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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst
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Monate wegen Warenhausdiebstahls gesessen. Sonst liegt nichts gegen sie vor.«
    »Hast du schon gegessen?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Ich weiß ganz in der Nähe ein vorzügliches Restaurant«, sagte ich. »Es liegt nur drei Häuserblocks von hier entfernt. Ich bin nicht sicher, ob uns das Essen da schmecken wird, aber ich möchte wetten, daß die Informationen, die uns dort erwarten, ganz nach unserem Geschmack sein werden.«
    ***
    Freddy Romano kletterte schnaufend in seinen Wagen. Er war ein dicker Mann Mitte der Dreißig, der jede Art von körperlicher Bewegung verabscheute. Obwohl es in dem Wagen ziemlich heiß war, wartete er einige Sekunden, ehe er genügend Luft hatte, um die vorderen Seitenfenster herabzukurbeln.
    »Hallo!« sagte eine Stimme hinter ihm.
    Romano nahm sich nicht die Mühe, den Kopf zu wenden, sondern starrte in den Rückblickspiegel, der am Armaturenbrett befestigt war. Im Wagenfond entdeckte er ein fremdes männliches Gesicht.
    Romano drehte sich langsam um. »Was, zum Teufel, treiben Sie denn in meinem Wagen?« fragte er, eher erstaunt als wütend oder erschreckt.
    Lanny Stratwyck lächelte. »Das wird dir schnell klarwerden, Dicker. Komm, fahr los. Ich sage dir, wohin die Reise geht.«
    Romano lief rot. Er hatte gelesen, was die Zeitungen über Herberts' Tod geschrieben hatten, und vor dem Verlassen seiner Wohnung hatte er im Radio gehört, daß ein kleiner Polizeispitzel namens Randolph Fletcher ermordet worden war.
    Romano war kein kleiner Spitzel. Er stand mit den meisten Beamten des Reviers auf Duzfuß. Er hatte gute Verbindungen zu den kleinen und großen Gangs des Reviers und schuf sich bei diesen Organisationen die notwendige Rückendeckung, indem er gelegentlich einen Mann warnte, der verhaftet werden sollte.
    Romano hatte allerdings noch nie den Nerv besessen, einen wirklich großen namhaften Gangster zu verpfeifen. Romano war zeit seines Lebens darauf bedacht gewesen, gewisse Grenzen zu respektieren. Bis jetzt hatte er geglaubt, daß diese Politik gut und richtig gewesen war. Das plötzliche Auftauchen des Fremden in seinem Wagen ließ diese Überzeugung in Scherben gehen.
    »Ich habe nicht die Absicht, mit Ihnen eine Reise zu unternehmen«, schnaufte Romano. »Steigen Sie aus, oder ich rufe die Polizei!«
    Stratwyck grinste verächtlich. »Jaja, ich weiß, das sind deine Freunde. Dabei werden sie dir nicht mal einen Kranz spendieren, wenn du im Sarge liegst. Für die bist du nur ein fetter Miesling.«
    »Ich habe nicht vor, in naher Zukunft zu sterben«, würgte Romano hervor.
    »Ich beweise dir das Gegenteil«, sagte Stratwyck grinsend.
    Romanos kleine, von Fettpölsterchen umgebene Augen weiteten sich erschreckt. Er hatte befürchtet, daß der Fremde etwas Ähnliches sagen würde, die Worte trafen ihn also nicht unvorbereitet. Trotzdem lähmte der Gedanke an das, was ihn erwartete, seine Zunge.
    »Hast du plötzlich die Sprache verloren, Spitzel?« fragte Stratwyck. Er trug dünne braungelbe Lederhandschuhe. Seine Hände ruhten locker auf seinen Knien. Romano überlegte fieberhaft, ob er eine Chance hatte, sich gegen den Fremden zu verteidigen. Im Handschuhfach des Wagens lag eine geladene und entsicherte Pistole.
    Ich muß Zeit gewinnen, überlegte Romano. Es muß mir gelingen, unter irgendeinem Vorwand an das Handschuhfach heranzukommen. Wenn ich das schaffe, ist der Kerl erledigt.
    Auf Romanos niedriger Stirn bildeten sich Schweißperlen. Er hatte noch nie auf einen Menschen geschossen. Ihm wurde schon übel, wenn er nur an diese Möglichkeit dachte. Aber hier blieb ihm keine andere Wahl, das spürte er, hier ging es für ihn um Tod oder Leben.
    »He, worauf wartest du noch?« raunzte Stratwyck. »Beweg dich ein bißchen. Starte die Maschine und fahr los. Ich sag dir schon Bescheid, welchen Weg du einschlagen sollst.«
    Romano starrte nach draußen. Auf dem Parkplatz war ein beständiges Kommen und Gehen, aber niemand schenkte ihm einen Blick. Warum auch? Nichts deutete äußerlich darauf hin, daß sich hier ein Verbrechen anbahnte.
    Romano schob den Zündschlüssel ins Schloß. Er fuhr ziemlich langsam los. Die Beamten des Reviers kannten ihn und seinen Wagen. Vielleicht sahen sie ihn, und vielleicht würden sie sich wundern, daß ein Fremder im Wagenfond saß. Ausgerechnet im Fond!
    Romano schwitzte. Lieber Himmel, das konnte doch nicht sein Ende sein! Irgend etwas mußte geschehen, irgendwie mußte in letzter Sekunde der Spuk beendet werden.
    »Warum Sollen Sie mich
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