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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst
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Geld im Anzug stecken hast. In den letzten Wochen waren nur unbezahlte Rechnungen drin.«
    »Du hast es geahnt, daß Gayer gezahlt hat. Ich hatte es dir angekündigt. Wo sind die Piepen?«
    »Ich schwöre dir, daß…« Weiter kam sie nicht. Lanny stellte sich dicht vor sie hin. Er hob blitzschnell die Hand und schlug zu. Er traf Dinah ziemlich hart. Das Mädchen lief rot an. Ihre Augen blitzten wütend, und sie atmete sehr rasch. »Das machst du mit mir kein zweites Mal!« stieß sie erregt hervor.
    »Ich lasse mich nicht von einer Puppe beklauen«, sagte Lanny. »Schreib dir das hinter die Ohren!«
    Lanny ging an ihr vorbei ins Wohnzimmer. In dem etwas zu reichlich bemessenen Pyjama sah er beinahe komisch aus, aber Dinah Raggers wußte, daß an Lanny Stratwyck nichts Komisches war, wenn er sich in dieser Stimmung befand. Die Handtasche des Mädchens stand auf der Couch. Lanny öffnete sie und blickte hinein. Das Portemonnaie enthielt nur zweiunddreißig Dollar und fünfundsiebzig Cent. »Das gefällt mir nicht, Lanny!« sagte das Mädchen scharf. »Ich habe es nicht nötig, mir so etwas bieten zu lassen. Wo hätte ich den Kies denn verstecken sollen? In einem Mülleimer oder im nächstbesten Gully?«
    Lanny beruhigte sich. Es hatte keinen Zweck, sich wegen der dreihundert Dollar aufzuregen. Nach Abzug der Zeche, die er am Vorabend gemacht hatte, blieben ihm noch immer viertausendsechshundert Dollar… ganz zu schweigen von dem Geld, das er noch erwartete.
    »Vielleicht hat Rod sich verzählt«, knurrte er, obwohl er das nicht glaubte. Er nahm sich vor, in Zukunft schärfer auf sein Geld zu achten. Ein anderes Mädchen hätte er windelweich geprügelt und vor die Tür gesetzt, aber mit Dinah konnte er das nicht machen. Erstens war er in sie verschossen, zweitens wußte sie zuviel von ihm und drittens brauchte er sie für das Alibi.
    »Du hast mich geschlagen«, sagte Dinah beleidigt. »Das vergesse ich dir nie.«
    Lanny zwang sich zu einem Grinsen. »Reg dich nicht auf, Baby. Der Schaden läßt sich leicht reparieren. Wieviel kostet der Edelwecker, den du gesehen hast?«
    »Neunhundert Dollar.«
    »Das ist ja ein Vermögen!«
    »Ich habe nicht behauptet, daß die Klapper billig ist.«
    »Du kriegst das Geld und noch einen Hunderter dazu«, sagte Lanny. »Ich muß nur eine kleine Bedingung daran knüpfen. Wenn die Bullen hier aufkreuzen sollten, wirst du ihnen sagen, daß wir die Nacht gemeinsam verbracht haben. Klar?«
    »Von wann bis wann?«
    »Von neun Uhr abends bis heute früh. Ich habe mich in dieser Zeit nicht aus dem Haus gerührt, verstanden?« Dinah lächelte matt. »Fünfzehnhundert«, sagte sie schlicht.
    Lanny schluckte und lief rot an. »Also gut«, lenkte er dann ein. »Fünfzehnhundert.«
    ***
    Ein Polizeispitzel war ermordet worden.
    Es war ziemlich egal, wie man zu Herberts und seiner Tätigkeit stand. Er war ein Mensch gewesen. Er hatte wie jeder andere ein Anrecht auf sein Leben. Zwei Kugeln aus einer 38er Pistole hatten es jäh beendet. Wir hatten nicht vor, das dem Täter durchgehen zu lassen. Von allen Verbrechen, die wir haßten, war Mord das Schlimmste.
    Der Täter hatte angekündigt, der Mord werde den Auftakt zu einer ganzen Verbrechensserie bilden. Uns blieb nur wenig Zeit, die Gefährdeten zu warnen und nach dem Täter zu fahnden. Schon in wenigen Stunden sollte der zweite Mord geschehen.
    Phil fuhr zu Stratwyck. Für uns war das ein Schuß ins Dunkel, aber so, wie die Dinge lagen, durften wir an diesem verdächtigen Burschen nicht Vorbeigehen.
    Ich erledigte den Rest. In New York ist die Zahl der Polizeispitzel Legion. Es gibt zwar hundert oder hundertfünfzig, die gleichsam im festen Auftrag für die Polizei arbeiten, aber die Zahl der Gelegenheitsarbeiter ist ungleich größer. Wir strichen diese kleinen Fische zunächst einmal von unserer Liste. Vermutlich würde sich der Täter auf die wesentlichen Spitzel beschränken. Spitzel von der Bedeutung .eines Ronny Herberts gab es in der City höchstens drei Dutzend.
    Ich ließ dieser Spitzengamitur eine direkte Warnung zukommen. Den Rest wollte ich nicht beunruhigen, informierte aber vorsichtshalber sämtliche Polizeireviere und beauftragte die zuständigen Detektive und Beamten, ein wachsames Auge auf diese Leute und ihre Quartiere zu haben.
    Phil kam von Stratwyck zurück. »Sein Mädchen war die ganze Nacht bei ihm«, sagte er verdrossen. Man merkte, daß er der Aussage keinen großen Wert beimaß. Stratwyck hatte zunächst einmal ein
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