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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst
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Hand und jagte um den Wagen herum. Etwas flog mir entgegen und schrammte schmerzhaft mein rechtes Jochbein.
    Mein Gegner hatte die Pistole nach mir geworfen. Er machte kehrt und jagte in das Dunkel hinein. Uns trennten nur wenige Schritte.
    Diesmal war ich im Vorteil. Er diente mir gleichsam als Bahnbrecher. Er sah nicht, wohin er trat. Ich brauchte ihm nur zu folgen und verringerte den Abstand zwischen uns entsprechend schnell.
    Er stolperte über irgend etwas und ging fluchend zu Boden.
    Nur mühsam kam er wieder hoch.
    Ich richtete die Pistole auf ihn. Er nahm unaufgefordert die Hände hoch.
    Ich klopfte den Burschen nach Waffen ab. Er hatte keine bei sich. Dafür stieß ich auf eine prall mit Geld gefüllte Brieftasche, die ich an mich nahm. »Umdrehen und vorwärts zur Einfahrt!« kommandierte ich.
    Noch ehe wir das Pförtnerhäuschen und die Kette erreicht hatten, wurde er merklich langsamer. Schweratmend fragte er: »Wo ist Rod?«
    »Unterwegs«, antwortete ich. »Er sucht Sie. Sie sind Lanny Stratwyck, nicht wahr?«
    Er starrte mich an. Ich sah, wie es in ihm arbeitete. Ihm dämmerte, daß ich nicht zu Gayers Leuten gehörte. Er zog daraus den einzigen möglichen Schluß und fragte: »Sie sind ein G-man, oder?«
    »Ja, ich bin ein G-man«, sagte ich. »Wo steht Ihr Wagen, Stratwyck?«
    Der Ausdruck von Resignation, der sich in seinen Augen abzeichnete, machte mir klar, daß er das Spiel verloren gab.
    »Wo steht der Wagen?« fragte ich nochmals.
    »Ich hole ihn«, murmelte er mit flacher Stimme.
    »Verschränken Sie die Hände hinter dem Nacken und gehen Sie hübsch langsam voran!« sagte ich scharf. Er gehorchte und trottete folgsam in das Dunkel hinein.
    Nach hundert Yard erreichten wir den Dodge. Er stand am Rande eines Planquadrates. »Öffnen Sie den vorderen Wagenschlag!« befahl ich. Stratwyck nahm die Hände herunter und befolgte die Aufforderung. Als die Innenbeleuchtung anging, sah ich die dunklen Flecken auf dem Sitzpolster.
    »Freddy Romanos Blut, nicht wahr?« fragte ich.
    Stratwyck gab keine Antwort. Er atmete rascher. Er schien mit einem Angriff zu liebäugeln.
    »Hände hinter den Nacken!« befahl ich. Er gehorchte widerstrebend.
    In der Ferne ertönten Polizeisirenen. Die von Phil angeforderten Patrol Cars waren unterwegs. Ich konnte also auf die Benutzung des Dodge verzichten.
    »Kommen Sie«, sagte ich. »Zurück zum Ausgang!«
    Stratwyck machte kehrt. Wir marschierten auf das Pförtnerhäuschen zu. Die Polizeisirenen kamen rasch näher.
    Stratwyck blieb plötzlich stehen. Er wandte sich mit einem Ruck um. »Ich bin nur ein kleiner Fisch!« stieß er hervor. »Ich habe getan, was Gayer mir befahl!«
    »Das können Sie später zu Protokoll geben«, sagte ich. »Weiter, Mann! Wir wollen unseren Freunden hübsch brav entgegengehen.«
    »Ich habe die Brieftasche voller Geld«, keuchte er. »Es gehört Ihnen, wenn Sie mich laufenlassen!«
    »Es ist Ihr Pech, daß mich schmutziges Geld nicht interessiert«, erwiderte ich. »Ich rate Ihnen, Ihr Angebot schleunigst zu vergessen!«
    Er zuckte die Schultern und wandte sich um. Als wir die Straße erreicht hatten, bogen zwei Patrol Cars mit heulenden Reifen in die Straße ein.
    Sie stoppten kurz darauf unmittelbar neben uns. Ich schob die Pistole zurück in die Schulterhalfter und schaute zu, wie einer der Beamten die Handschellen um Lanny Stratwycks Gelenke schnappen ließ.
    Im Osten graute der Morgen herauf. Ich dachte an Phil und an Rod Gayer. Der Gedanke an die verdiente Nachtruhe war sehr verlockend, aber im Moment gab es noch Wichtigeres zu tun.
    ***
    »Wir haben ihn abgeschüttelt!« rief der Fahrer triumphierend.
    »Es war ein roter Jaguar, ein E-Typ«, bemerkte einer der Männer im Fond. Er rauchte eine Zigarette und starrte nervös durch die Wagenfenster nach draußen Der Fahrer hatte den Cadillac durch ein gewagtes Manöver kurz hinter einer Kurve in die Einfahrt eines Hauses gelenkt und erst auf dem dunklen Hof gebremst.
    »Stell die verdammten Scheinwerfer ab!« keuchte Rod Gayer wütend. Der Fahrer gehorchte.
    Gayer atmete durch den weit geöffneten Mund. Er war Verfolgungsjagden dieser Art nicht mehr gewohnt.
    »Wir hätten ihn abknallen sollen«, sagte einer der Männer murrend.
    »Ihr hättet erst einmal Stratwyck erwischen sollen!« schimpfte Gayer. »Was nützen euch die MP, wenn ihr damit nicht umgehen könnt?«
    »Lanny hat zu früh gemerkt, daß etwas nicht stimmte«, entgegnete einer der Männer.
    Gayer lehnte sich zurück und
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