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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche
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kann doch kein Zufall gewesen sein, Jerry«, sagte mein Freund.
    »Was?«
    »Daß die Kerle in dem Augenblick da waren, als wir mit MacGarry aus dem Haus kamen.«
    »Nein, das war kein Zufall. Die Kerle müssen schon dagewesen sein, als wir kamen. Ich nehme sogar an, daß sie MacGarry irgendwie ein Signal gaben. Er wollte gerade über die Feuerleiter verschwinden, als wir in sein Zimmer kamen. Also muß er einen Wink von unserem Anmarsch bekommen haben.«
    »Aber wir haben sie nicht gesehen, als wir kamen«, meinte Phil nachdenklich. »Ein geparkter Wagen mit ein paar Männern darin wäre unserer Aufmerksamkeit 'nicht entgangen.«
    »Du hast recht. Phil, wir sollten uns mal umsehen, wo ihr Wagen gestanden haben kann, als wir kamen. Sie müssen uns bemerkt haben, ohne daß wir sie sahen.«
    Phil zeigte mit dem Daumen über die Schulter.
    »Bis die Mordkommission eintrifft, können wir uns umsehen. Ich nehme diese Richtung. Wir treffen uns wieder hier vor dem Haus, sobald die Kommission kommt.«
    »Okay, mein Alter.«
    Wir trennten uns also. Ich ging die Straße hinauf in die Richtung, wo unser Dienstwagen hinter der nächsten Ecke stand. Dabei kam ich an der Einfahrt vorbei, in die ich mich vorhin gedrückt hatte, als der Wagen urplötzlich auf mich zugeschossen kam. Ich blieb stehen, Die Einfahrt führte auf einen Hof hinter dem Haus, in dem MacGarry sein Zimmer gehabt hatte.
    Wenn sie sich nur mit dem Jungen hätten treffen wollen, hätten sie vor dem Haus parken können, bis er herunterkam. Aber dann hätten wir die Kerle schon bei unserem Kommen gesehen. Da wir sie jedoch nicht gesehen hatten, mußten sie versteckt gestanden haben. Und das mußte wiederum einen Grund haben.
    Ein Grund hätte einfach ihre Vorsicht sein können. Sie wollten nicht mit dem Jungen zusammen gesehen werden. Ein anderer Grund konnte sein, daß sie ihrerseits den Jungen hatten beobachten wollen. Und dafür allerdings wäre die, Einfahrt der ideale Ort gewesen. Sie konnten den Wagen in der Einfahrt stehenlassen. Und dann konnte einer von ihnen an der hinteren Hausecke den Hof und ein anderer an der vorderen die Straße im Auge behalten. Der Junge hätte in dem Falle unmöglich das Haus verlassen können, ohne von ihnen gesehen zu werden.
    Aber an dieser Theorie war etwas faul. Entweder der Junge gehörte zur selben Rauschgiftbande wie sie. Dann hatten sie ihn erschossen, damit er bei uns nichts über die Bande auspacken konnte. Aber wenn er zur selben Gang gehörte, warum hätten sie ihn dann beobachten sollen?
    Oder sie gehörten zu einer anderen Bande und hatten den Jungen beobachtet, um vielleicht seine Rauschgiftabnehmer zu finden, indem sie ihm gefolgt wären. Aber in diesem Fall war nicht einzusehen, warum sie ihn hätten ermorden sollen, statt ihn der Polizei zu überlassen.
    Ich schüttelte den Kopf. Theorien sind nur gut, wenn sie einem als Arbeitshypothese dienen können und einen voranbringen. Aber die beste Theorie kann in unserem Beruf nicht die notwendige Sammlung von Facts ersetzen.
    Und wahrscheinlich war es hier noch viel zu früh, Theorien überhaupt aufzustellen.
    Ich ging langsam in die Einfahrt hinein. Wenn der Spurensicherungsdienst der Mordkommission hier ernsthaft hätte arbeiten wollen, hätten sie fünfzig Männer und zwei Tage Arbeit gebraucht. Es wimmelte von Zigarettenstummeln, den zerknüllten Hüllen von Kaugummi- und Zigarettenpackungen, von Orangenschalen, weggeworfenen Zeitungen und tausenderlei sonstigen Abfällen. Natürlich konnte etwas darunter sein, was von den Mördern in der Limousine stammte. Aber es war völlig sinnlos, das herausfinden zu wollen.
    Ungefähr in der Mitte der Einfahrt blieb ich stehen. Hier hatte ein Wagen geparkt, das war augenscheinlich. Beim Anfahren hatten die Hinterräder durchgedreht und eine Gummispur auf dem rauhen Beton zurückgelassen. Daraus konnte man den Radstand des Wagens abmessen, aber ob uns das weiterhelfen würde, stand auf einem anderen Blatt.
    Ich ging weiter. Und blieb erneut stehen.
    Es gab eine fast vertrocknete Pfütze von Öl auf dem Beton, die in allen Regenbogenfarben schillerte. Aber am Rand dieser Pfütze gab es noch etwas anderes: die deutlich abgezeichnete Spur von einer geriffelten Schuhsohle, von der Spitze bis fast zum Ende der Sohle hin. Ich ging in die Hocke und betrachtete das Muster genauer. In der dritten Querriffelung von der Spitze her hatte die Sohle ein kleines dreieckiges Loch im Gummi.
    ***
    Jean Leffield arbeitete im Büro des
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