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Jericho

Jericho

Titel: Jericho
Autoren: Jason Dark
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und verstaute ihn unter dem Kopfkissen. Da die Air condition nicht richtig funktionierte, war es ziemlich heiß. Jede Bewegung war zuviel. D. D. Eißler schleuderte die leere Büchse in einen Papierkorb und ließ sich rücklings auf das Bett fallen. Die letzten Tage waren verflucht hart gewesen. Den Tribut zahlte er jetzt. Fast übergangslos schlief er ein.
    ***
    Eißler gehörte zu den Menschen, die auch im Schlaf unter einer gewissen Spannung standen.
    So fiel es ihm auf, wenn ihn fremde Geräusche störten. Was ihn in dieser Nacht im fremden Motellbett geweckt hatte, wußte er nicht. Vielleicht war es ein Geräusch gewesen, möglicherweise nur das Gefühl, bedroht zu werden.
    Jedenfalls schreckte er hoch!
    Sofort setzte er sich hin, wußte im ersten Moment nicht genau, wo er sich befand, bis die Erinnerung zurückkehrte.
    Im Zimmer war es still. Seinen eigenen Atem vernahm er schon, ansonsten kein fremdes Geräusch. Eigentlich hätte er zufrieden sein können, er war es aber nicht.
    Warum war er hochgeschreckt?
    Eißler gehörte zu den mißtrauischen Menschen, die gern hinterfragten. Er glaubte vieles, aber er fand es besser, Beweise für irgendwelche Dinge zu haben.
    So auch hier.
    Der Griff zur Nachttischleuchte, der kurze Druck auf den Knopf - und das Erschrecken, weil die Lampe dunkel blieb. Der Strom mußte ausgefallen sein.
    Vielleicht auch nur bei ihm.
    Eißlers Herz schlug schneller als sonst. Er dachte an das, was hinter ihm lag. Der höllische Auftrag hatte geklappt, aber er hatte auch nicht den Blick dieses Jericho vergessen.
    Gefahr…
    D. D. stand auf. Links von ihm lag das Fensterrechteck. Im Park brannten die Lichter. Ihr Schein reichte aber nicht aus, um das Zimmer zu erhellen.
    Als er auf das Fenster zuging und zwei Schritte davor stehenblieb, traf ihn der nächste Schock.
    Es stand offen!
    Jemand mußte eingestiegen sein, während er geschlafen hatte. Seine Überraschung dauerte nur Sekunden, dann hatte er sich gefangen und entfaltete eine fieberhafte Hektik.
    Er dachte sofort an seine Kamera. Im Licht einer Zündholzflamme durchsuchte er den Raum und fand die Stelle, wo er die Kamera hatte liegenlassen, leer.
    Weg, gestohlen…
    Also hat man dich doch beobachtet, dachte er. Dein Gefühl hat dich nicht getrogen. Was tun?
    D. D. entschied sich sehr schnell. Einige Stunden Schlaf lagen hinter ihm. Bis der Dieb merkte, daß er eine leere Kamera gestohlen hatte, verging Zeit, die Eißler unbedingt nutzen mußte. Innerhalb von sechzig Sekunden hatte er gepackt. Der wichtige Film lag nach wie vor unter dem Kopfkissen. Mit einem kalten Lächeln auf dem Gesicht nahm er ihn an sich.
    Den hatten sie nicht gefunden. Nur gut, daß er so mißtrauisch war. Das zahlte sich aus.
    Dennoch blieb die Angst. Da war jemand hinter ihm her. Und dieser Jemand mußte Jericho sein, der geheimnisvolle Fremde, der Schwarzgekleidete, ein Mann wie ein Teufel.
    Bestimmt war er nicht selbst erschienen, um den Apparat zu stehlen, da hatte er seine Leute. Wenn Eißler darüber nachdachte, wie haarscharf er dem Tod entwichen war, bekam er noch jetzt eine Gänsehaut. Für die andere Seite war zunächst der Film wichtig. Aber auch für ihn, deshalb wollte er so rasch wie möglich nach New York, um ihn dort zu entwickeln. Anschließend konnten ihn Douglas und seine Kollegen vom FBI beschützen.
    Die Rezeption war besetzt. Aber der Schwarze schlief. Eißler weckte ihn und zahlte. »Jetzt wollen Sie weg?«
    »Ja.«
    »Dann gute Fahrt.«
    »Danke.« Eißler wollte schon gehen, drehte sich aber noch einmal um.
    »Pardon, Sie haben nicht zufällig einen Fremden auf dem Gelände hier gesehen, Mister?«
    Der Schwarze blinzelte müde. »Nein, habe ich nicht. Wieso?«
    »Schon gut.«
    Der Portier hob die Schultern und schaute achselzuckend zu, wie der Gast das Haus verließ.
    D. D. Eißler hatte seinen Wagen etwas abseits geparkt. So wie es aussah, hatte sich niemand daran zu schaffen gemacht. Vollgetankt war er, und Eißler stieg ein.
    Das kalte Gefühl der Furcht klammerte sich in seinem Nacken fest. Es war keinesfalls gewichen, auch wenn er keinen der Häscher sah, die ihm auf den Fersen waren.
    Eine Minute nach dem Start hatte Eißler den Highway erreicht. Dort drehte er auf und kümmerte sich einen Teufel um das Tempolimit. Für ihn war wichtig, New York zu erreichen, danach würde er weitersehen. Er achtete auf Verfolger, konnte aber keine entdecken. Zwar blitzten hinter ihm zahlreiche Scheinwerferpaare auf, aber das war normal. Nur bis
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