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Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung

Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung

Titel: Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung
Autoren: Jude Watson
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Die Soldaten waren zweifellos nicht sonderlich erpicht auf einen nächtlichen Kampf. Sie würden erst bei Tageslicht angreifen, dessen war er sich sicher. Er wusste, dass ihre kleine Gruppe in der Falle saß.
    Obi-Wan schüttelte den Kopf. Er traute kaum seinen Augen. Es schien noch gar nicht so lange her zu sein, dass eine Welt wie Haariden die Jedi respektiert oder zumindest den Senat genug gefürchtet hatte, um eine Rettungsmission nicht anzugreifen. War die Macht des Senats so weit geschwunden? Respektierte die Galaxis auch die Jedi nicht mehr?
    Uns helfen keine Spekulationen. Nur Antworten.
    Er ging langsam zum Versteck zurück und hoffte, dass ihm unterwegs die Lösung einfiel. Er hatte gehofft, vielleicht ein kleines, vergessenes Waffenlager zu finden. Oder ein brauchbares Transportmittel. Aber alles, was nicht zerstört war, war schon geplündert worden.
    Obi-Wan blieb stehen. Nicht geplündert, wurde ihm plötzlich klar. Dieses Dorf war nicht geplündert worden. Es gab keinerlei Anzeichen dafür. Nein, dieses Dorf war belagert worden. Das konnte er sehen. Aber die Wertsachen waren nicht gestohlen worden. Man hatte sie entfernt.
    Er folgte seinen Spuren zurück. Er durchkämmte alle Gebäude, wusste aber nicht genau, wonach er suchte.
    Es dauerte nicht lange, da fand er etwas. Und zwar den Zugang zu einem Tunnel. Er lag in einer Kammer eines stattlich aussehenden Hauses, in dem kein Mobiliar mehr stand. Die Öffnung befand sich im Boden, auf dem Holzpaneele in Mustern verlegt worden waren. Hätte Obi-Wan nicht auf die feine Naht geachtet, so hätte er den Einstieg niemals gefunden. Er war perfekt im Muster des Holzbodens versteckt.
    Obi-Wan öffnete die Klappe und stieg in den Tunnel hinunter. Er war wohl in großer Eile gegraben worden, aber hervorragend mit Plastoid-Rohren abgestützt. Vorsichtig folgte Obi-Wan dem unterirdischen Tunnel, der mehrere Ausgänge hatte. Einer davon mündete in den Hinterhof der Schule. Einer in das Med Center. Und einer endete tief im Wald, knapp hinter dem Lager der Haariden. Sie waren hier so nah, dass Obi-Wan die Müdigkeit im Gesicht eines der Soldaten sehen konnte, der gerade sein Nachtlager auf dem Waldboden ausrollte.
    Obi-Wan ging zu den anderen zurück und winkte Soara zu sich. Er erklärte ihr, was er gefunden hatte.
    »Sollten wir jetzt hier fortgehen?«, fragte Soara und warf einen Blick auf Darra. »Wir gehen ein enormes Risiko ein, wenn wir uns an dem Haariden-Lager vorbeischleichen.«
    »Ich glaube, dass das Risiko zu groß ist«, sagte Obi-Wan. »Wenn wir nur zu viert wären, wäre das etwas anderes. Aber wir können nicht auf die Wissenschaftler zählen. Sie sind schon seit Wochen auf der Flucht. Sie sind schwach. Ich glaube, wir sollten erst eine Offensive starten. Jetzt gleich. Sie legen sich gerade zur Nachtruhe. Das ist der beste Zeitpunkt. Wenn wir ihre Abtaster und ein paar ihrer Waffen ausschalten können, sind wir im Vorteil.«
    Soara nickte. »Wir beide müssen gehen. Anakin sollte für alle Fälle hierbleiben.«
    Obi-Wan nickte. Er war froh, dass Soara Anakin die übereilte Aktion während des Kampfes nicht nachtrug.
    Doch als er seinem Padawan von ihrem Plan erzählte, schien Anakin enttäuscht zu sein, dass er bei dem Angriff nicht dabei sein sollte.
    Obi-Wan war genervt, Anakins Reaktion erschien ihm wie die eines kleinen Jungen, der unbedingt bei einem Abenteuer mitmachen wollte. Es war seines Padawans nicht würdig. »Es ist wichtig«, sagte er zu ihm. »Du musst die Wissenschaftler und Darra beschützen. Soara und ich werden nicht lange weg sein.«
    »Aber Ihr könntet mich brauchen«, sagte Anakin. »Die Patrouille ist groß.«
    »Wir haben den Überraschungseffekt auf unserer Seite. Nein, Padawan. Du musst hierbleiben.«
    »Ich werde Euch dieses Mal nicht enttäuschen«, versprach Anakin.
    Da sah Obi-Wan das Verlangen in Anakins Gesicht. Es war nicht das Verlangen nach Aktion, es war das Verlangen, sein Versagen wieder gutmachen zu können.
    Obi-Wan sprach mit sanfter Stimme. »Das Beste, was du für Darra tun kannst, ist hierzubleiben und sie zu beschützen.«
    Anakin sah zu Boden. Er kämpfte mit sich selbst, ob er die Anweisung befolgen sollte. »Wie Ihr wünscht, Meister.«
    »Du musst immer bei der Sache bleiben, junger Padawan«, murmelte Obi-Wan, sodass es die anderen nicht hören konnten. »Das ist keine Strafe für dich. Es ist der beste Weg fortzufahren.«
    Anakin nickte. Er sah dabei zu Boden. »In Ordnung«, murmelte er.
    Obi-Wan
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