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Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht

Titel: Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
Autoren: Kevin J. Anderson
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umhüllte Mon Mothma mit glühenden Strömungen der Macht, suchte nach einer Antwort oder zumindest einem Hinweis.
    Konnte sie ihre Jedi-Fähigkeiten vielleicht auf eine andere Art einsetzen, um Mon Mothma zu stärken und ihren Körper beim Heilungsprozeß zu unterstützen? Konnte sie einen Weg finden, das Gift unschädlich zu machen?
    Cilghal zögerte, als eine Idee wie ein Meteor bei ihr einschlug. Die Größe der Aufgabe lähmte sie fast, und sie wollte den Gedanken schon automatisch verwerfen – aber sie zwang sich, den Einfall genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Master Skywalker hatte Yodas Lehren erklärt, sein Beharren darauf, daß »nicht Größe zählt«. Yoda hatte gesagt, daß Luke einen ganzen X-Flügel-Jäger ebenso mühelos heben konnte wie einen Kieselstein.
    Aber konnte Cilghal dieses Prinzip auch ins Gegenteil verkehren? Konnte sie die Macht präzise genug kontrollieren, um etwas derart Winziges zu manipulieren?
    Sie blinzelte mit ihren runden calamarianischen Augen. Millionen winzige Nano-Zerstörer verzehrten Mon Mothmas Körper.
    Nicht Größe zählt.
    Aber wenn Cilghal die zerstörerischen Giftmoleküle entfernen konnte, wenn es ihr irgendwie gelang, Mon Mothma vor dem Sturz in den Abgrund des Todes zu bewahren dann konnte sich ihr Organismus im Lauf der Zeit erholen.
    Cilghal war entschlossen, sich nicht von der schieren Zahl der Giftmoleküle abschrecken zu lassen. Sie würde sie eins nach dem anderen entfernen, jeden einzelnen Nano-Zerstörer durch die Zellenwände und aus dem Körper der sterbenden Staatschefin ziehen müssen.
    Cilghal legte ihre breiten Flossenhände auf Mon Mothmas nackte Haut. Sie ergriff die linke Hand der Staatschefin, hob sie über die Bettkante und legte die Fingerspitzen in eine kleine Tablettenschale. Selbst diese sanfte Berührung reichte aus, rote Blutergüsse auf der empfindlichen Haut der Frau erblühen zu lassen.
    Cilghal öffnete ihre mentalen Pforten, befreite ihre Gedanken, ließ die Ströme der Macht in Mon Mothmas Organismus fließen. Sie schloß die Lidmembranen ihrer calamarianischen Augen, als sie mit ihrem geistigen Auge zu sehen begann, und reiste durch die zellulare Landschaft von Mon Mothmas Körper.
    Sie befand sich in einem fremdartigen Universum aus dahinjagenden Blutzellen, zündenden Neuronen, kontrahierenden Muskelfasern und nur noch mühsam arbeitenden, kurz vor dem Kollaps stehenden Organen. Cilghal verstand nicht alles, was sie sah, aber irgendwie wußte sie instinktiv, welche Teile gesund waren, welche Moleküle Mon Mothma halfen und welche zur schwarzen Pest gehörten.
    Die Macht verlieh Cilghal Finger, die unendlich klein und unendlich präzise waren, so daß sie einen der Nano-Zerstörer ergreifen und ihn aus dem sterbenden Körper schleudern konnte.
    Cilghal entdeckte weitere mikroskopische Zerstörer, scheuchte sie auf, drängte sie zusammen, trieb das Gift fort von den gesunden Zellen und verhinderte so weitere Schäden.
    Die Größe der Aufgabe war niederschmetternd. Das Gift hatte sich ausgebreitet und vermehrt, sich in den Milliarden und Abermilliarden Zellen von Mon Mothmas Körper verteilt. Cilghal würde jeden einzelnen Zerstörer suchen und entfernen müssen.
    Als sie mit dem ersten fertig war, fand Cilghal den nächsten.
    Und den nächsten.
    Und den nächsten.
    Und den nächsten.
     
    »Irgendeine Veränderung?« flüsterte Leia an der Tür. Sie war soeben von einer Besprechung zurückgekehrt, bei der ihr Wedge Antilles, Doktor Qwi Xux und Han Solo einen detaillierten Bericht über den Verlauf der Schlund-Operation gegeben hatten.
    Leia hatte fasziniert zugehört und nur Augen für ihren Mann Han gehabt – den sie in den letzten Tagen so selten gesehen hatte. Aber in ihrem Hinterkopf hatte die ganze Zeit die Sorge um Mon Mothma rumort.
    »Keine Veränderung«, sagte Ackbar mit müder Stimme. »Ich wünschte, ich wüßte, was Cilghal dort drinnen treibt.«
    Die Calamarianerin hatte sich seit neun Stunden nicht mehr bewegt. Sie kniete in tiefer Trance an Mon Mothmas Bett und hatte ihre Flossenhände auf die Haut der sterbenden Frau gelegt. Die Medidroiden hatten nicht erwartet, daß Mon Mothma noch so lange überleben würde, so daß allein die Tatsache, daß sie noch nicht gestorben war, Grund zur Hoffnung gab.
    Leia warf einen Blick durch den Türspalt und stellte fest, daß sich nichts verändert hatte. Die Hand der Staatschefin lag in einer Kristallschale, und aus der Spitze ihres Zeigefingers tropfte eine ölig-graue
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