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Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Titel: Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger
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Das ist die Wahrheit!«
    In Lasts Wohnung klingelte das Telefon. Phil gab sich einen Ruck und ging an Last vorbei ins Wohnzimmer. »He, dazu haben Sie kein Recht!« protestierte Last und spurtete an Phil vorbei, um zuerst am Telefon zu sein. Last nahm den Hörer ab und sagte grob: »Ich kann jetzt nicht sprechen!« Dann knallte er den Hörer auf die Gabel zurück.
    Phil bückte sich, um unter die Couch zu blicken. Das war für den zusammenzuckenden Last das Signal zum Angriff, denn die Kassette stand unter dem Kopfende der Couch, und es war klar, daß Phil sie gesehen hatte.
    Last hechtete auf Phil zu. Da ihn der lange Bademantel in seinen Bewegungen behinderte, kam er dabei ins Stolpern. Er versuchte seine Pranken voll ins Ziel zu bringen, geriet dabei jedoch in Phils konzentriertes Konterfeuer.
    Der Kampf dauerte genau zwei Minuten. Er endete damit, daß Last keuchend auf dem Teppich liegen blieb und mühsam um Atem rang.
    Phil rückte die verrutschte Krawatte zurecht. »Sie hatten den Auftrag, im Hof Schmiere zu stehen!« sagte er scharf »Als die Kassette genau auf Ihrem Wagendach landete, hielten Sie das für die Aufforderung, mit der Box schnellstens zu verschwinden, um sie in Sicherheit zu bringen. Stimmt’s?«
    Last nickte. Er wollte etwas sagen, aber sein Mund war so trocken, daß er keinen Laut herausbrachte.
    »Wo ist Jerry Cotton?« 'fragte Phil. Last hob den Kopf und sah so verwirrt aus, daß Phil sofort begriff, daß Last den Namen tatsächlich zum ersten Mal hörte. »Was ist aus Arty geworden?« fragte Phil.
    Last schluckte. »Er ist zurück ins Hotel gegangen, nehme ich an!«
    ***
    Als Howard Slim aus seinem Wagen kletterte, tat er so, als bemerkte er die beiden Männer nicht, die im Schatten des Hauseinganges warteten. Leise singend und leicht torkelnd näherte er sich der Haustür. Die beiden Männer lösten sich aus dem Schatten und traten ihm in den Weg. Slim blieb stehen und hob erstaunt die Augenbrauen.
    »Hallo, Freunde!« lallte er gekonnt und blies den beiden Männern seinen vorsorglich mit Whisky aufgeladenen Atem ins Gesicht. »So früh schon auf den Beinen? Kinder, ist das Leben schön! Wie wär’s, wenn wir noch ein paar zur Brust nähmen? Kommt mit ’rauf in meine Bude, Freunde, ihr seid meine Gäste!«
    »Lassen Sie den Zirkus, Slim«, sagte einer der Männer scharf. »Wir sind G-men. Hier ist mein Ausweis. Sie spielen Ihre Rolle ganz leidlich, aber Sie sind nicht halb so betrunken, wie Sie vorgeben. Wo kommen Sie her?«
    »Oh, aus einer freundlichen Runde! Wir waren bei einem netten Burschen, um zu sehen, wie schnell man zu viert drei Flaschen Whisky killen kann.« Er seufzte scheinbar betrübt. »Es dauerte länger, als man glauben sollte! Naja… dafür waren es auch Half-Pint-Bottles!«
    »Sie können gleich mitkommen und das alles säuberlich zu Protokoll geben«, sagte der G-man kühl. »Wir sind Liebhaber des Details, wissen Sie. Sie werden uns sagen, wer Ihre Freunde sind und wo Sie die drei großen Flaschen Whisky in fröhlicher Runde getrunken haben. Wir werden dann von Ihnen und Ihren prächtigen Freunden eine Blutprobe nehmen und feststellen, was von Ihrer Behauptung zu halten ist!«
    »Schon wieder FBI?« fragte der Nachtportier. »Ich sagte doch schon, daß ich Sie nicht mit ihm verbinden kann! Mr. Brockley steht unter der Dusche, da hört er das Klingeln des Apparates nicht… ja, er badet noch immer! Jedenfalls meldet sich in seinem Zimmer…« Er ließ plötzlich den Hörer einen Augenblick sinken, weil ihn ein schrecklicher Verdacht überfiel.
    »Warten Sie!« stieß er hervor. Er legte den Hörer aus der Hand. »Gib acht auf den Tresen!« rief er dem Liftboy zu. Dann raste er in die erste Etage hinauf. Sekunden später stand er schweratmend dem Toten gegenüber. Der Nachtportier brauchte einige Zeit, um sich von dem furchtbaren Anblick loszureißen. Er eilte wieder nach unten. »Kommen Sie sofort her!« keuchte er in das Telefon. »Und bringen Sie Ihre Kollegen vom Morddezernat mit! Mr. Brockley ist tot!«
    ***
    »Vielleicht ist es ein… ein Irrtum«, sagte Mr. Farlund kaum hörbar, aber seiner Stimme war anzumerken, daß er selbst nicht daran zu glauben wagte.
    Mr. High schwieg. Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er sich so traurig, so erschöpft und so niedergeschlagen gefühlt. Er wußte, daß es jetzt darauf ankam, den oder die Mörder zu stellen, aber er war außerstande, sich darauf zu konzentrieren. Er konnte nur an den Mann denken, von dessen Tod man
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