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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst
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töten?« fragte Romeno heiser.
    »Weil du ein Spitzel bist.«
    »Ich habe Sie nicht verpfiffen.«
    »Du hast andere in den Knast gebracht und würdest mich hochgehen lassen, wenn du dazu nur die geringste Chance hättest.«
    »Das ist kein Grund, einen Menschen umbringen zu wollen!« keuchte Romano. »Sie werden damit nicht durchkommen! Drei Morde innerhalb von vierundzwanzig Stunden… das ist doch Wahnsinn! Das ist ein Amoklauf!«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Sie sind doch der Mann, der Herberts und Fletcher getötet hat, nicht wahr?«
    »Wer, zum Teufel, ist Fletcher?« fragte Lanny stirnrunzelnd.
    »Als ob Sie das nicht wüßten! Er wurde vor ungefähr zwei Stunden von Ihnen erschossen. Das behauptet jedenfalls der Polizeifunk. Ich habe die Nachricht vor etwa zehn Minuten gehört. Der Durchsage zufolge kommt als Täter nur der Mörder von Ronny Herberts in Frage.«
    »Moment mal! Die Bullen behaupten, ich hätte einen Mann namens Fletcher erschossen?«
    »Ja, vorausgesetzt, daß Sie der Mörder Ronny Herberts' sind.«
    »Fletcher! Was für ein Kerl war das?«
    »Ein Buchdrucker. Nebenher arbeitete er gelegentlich als Polizeispitzel, genau wie Ronny Herberts.«
    Lanny Stratwyck lachte. Er lachte laut, aber nicht lange. Das Lachen endete ziemlich abrupt und mit einem Unterton von Zorn und Bitterkeit. »Da haben wir den Salat«, sagte er. »Weißt du, wie man das nennt? Fletchers Mörder ist ein sogenannter Nachahmungstäter. Der Bursche hat sich auf meint' Kosten von seinem Gegner befreit!«
    »Was versprechen Sie sich von diesem Amoklauf?« fragte Romano. In ihm erwachte der professionelle Spitzel. Vielleicht schaffte er es tatsächlich, der Situation eine entscheidende Wende zu geben. Wenn er dieses Ziel erreichen sollte, würde es gut und nützlich sein, dem Mörder möglichst viele Details entlockt zu haben.
    »Spitzel müssen sterben«, sagte Lanny. »Sie sind wie Ratten. Sie vergiften die Atmosphäre.«
    »Und was ist mit Mördern?« fragte Romano.
    »Das ist etwas ganz anderes. Ich habe einen Auftrag, Dicker. Und den führe ich aus. Nächste Straße rechts!«
    Romano gehorchte. Plötzlich sah er den dicken Petrolman Webster an der nächsten Straßenecke stehen. Webster beobachtete träge den vorbeifließenden Autoverkehr. Romano begann vor Erregung zu zittern.
    Er wird mich sehen, dachte er. Er muß mich sehen. Ich gebe ihm ein Zeichen mit den Augen. Webster ist nicht auf den Kopf gefallen. Er wird sofort schalten und das Notwendige veranlassen.
    Jetzt waren es noch zwanzig Yard bis zu dem Patrolman, noch fünfzehn, noch zehn. Romano schien es so, als hebe Webster den Kopf in seine Richtung, aber in diesem Moment klopfte eine alte Dame dem Polizisten auf die Schulter. Webster drehte sich sofort um. Die alte Dame fragte ihn etwas, und Webster gab lächelnd eine Erklärung ab.
    Romano rollte an Websters breitem Rücken vorbei. Vor Zorn und Enttäuschung wurde es Romano fast übel. Diese blöde alte Gans! Mußte sie den Patrolman ausgerechnet in dieser entscheidenden Sekunde nach dem Weg fragen?
    Er beruhigte sich. Ihm blieb ja die Pistole. Noch war nicht alles verloren.
    Aber die tödliche Gefahr blieb, sie saß unerbittlich in seinem Nacken.
    »Sie müssen doch ein Motiv haben, einen Grund«, begann Romano erneut zu bohren.
    »Shut up!« sagte Lanny scharf. Er hatte keine Lust, mit dem Dicken zu reden. Die Ermordung dieses Randolph Fletcher beschäftigte ihn. Obwohl er nicht kleinlich war, wenn es um Verbrechen und Gewalt ging, paßte es ihm nicht, daß man ihn mit der Erschießung dieses Fletcher in Zusammenhang brachte.
    Ich muß Gayer darüber aufklären, dachte Lanny. Er darf nicht glauben, daß ich plötzlich jede Flasche aufs Korn nehme. Ich angele mir nur die größeren Brocken. Leute wie Herberts und Romano zum Beispiel.
    Gelegentlich gab er Romano eine Richtungsanweisung, und eine Stunde später rollten sie über die George Washington Brücke hinüber nach New Jersey, und eine weitere halbe Stunde später befahl Lanny dem Fahrer, die Bundesstraße 4 zu verlassen und auf einen schmalen holprigen Feldweg einzubiegen.
    Romano wußte, daß ihn jetzt nur noch wenige Minuten Vom Augenblick der Entscheidung trennten. Er konzentrierte sich auf das Kommende, war aber vor Angst halb irr und wußte nicht, ob seine schweißfeuchten Hände die Ruhe und die Schnelligkeit haben würden, die die Lage erforderte.
    »Ich möchte mir eine Zigarette anstecken«, murmelte er und griff nach dem Deckel des
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