätte ihn schon herausgepaukt. Wenigstens erst einmal gegen Kaution. Und dafür hätte der Junge schon dichtgehalten. Aber ihr Idioten könnt ja nicht bis drei zählen, ohne eure Finger zu Hilfe nehmen zu müssen. Also los, macht es kurz. Wie lief der Rest ab?«
    »Na, sie kamen mit dem Jungen aus dem Haus. Er blieb in der Haustür stehen und tat so, als ob ihm schlecht geworden wäre. Da ging einer von den Bullen weg. Sah aus, als wollte er den Wagen holen. Das war eine günstige Gelegenheit. Wir gaben Gas preschten halb auf den Gehsteig hinauf und haben es dem Jungen besorgt. Der kann jetzt niemanden mehr verpfeifen, selbst wenn er es wollte.«
    Der Mann, hinter dem Schreibtisch blies schwer die Luft aus, schüttelte stumm den Kopf und paffte ein paar dicke Rauchwolken aus seiner Zigarre vor sich hin. Eine ganze Weile dachte er stumm nach, während seine drei Besucher mit betretenen Mienen herumstanden und die Wände anblickten. Endlich sagte er:
    »Es war verrückt, was ihr getan habt. Hoffnungslos verrückt. Und das verdammt elendeste daran ist, daß man es nicht mehr rückgängig machen kann. Oder kann einer von euch einen Toten wieder auferstehen lassen?« Er blies ihnen Rauch’ in die Gesichter, erwartete jedoch keine Antwort. Nachdenklich fuhr er fort: »Jetzt müssen wir sehen, wie wir uns aus dieser verfahrenen Situation, die ihr uns eingebrockt habt, so heil wie möglich wieder herausmanövrieren. Zuerst muß der Wagen verschwinden. Und zwar gründlich verschwinden. Es genügt nicht, daß ihr ihn einfach irgendwo stehen laßt. Die Nummernschilder müssen entfernt werden. Wischt alles sorgfältig ab wegen eurer Fingerprints! Und feilt die Motornummer weg. Entfernt alles. Was der Polizei einen Hinweis geben könnte, wem der Wagen gehörte. Verstanden?«
    Die drei Männer nickten eifrig.
    »Das kann einer machen«, fuhr der Mann mit der Zigarre fort. »Die anderen beiden kriegen andere Arbeit.«
    »Was denn?« fragte der Blonde.
    »Die Freundin des Jungen«, knurrte der Mann hinter dem Schreibtisch. »Sie hat euch mit ihm zusammen gesehen. Habt ihr das schon vergessen? Sie kann euch beschreiben, und dann seid ihr geliefert. Also kümmert euch um das Mädchen, bevor sie den Mund aufmachen kann.«
    ***
    Über Sprechfunk hatte ich von unserer Dienstlimousine aus das nächste Revier angerufen, damit sie uns erst einmal ein paar Cops herüberschickten, die den Gehsteig absperren konnten, wo MacGarrys Leiche lag. Dann ließ ich mich von unserer Funkleitstelle mit der Telefonnummer Plaza 9-3324 verbinden. Gleich darauf hatte ich Detektive Sergeant Edwin Schulz an der Strippe.
    »Hallo, Ed«, sagte ich, denn wir kannten Schulz von zahllosen dienstlichen Gelegenheiten her. »Hier ist Cotton vom FBI. Ich fürchte, wir brauchen die zuständige Mordkommission.«
    »Tag, Cotton«, tönte seine Antwort aus dem Lautsprecher. »Was ist los?«
    Ich erzählte ihm in Stichworten, was sich zugetragen hatte.
    »Okay«, erwiderte er. »Wir kommen sofort. Mit dem ganzen Orchester.«
    Ich legte den Hörer zurück in die Aufhängung, stieg aus und schloß den Wagen ab. Als ich um die Ecke bog, hatte sich bereits eine dichte Menschenmenge vor dem Haus angesammelt, aus dem wir MacGarry herausgeholt hatten. Ich mußte meine Ellenbogen gebrauchen, um mich hindurchzuarbeiten.
    Phil und ich drängten die Neugierigen so weit von der Leiche weg, wie es zwei Mann tun konnten. Eine Minute später heulte eine Polizeisirene heran, und sechs Cops vom nächsten Revier drängten sich zu uns. Der Lieutenant vom Tagdienst hatte sich höchstpersönlich herbemüht, so daß wir ihm die Einteilung seiner Leute überlassen konnten. Er gab ein paar knappe Befehle, und gleich darauf war der Gehsteig vor dem Haus wie leergefegt.
    Phil gab mir einen sanften Stoß in die Rippen.
    »Ja?« fragte ich halblaut.
    »Das
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