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Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Titel: Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
Autoren: Kevin J. Anderson
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Flüssigkeit. Der Prozeß lief extrem langsam ab; es dauerte eine halbe Stunde, bis sich ein kleiner Tropfen an ihrer Fingerkuppe bildete und unter dem Einfluß der Schwerkraft in die Schale fiel.
    Terpfen kam in einer dunkelgrünen, enganliegenden Uniform ohne Rangabzeichen langsam den gekachelten Korridor entlang. Selbst nach seiner Amnestie hatte sich Terpfen geweigert, wieder seinen alten Rang anzunehmen. Seit ihrer Rückkehr von Anoth hatte er sich in seinem Quartier eingeschlossen.
    Der zernarbte Calamarianer blieb mehrere Meter vor ihnen stehen und wagte nicht, sich dem Zimmer zu nähern, in dem Mon Mothma lag. Leia wußte, daß sich Terpfen noch immer die Schuld am Zustand der sterbenden Frau gab und sich dieses Schuldgefühl auch nicht nehmen lassen wollte. Obwohl sie Verständnis für seinen Schmerz hatte, hoffte sie, daß er bald wieder auf die Beine kommen würde.
    Terpfen neigte bedächtig den Kopf und enthüllte das Narbengeflecht an seinem mißgestalteten Schädel. »Admiral, ich habe eine Entscheidung getroffen.« Er holte tief Luft. »Ich möchte nach Calamari zurückkehren und unsere Arbeit fortsetzen – falls unser Volk mich haben will. Ich möchte beim Wiederaufbau von Riffheim helfen. Ich fürchte…« Er blickte auf und starrte die komplizierten Mosaike an den Wänden des imperialen Palastes an. »Ich fürchte, ich werde mich auf Coruscant nie wieder wohl fühlen können.«
    »Glauben Sie mir, Terpfen«, antwortete Ackbar, »ich weiß genau, wie Sie sich fühlen. Ich werde nicht versuchen, Sie von Ihrer Entscheidung abzubringen. Sie ist ein fairer Kompromiß zwischen Ihrem Wunsch nach Heilung und Ihrem Drang nach Wiedergutmachung.«
    Terpfen straffte sich, als wäre seine Selbstachtung teilweise zurückgekehrt. »Ich möchte so schnell wie möglich abreisen«, sagte er.
    »Ich sorge dafür, daß man Ihnen ein Schiff zur Verfügung stellt«, versprach Ackbar.
    Terpfen verbeugte sich erneut. »Habe ich Ihre Erlaubnis, Staatschefin?«
    »Ja, Terpfen«, antwortete Leia. Sie wandte sich ab und betrachtete erneut die bewegungslose Szene in der Medikammer.
     
    Tief in der coruscantischen Nacht verließ Cilghal taumelnd die Medikammer. In der rechten Hand hielt sie eine flache Kristallschale, die halb mit dem tödlichen Gift aus dem Drink gefüllt war, den Botschafter Furgan in Mon Mothmas Gesicht geschüttet hatte.
    Die beiden vor der Tür postierten Wachposten salutierten und eilten zu Cilghal, um sie zu stützen. Sie war so erschöpft, daß sie kaum einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Sie lehnte sich an den steinernen Türrahmen und sammelte ihre Kräfte.
    Ihr Arm bebte, als sie einem der Wachposten die Kristallschale reichte. Cilghal konnte den kleinen, giftgefüllten Behälter kaum heben, aber sie wagte auch nicht, ihn fallenzulassen. Als der Wachposten ihn an sich nahm, spürte sie eine tiefe, allumfassende Erleichterung.
    »Seien Sie vorsichtig«, mahnte sie mit heiserer, fast unhörbarer Stimme. »Bringen Sie es weg… und verbrennen Sie es.«
    Der zweite Wachposten stürzte zum Interkomsystem und alarmierte die Mitglieder des Rates.
    »Wie geht es Mon Mothma?« fragte der erste Wachposten.
    »Sie ist von allem Gift gereinigt und wird wieder gesund.« Ihr fielen die Lidmembranen zu. »Aber im Moment braucht sie viel Schlaf.« Ihre wallende Robe schabte raschelnd über die gekachelte Wand, als sie zu Boden glitt.
    »Genau wie ich«, sagte sie und sank sofort in eine Jedi-Erholungstrance.

42
     
    Der Sternzerstörer Gorgo schleppte sich wie ein verwundeter Drache durch den interstellaren Leerraum. Aus tausend Lecks sickerte radioaktive Strahlung.
    Nur eins der primären Sublichttriebwerke der Gorgo funktionierte noch. Admiral Daalas Techniker hatten ihr erklärt, daß es noch viele Tage dauern würde, bis sie wieder den Sprung in den Hyperraum wagen konnten.
    Die Lebenserhaltungssysteme der zwölf unteren Decks waren ausgefallen. Aber Admiral Daalas Soldaten waren an rauhe und gefährliche Situationen gewöhnt. Das Gedränge in den noch bewohnbaren Kabinen spornte sie nur dazu an, die Reparaturarbeiten schneller voranzutreiben. Die Heizsysteme funktionierten ebenfalls nicht richtig. Die Luft war eisig, und wenn Daala etwas sagte, entstand vor ihrem Mund eine Dampfwolke.
    Ihr geliebtes Flaggschiff war schwer beschädigt, soviel stand fest; aber sie erkannte, daß es unnötig war, die Gorgo wieder in eine wie perfekt funktionierende Kampfmaschine zu verwandeln. Jetzt nicht mehr. Dieses Mal
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