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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst
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er auch schon im nächsten Moment das Lokal verlassen. Die Gäste starrten mich an. Von dem Lachen, das noch vor wenigen Minuten auf ihren Gesichtern gelegen hatte, war nichts übriggeblieben. Ich kippte den Rest meines Drinks hinab und fand, daß er miserabel schmeckte.
    ***
    »Gefällt dir meine Bude?« fragte Ronny Herberts das Mädchen. Er hatte sie auf der Straße aufgegabelt und wußte nur, daß sie Eileen hieß. Das Girl war höchstens neunzehn Jahre alt. Sie war soweit ganz hübsch und wußte, was sie wollte. Prüfend schaute sie sich im Wohnzimmer um. »Hast du was zu trinken da?« fragte sie.
    »Klar«, sagte Herberts grinsend. Er verließ das Zimmer und kam kurz darauf mit einem Tablett zurück. Es enthielt eine Flasche Whisky, zwei Gläser, eine Schale mit Eiswürfeln und einen Sodasiphon. »Setz dich, Mädchen«, sagte er. »Du bist neu in der Gegend, was?«
    »Hm«, machte Eileen nur und beobachtete aus grauen, langbewimperten Augen, wie Herberts zwei Gläser mit Eis und Whisky füllte. Das Mädchen trug über einem grauen Flanellrock einen schockgrünen, die Figur modellierenden Pulli. Die Handtasche aus imitiertem Krokodilleder hatte sie auf dem Tisch abgestellt. Eileen war stark geschminkt. Ihren Augen war es anzusehen, daß sie sich trotz ihrer frühen Jugend über das Leben nur noch geringe Illusionen machte. Sie fand Herberts weder attraktiv noch sympathisch, aber er trat auf wie jemand, dem es nicht auf einen Zwanziger ankommt, und das reizte sie.
    »Ich bin noch nicht lange in diesem Viertel, stimmt«, meinte sie träge, »aber von dir habe ich schon einiges gehört.« Sie ergriff das Glas, das Herberts ihr hinhielt, und genehmigte sich einen tüchtigen Schluck. Dann sagte sie: »Nichts Gutes übrigens!«
    »Was die Leute so quatschen«, sagte er ärgerlich. »Ich lege keinen Wert auf ihre Gunst. Hauptsache, man setzt sich im Leben durch… so oder so.« Er nahm gleichfalls einen Schluck aus dem Glas. »Was erzählen sie denn?«
    »Sie behaupten, du seiest ein Spitzel.«
    »Quatsch! Traust du mir so etwas zu?«
    »Spielt das eine Rolle?« fragte Eileen desinteressiert.
    Das Telefon klingelte. Herberts nahm den Hörer ab. »Ja?«
    »Ich muß Sie unbedingt sprechen, Herberts«, sagte der männliche Anrufer. »Ich habe etwas für Sie. Eine Information. Ich verkaufe sie Ihnen für zwanzig Dollar.«
    »Ich bin kein Nachrichtenhändler«, sagte Herberts mißtrauisch. »Warum wenden Sie sich nicht an die Polizei?«
    »Weil diese Information Sie ganz persönlich betrifft, Herberts.«
    »Wenn Sie glauben, mit diesem billigen Trick zwanzig Dollar kassieren zu können, liegen Sie schief. Wann und wo kann ich Sie treffen?«
    »Ich bin nur noch heute abend in der Stadt. Nur deshalb bin ich bereit, mich von der Information zu trennen. Können wir uns in einer halben Stunde in irgendeinem Lokal treffen?«
    Herberts warf einen Blick auf das Mädchen. Sie hatte sich bequem zurückgelehnt und stieß zwei kunstvolle Rauchringe aus.
    »Ich kann nicht weg«, sagte Herberts. »Warum kommen Sie nicht zu mir? Die Sache läßt sich doch gewiß in zwei, drei Minuten erledigen.«
    »Ich weiß nicht recht…« begann der Anrufer zögernd. »Werden Sie allein sein?«
    »Ja«, log Herberts. »Klingeln Sie dreimal kurz, dann weiß ich Bescheid.« Nachdenklich legte er auf. »Ich erwarte noch einen Besucher«, sagte er. »Es wird nicht lange dauern, das Ganze. Er will mich allein sprechen. Du wirst dich für die Dauer seines Hierseins ins Nebenzimmer verkrümeln müssen.«
    »Mir soll's recht sein«, meinte Eileen gleichmütig.
    Das verabredete Klingelzeichen ertönte schon zwanzig Minuten später. »Schnapp dir dein Glas und geh ins Nebenzimmer«, sagte Herberts. »Vergiß die Handtasche nicht!«
    Eileen verschwand mit Glas und Tasche im Nebenraum. Herberts ging zur Wohnungstür und öffnete. Er konnte sich nicht erinnern, den Besucher schon einmal gesehen zu haben. »Treten Sie ein, bitte«, sagte er.
    Lanny Stratwyck durchquerte die Diele. Er schaute sich interessiert im Wohnzimmer um. »Sie haben es hier wirklich gemütlich«, sagte er.
    Herberts schloß hinter sich die Zimmertür. »Weshalb haben Sie Handschuhe an?« fragte er mißtrauisch.
    »Das hat nichts zu bedeuten«, meinte Stratwyck grinsend. »Ich habe nur vergessen, sie auszuziehen. Ich will mich ja nicht lange aufhalten…«
    »Wer sind Sie?« fragte Herberts. Er bereute plötzlich, sich auf den Handel eingelassen zu haben.
    »Wo führt diese Tür hin?« fragte
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