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Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Titel: Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger
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bekam er die Antwort. Pete ilast galt als einer der weniger prominenten BBB-Mitarbeiter. Er wohnte im Hause 1182 Aramingo Avenue.
    Sie fuhren sofort los und waren gegen fünf Uhr zwanzig am Ziel. Das moderne Apartmenthaus hatte elf Etagen und eine Tiefgarage. Phil schaute sich zunächst die Tiefgarage an. In der Box 19 stand der verbeulte Plymouth. Es war ein Station Car. Phil blickte hinein. Das Fahrzeug war leer.
    Dann fuhr Phil mit dem Fahrstuhl in die vierte Etage. Er klingelte an Lasts Wohnungstür. Es dauerte einige Minuten, ehe sich in der Diele etwas regte. Dann öffnete Last die Tür. Er trug einen rot-blau gestreiften Bademantel, dessen Gürtel er mit auffällig großen, klobigen Händen verknotete. »Sie wünschen?« knurrte er.
    Phil zückte seinen Ausweis. »Ich möchte Sie sprechen, mein Freund.«
    »Ihr Verein macht heute wohl Überstunden?« fragte Last wütend. »Jetzt klingeln Sie mich schon zum zweiten Mal heraus! Erst vor einer Stunde waren ein paar Schnüffler hier, die partout meine Inneneinrichtung studieren wollten.« Er grinste höhnisch.
    »Interessieren Sie sich auch für Innenarchitektur? Ich muß Sie enttäuschen! Was in meinem Wohnzimmer steht, finden Sie Stück für Stück im Versandkatalog von Sears and Roebuck wieder!«
    »Wo waren Sie heute abend zwischen ein- und zweiundzwanzig Uhr?« fragte Phil.
    »Im Kino!« grinste Last, aber ein kaltes Funkeln in seinen Augen verriet, daß er plötzlich auf der Hut war. Die präzise Zeitangabe löste in ihm ein Warnsignal aus.
    »In welchem?«
    »Mary Poppins. Im Alhambra. Den Film sollten Sie sich mal ansehen, Partner! Diese Musik wirft einen einfach um!«
    »Gleich wird Sie etwas anderes umwerfen, es sei denn, Sie bequemen sich dazu, die Wahrheit zu sagen!«
    »He, was sind das für Töne?« beschwerte sich Last beleidigt. »So können Sie mit mir nicht umspringen! Ich bin ein rechtschaffener Bürger…«
    »…mit einer hübschen Latte von Vorstrafen!« ergänzte Phil scharf. »Ich weiß Bescheid!«
    »Ich habe sogar noch das abgerissene Kinoticket!« sagte Last.
    »Das kann man vorher kaufen und selbst entwerten«, sagte Phil.
    »Kann man. Aber man kann auch hingehen und sich den Film ansehen. Soll ich Ihnen die Story schildern? Ich bin ein guter Erzähler…«
    »… von Geschichten«, nickte Phil. »Mich interessieren aber nur die Fakten. Sind Sie mit dem Taxi zum Kino gefahren?«
    »Nein, ich bin zu Fuß gegangen. Bis zum Alhambra ist es nicht sehr weit.«
    »Demnach stand Ihr Wagen den ganzen Abend und die Nacht über unten in der Garage?«
    »Ja, ich denke schon«, sagte Last vorsichtig. »Es sei denn, jemand hätte ihn geklaut und wieder zurückgebracht. Sie werden lachen, aber das ist mir schon passiert!«
    »Ich habe ihn mir gerade angesehen. Er macht einen ziemlich lädierten Eindruck.«
    »Tatsächlich?« staunte Last. »Das ist ja unerhört! Da muß ich wohl wieder einmal eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten! Es ist wirklich beschämend, was in dieser Stadt unter den Augen der Ordnungshüter passiert! Finden Sie nicht, daß da bald mal was gegen getan werden sollte?«
    »Und ob! Ich bin dafür, daß wir mit Ihnen beginnen, Last. Was haben Sie mit dem Kasten gemacht?«
    »Mit welchem Kasten, verdammt nochmal?«
    »Der Ihnen aufs Autodach fiel!«
    »Ich weiß nicht, von welchem Kasten Sie sprechen, aber wenn es so ein Ding gibt, scheint es auf Ihrem Kopf gelandet zu sein! Wovon reden Sie überhaupt, zum Teufel?«
    »Ihr Wagen wurde im Hof der CONSTRUCTORS GUILD gesehen!« sagte Phil scharf. »Mit Ihnen am Steuer!« Last schluckte. »Na schön, ich war dort! Ich bin auf Miß Henderson scharf, verstehen Sie? Ich stelle ihr ein bißchen nach, aber das gebe ich ungern zu, denn bis jetzt habe ich mir von ihr bloß Körbe geholt.«
    »Okay, und was ist mit der Beule im Dach. Und was mit der zersprungenen Windschutzscheibe?«
    Lasts Augen huschten ruhelos hin und her. »Da flog so eine leere Stahlkassette auf mein Autodach. Erst dachte ich, ein Einbrecher hätte sie aus dem Fenster geworfen, um sie später abzuholen…« Er unterbrach sich und schwieg. Sein Blick festigte sich. Offenbar war ihm eine Ausrede eingefallen.
    »Ja, das dachte ich, zum Henker! Ich wollte auch mal einen Schritt machen, verstehen Sie? Ich packte das Ding also in den Wagen und brauste damit ab! Unterwegs wollte ich nachsehen, ob sich der Fischzug gelohnt hatte, aber zu meiner Enttäuschung war die Kassette leer. Ich warf sie aus dem Wagen und fuhr nach Hause.
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