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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres
Autoren: Ruth Langan
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seinetwegen überfallen worden waren.
    Obwohl sie mit großem Geschick fochten, wurde schnell offensichtlich, dass die beiden angesichts der Überzahl der Angreifer bald unterliegen würden.
    Ohne an seine eigene Sicherheit zu denken, trat Kieran aus dem Wald. Er bückte sich und zog einem der gefallenen Engländer dessen Säbel aus der Hand.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Megan den Fremden, der sich jetzt in den Kampf einmischte. Als sie erkannte, dass er mit ihr und Jamie auf einer Seite war, wandte sie sich wieder ihrem Gegner zu.
    Das Gefecht war unterdessen zu einer blutigen Schlacht geworden.
    „Hinter dir, Mädchen! “
    Megan fuhr herum und sah sich einem weiteren Krieger gegenüber. Mit flinken Bewegungen trieb sie ihn zurück, wich dann seinem Ausfall geschickt aus und entledigte sich seiner, doch schon bedrängten zwei andere Angreifer sie. Als sie zurückspringen wollte, landete sie versehentlich an der Brust des Fremden, der sich gerade zwei weitere Säbelfechter vom Leibe hielt.
    „Gut gemacht, Mädchen!“ rief Kieran ihr zu und kämpfte ihren Gegner zu Boden.
    Zeit, darauf etwas zu erwidern, blieb Megan nicht. Um sie herum waren zahlreiche Bewaffnete. Manche saßen noch zu Pferd, andere schwangen sich aus dem Sattel, um ihren verwundeten Kameraden zu helfen.
    Da sah Jamie einen Mann hinter einem Baum hervorspringen und auf Megan zulaufen. Augenblicklich erkannte er, dass dieser Krieger nicht zu den Engländern gehörte, sondern Megans Verwandter Malcolm war und Übles im Schilde führte. Rasch brüllte Jamie ihr noch eine Warnung zu und nahm dann seinen eigenen Kampf wieder auf.
    „Malcolm, du Verräter!“ Megan fühlte den scharfen Schmerz, als der Säbel ihres Opponenten sie an der Schulter traf, wodurch sie jedoch ihre Anstrengungen noch erhöhte. Sie hörte ihr eigenes heftiges Atmen, während sie ihren Angreifer mit schnellen Paraden zurücktrieb. Neben ihr focht Jamie tapfer gegen zwei Krieger.
    Entsetzt sah Megan, wie Jamie just in dem Moment vorwärts sprang, als einer der Angreifer seine Waffe hob. Tief drang die Klinge in Jamies Brust. Aufkeuchend stürzte er auf die Knie und zerrte mit beiden Händen am Heft des Dolches, doch ihm fehlte die Kraft, die Klinge herauszuziehen. Der immer stärker werdende Blutstrom befleckte sein Hemd und sammelte sich schließlich zwischen den Feldblumen auf dem Erdboden.
    „Du hast ihn umgebracht! Großer Gott, du hast ihn getötet! “
    Hatte Brice sie nicht davor gewarnt, sich in eine Schlacht zu stürzen? Nun klebte Jamies Blut an ihren Händen. Ungeachtet ihrer Tränen der Wut, die ihr fast die Sicht raubten, sprang Megan mit erhobenem Säbel Jamies Angreifer an.
    Wie gelähmt beobachtete Kieran den verzweifelten Kampf der jungen Frau. Konnte er es vielleicht weniger gut als dieses Mädchen? Und wenn es sie alle das Leben kostete - sie mussten bis zum letzten Atemzug fechten.
    Er sah den Schotten hinter dem Mädchen herankommen, doch ehe Kieran einen Warnruf auszustoßen vermochte, war er schon selbst umzingelt. Mit dem Mut der Verzweiflung schlug er seine Angreifer zurück. Colin war schließlich von ihm abhängig. Kieran focht nicht nur um sein eigenes Leben, sondern auch um das seines Bruders. Jetzt musste er die Sache auch zu Ende führen.
    Nun waren nur noch drei Gegner übrig, und da diese das Schicksal ihrer Kameraden nicht teilen wollten, zogen sie sich zurück und verschwanden im Wald. Die Schlachtrufe waren verklungen, und unheimliche Stille senkte sich herab.
    Kieran schaute sich nach der jungen Frau um, die neben ihrem verwundeten Begleiter lag. Kieran kniete sich neben sie und sah nach ihren Verletzungen. Sie blutete an mehreren Stellen. Was jedoch noch schlimmer war - sie hatte einen schrecklichen Schlag auf den Kopf abbekommen.
    Behutsam betastete er die Beule an ihrem Hinterkopf.
    Sie blieb reglos liegen. Kieran tastete nach dem Puls an ihrem Hals. Er fühlte ihn nur schwach.
    Jetzt drehte er sich zu dem leise stöhnend am Boden liegenden jungen Mann um. „Kannst du mich hören?“
    Jamie blickte an dem Fremden vorbei auf Megans reglose Gestalt. „Lebt sie noch?“
    „Ja.“
    „Dem Himmel sei Dank. Ihr müsst sie unbedingt retten“, flüsterte Jamie drängend. „Ich schwor, für ihre Sicherheit zu sorgen, und habe sie in Stich gelassen. “
    „Du darfst dir keine Vorwürfe machen, denn du hast tapfer gekämpft.“
    „Das war nicht genug. Rettet ihr Leben! “
    „Zuerst muss ich dich von diesem Dolch befreien.“ Mit einem Ruck
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