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Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Titel: Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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Liebe Krimifreunde,
    Folgen Sie uns auf einer mörderischen Reise durch die neuen Bundesländer auf der Suche nach einer einfachen Krimiweisheit, die wir hier im Text versteckt haben. Mit Pfeife und Lupe kommen Sie uns sicher auf die Schliche   …
    Beginnen wir mit Erfurt, der heimlichen Hauptstadt des Senfs. Nichts ist hier manchem Einheimischen heiliger, und es gilt, einen Aufruhr zu stoppen. Weiter geht es nach Berlin-Marzahn zu einem Knock-out mit weit reichenden Folgen. Die nächste Station ist Chemnitz, wo es einen geradezu theatralischen Mord aufzuklären gibt. Lassen wir uns dann an der Ostsee frischen Wind um die Nase wehen. Doch diese Idylle ist trügerischer , als sie aussieht. Zurück nach Sachsen. In Leipzig will ein älteres Ehepaar einkaufen, als die beiden plötzlich Zeugen einer spektakulären Polizeiaktion werden. Folgen Sie dann zwei Halunken in den Harz zu einer lustigen Ostalgieparty. Im Thüringischen Zeitz beginnt anschließend eine kriminelle Kalendergeschichte, die bis in die Zukunft reicht. Wir besuchen außerdem Magdeburg, wo zwei Frauen beweisen, dass sie durchaus Ahnung von Technik besitzen. Der nächste Ausgangspunkt einer Geschichte ist ein kleiner Ort in Brandenburg. Hier gerät ausgerechnet die örtliche Sehenswürdigkeit in den kriminellen Mittelpunkt. Unsere Reise führt uns dann wieder nach Thüringen, ins Jonastal, wo genau dort eine Leiche gefunden wird, wo eigentlich das Bernsteinzimmer sein sollte. Danach besuchen wir erneut Leipzig und zwar diesmal eine Putzfrau, die in einem Bordell mal ordentlich aufräumt. Von hier aus ist nicht weit nach Johanngeorgenstadt, wo ein Polizist seinen ganz großen Fall wittert. Und wir machen eine Wende nach Dresden. Man erinnert sich an 1989   – und entdeckt dabei ganz offenkundige Heimlichkeiten.
    Im Anschluss daran werden auf einem Camping-Platz in Mecklenburg alte Freundschaften aufgewärmt, und nicht nur die. Darauf folgend kommen wir noch ins Umland von Cottbus, zum Tagebau. Seine Sache ist es eigentlich, Kohle zu fördern, und hier auch kriminelle Machenschaften. Zum Schluss unserer Reise kehren wir zurück ins schöne Thüringen, nach Weimar, wo ausgerechnet Geheimrat von Goethe mörderische Intrigen unterstellt werden.
     
    Nichts ist trügerischer als eine offenkundige Sache.
    (Sherlock Holmes)
     
    Die Herausgeberinnen wünschen ein mörderisches Lesevergnügen.
     
    Ruth Borcherding-Witzke und Christine Sylvester

Born to be Senf
    VON ULF ANNEL
     
    Der kleine, dicke Mann schämte sich in Grund und Boden.
    Der kleine, dicke Mann liebte seine Arbeit als Privatdetektiv, aber mindestens genauso sehr liebte er seine Muttersprache. Wie genau diese Sprache sein konnte und wie schön. Die sprachlichen Bilder, der Klang, der Rhythmus! In Grund und Boden schämen. Oh, wenn sich doch Grund und Boden öffnen und ihn klaftertief verschlingen würden. Klaftertief? Wie tief ist das eigentlich, dachte der kleine, dicke Mann.
    Schamröte stand ihm im Gesicht wegen des Fotos auf Seite eins der »Thüringer Allgemeinen«. Er in der ersten Reihe bei der Anti-Senf-Demonstration! Nur Sekunden war er dort mitgelaufen, gezwungenermaßen eingereiht. Er hatte wegen plötzlichen Hungergefühls eine Bratwurst essen müssen, übrigens die zweite an diesem Tag, und schon an die dritte gedacht, da kamen diese Senf-Demonstranten vorbei. Einer skandierte »Wir wollen unsern guten, alten Born-Senf wiederhahm!«, und die Menge sang vielstimmig nach. Er geriet zwischen die Demonstranten, die hakten ihn für ein paar Schritte unter und zogen ihn mit. Der Fotograf war in Sekundenschnelle zu seinem Schnappschuss gekommen. Blitz   – Klatsch! Foto   – Klick!
    Jetzt verfluchte der kleine, dicke Mann seine Fresssucht. Und er verfluchte gleich noch die Rechtschreibreform, die so viele neue Wörter mit drei »s« hintereinander hervorgebracht hatte. Und als dann seine langjährige Freundin Heidi prustend fragte, ob sie da jetzt noch ihren Senf dazugeben könne, da lief der kleine, dicke Mann noch röter an und dann ins Bad, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.
    Manchmal war der kleine, dicke Mann nur eingeschränkt ironiefähig.
    Was für ein rundum verkorkster Tagesbeginn.
    Dabei hatte alles so harmonisch, so warm und wohlig begonnen. Erst eine wunderbare Nacht mit Heidi, mit ihr geschlafen, dann mit ihr zusammen eingeschlafen, dann mit eingeschlafenem linken Arm aufgewacht, weil Heidi darauf schlief, dann deren Schlafratzigkeit mit einem wohligen
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